2 -> Der erste Tag in Seoul

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Ich lag noch in meinem Bett, und ruhte mich aus. Meine Zimmertür sprang plötzlich auf, und ich sah meine Mutter vor mir. Sie lief zu den Vorhängen in meinem Zimmer und schob diese zur Seite. Die warmen Sonnenstrahlen gelangten durch das Fenster auf mein Bett. Sie schienen mir direkt ins Gesicht, und ich konnte die Wärme deutlich spüren. Doch sie blendeten meine Augen. Ich lachte und sagte: ''Mama...kannst du nicht anklopfen? Ich bin noch sehr müde.''
Sie sagte mit einem Lächeln: ''Es ist halb acht, steh auf, ich und dein Vater warten am Frühstückstisch auf dich, und außerdem-''
''Kann ich nicht später frühstücken?'' Unterbrach ich sie mit diesen Worten. Sie entgegnete mir mit der Antwort: ''Natürlich kannst du das, aber du hast Besuch...''
Ich war auf ein mal Wach und stand auf. Wen meinte sie wohl? Ich fragte sie neugierig: ''Wer ist es? Es wissen noch nicht viele, dass ich wieder in Seoul bin.''
Meine Mutter lächelte erneut und sagte: ''Komm runter, dann siehst du es.'' 

Somit verließ sie mein Zimmer. Ich schaute mich im Spiegel an, und fragte mich weiterhin wer es sein könnte. Ich entschied mich für ein luftiges und gelbes Kleid, was mir mein Vater geschenkt hatte. Ich band meine Haare zu einem hohen Zopf, und stieg die Stufen der Treppe ins Esszimmer runter. Ich blickte zum Esstisch, und sah einen Kopf. Die Haare sahen echt gut aus... Eine Sekunde... Ist es Namjoon?! 

Ich schluckte, und hielt mich am Geländer von der Treppe fest. Ich räusperte mich und lief weiter. Ich sagte mit einem Lächeln: ''Guten Morgen''.
Der Besucher drehte sich um, und schaute mich von oben bis unten an. Ja, es war Namjoon. Ich schnappte gierig nach Luft, und bemerkte, dass nur noch der Platz neben ihm frei war. Er lächelte und sagte: ''Komm, setz dich neben mich.''

Meine Eltern schauten mich mit einem Grinsen an. Ich dachte in mir: ''Oh nein, was denken die sich jetzt? Hoffentlich nichts Falsches...''

Namjoon stand auf, und zog meinen Stuhl zurück, damit ich mich setzen konnte. Ich zuckte kurz zusammen, aber setzte mich hin. Er rückte meinen Stuhl zurecht, und setzte sich ebenfalls hin. Ich schaute ihn an, und fragte mich, seit wann er schon hier auf mich gewartet hatte. Er löste die Stille und mich aus meinen Gedanken mit den Worten: ''Hast du heute schon etwas vor?''

Ich verschluckte mich an meinem Brötchen, und griff nach meinem Glas, um einen Schluck von der Limonade zu trinken. Namjoon griff ebenfalls nach meinem Glas, und legte seine Hand auf meine. Ich versuchte zu trinken, doch verschluckte mich erneut. Diesmal an der Limonade.
Na toll, meine Eltern lachten schon. Namjoon lächelte und sagte: ''du bist süß''.
Ich legte das Glas auf den Tisch, und sagte: ''Ich verschlucke mich hier, und sterbe fast, aber du findest mich süß?''
Er lachte und sagte: ''Ja, genau deswegen bist  du ja süß.''

Er räusperte sich, und bemerkte die bedrohenden Blicke meines Vaters. Er sagte: ''Ehm, also hast du heute was vor?''
Ich: ''Eigentlich nicht viel, aber ich möchte in die Cafés gehen, wo ich lange nicht mehr war.''
Namjoon: ''Soll ich dich begleiten?''
''Nein danke, ich möchte alleine gehen.'' Sagte ich distanziert. Er blickte mich enttäuscht an, aber versuchte diese mit einem Lächeln zu verdecken, was ihm nicht gelang. Ich schaute ihn an, und sagte: ''Morgen können wir etwas zusammen machen.''

Jetzt sah er ein wenig glücklicher aus. Ich stand auf und wünschte meinen Eltern und Namjoon noch guten Appetit und griff nach meiner Handtasche, und ging raus. Es war schönes Wetter, obwohl man die Wolken kommen sehen konnte. Mein Auto war in der Garage. Ich stieg ein und startete den Motor. Ich fuhr los in das erste Café, das mir in Deutschland sehr gefehlt hatte. Ich kam an, und parkte mein Auto in den Schatten. Ich stieg aus und lief Richtung Eingang des Cafés.

Ich machte es mir in einer ruhigen Ecke des Cafés gemütlich, und holte min Ipad aus meiner Tasche raus. Es kam in Kürze ein Kellner, und fragte mich, was ich bestellen wollte. Seine Stimme kam mir irgendwie sehr bekannt vor. Ich schaute von meinem Ipad hoch, und schaute dem Kellner ins Gesicht. In den nächsten Sekunden schrie ich laut auf und sprang von meinem Stuhl auf. Ich umarmte ihn.

Die anderen Kunden im Café blickten erschrocken in unsere Richtung. Ich beachtete diese nicht und sagte: ''Hoseok? Seit wann arbeitest du hier? Oh man, ich habe dich so sehr vermisst!''
Er erwiderte meine Umarmung mit einem Lachen, und stellte das Tablet, das er noch in der Hand hielt, auf dem Tisch ab. Wir blieben noch ein paar Sekunden in der Umarmung, doch dann löste ich mich von ihm und lächelte. Ich fragte ihn, wann er Feierabend hatte. Er sagte: ''Ungefähr um 19 Uhr.''
Ich: ''Aaaaa super! Ich komme dich abholen, dann gehen wir zusammen so richtig feiern! Und ich möchte kein Nein hören!''
Hoseok lächelte und sagte: ''Immer noch die gleiche Y/N, dir kann ich eh nicht nein sagen. Ich werde warten.''
Ich lachte und sagte: ''Also...bring mir bitte einen alkoholfreien Cocktail, aber bring dir auch eins mit!''
Er verschwand mit einem Lächeln hinter den Tresen. 


Wer Hoseok ist? Ohh...uhmm...Gute Frage. Also er ist ein sehr guter Freund von mir, und ich habe ihn lange nicht mehr gesehen, wie auch? Ich war in Deutschland und er wollte nach unserem Schulabschluss in Korea bleiben und eine Arbeit finden. Wir hatten uns seit der Schulzeit nicht mehr gesehen, aber er hatte sich gar nicht verändert. Immer noch ein schönes Lächeln und sehr höflich. Ich lehnte mich an den Stuhl, und las weiter auf meinem Ipad.

Hoseok erschien in wenigen Minuten mit einem Tablet, mit zwei Gläsern Cocktail und zwei Portionen Cheescake. Er hatte es nicht vergessen, dass ich Cheescake liebe! Er setzte sich zu mir, und sagte: ''Ich habe jetzt eh Pause, also können wir reden.''
Ich fragte ihn: ''Du hast es nicht vergessen?''
Er lachte und sagte: ''Wie kann man das vergessen? In unserer Schulzeit, als wir hier zusammen waren, hast du jedes Mal Cheescake bestellt.''

Daraufhin lachten wir beide, und redeten über viele Sachen. Seine Brüder Jimin und Jin kannte ich schon lange, aber hatte sie seit langem auch nicht gesehen. Jimin ist auch sehr hübsch, aber auch sehr frech und ein Playboy. Jin dagegen ist ein echter Gentleman, aber sobald er wütend ist, kann er sehr ernst sein. Ich beschloss mich dazu, die beiden bald zu besuchen. Ich sah mich lachend um, und erblickte am Eingang des Cafés Namjoon. Schockiert versuchte ich mich hinter der Karte des Cafés zu verstecken. 

Nur Freundschaft? // Kim Namjoon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt