4 -> Jemand fremdes

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Ich stand überrascht vor der Haustür von der Wohnung meiner besten Freundin. Wer war dieser fremde Mann? Er war gut gebaut, und sah gut aus, jedoch wirkte er schläfrig. Seine Haare waren unordentlich und er war gemütlich gekleidet. Kein Zweifel, er musste hier wohnen. Aber wo war Noá?

Ich bekam den Gedanken, dass ich vielleicht vor der falschen Wohnung stand. Mein Blick wanderte zum Namensschild.

Wie konnte das sein? Auf dem Schild stand in großen Druckbuchstaben der Nachname meiner Freundin. Der Fremde Mann hatte seine Arme vor seiner Brust verschränkt, und sich an den Türrahmen gelehnt. Mit einem Gähnen rief er: ''Noááá, ich glaube, jemand möchte dich sehen.''

Ich verstand gar nichts mehr. Oder... Könnte es sein? 
Könnte es sein, dass meine beste Freundin einen Freund hatte, von dem ich nichts wusste?

Ich wartete unruhig, bis Noá in einem Schlafanzug an der Haustür erschien.
Jetzt verstand ich langsam, was los war. Wir schauten uns schockiert an. Ich musste lachen. Ich hatte sie so vermisst und jetzt stand sie direkt vor mir. 'Mit einem fremden Mann...' Ergänzte ich in meinen Gedanken.
Aber das könnten wir auch später klären.

Ich rann auf sie zu und wir umarmten uns. Sie bat mich rein, und ich folgte ihr.
Der Fremde an der Haustür schloss die Tür ab, und kam zu uns ins Wohnzimmer.
Er wirkte auf mich immer noch sehr müde. Ich musterte Noá mit einem prüfendem Blick. Sie sah auf jeden Fall viel glücklicher aus, als vor 6 Jahren. Das machte mich auch glücklich. Wir begannen zu reden. Sie fragte mich seit wann ich zurück bin und warum ich ihr nicht erzählt habe, dass ich wieder da bin. Ich antwortete ihr, dass ich nicht wollte, dass es viele wissen, da ich meine Ruhe haben wollte und entschuldigte mich.
 
Mein Blick wanderte wieder zu dem Fremden. Ich fragte sie: ''Wer ist das?!''
Noá: ''Also...dass... Er ist mein Freund...''
Der Fremde sagte genervt: ''Ich bin Jungkook.''
Noá stellte mir ihn vor.
Ich unterdrückte mein Lächeln, weil es mir Spaß machte sie ein wenig zu quälen. 
''Jungkook also? Dein Freund?... Wohnt er hier?''
Als sie antworten wollte, mischte sich Jungkook in unsere Unterhaltung ein und sagte: ''Ja. Was dagegen?''
Ich schmunzelte und schaute die beiden an. ''Also wohnt er hier... Ich verstehe...''

Mir fiel plötzlich ein, warum ich eigentlich hier war. 
Ich: ''Ah... Noá... Ich wollte dich noch fragen, ob ich diese Nacht hier schlafen kann. Mir geht es nicht so gut und ich möchte nicht so zu meinen Eltern nachhause...''
Noá: ''Klar kannst du hier schlafen, hast du wieder getrunken? Du weißt doch, dass es dir nicht guttut!''

Ich beruhigte sie mit den Worten: ''Ja ich habe getrunken, aber unbewusst! Mir geht es gut! Ich erzähle dir alles Morgen.''
Sie nickte. Jungkook gähnte erneut laut auf, und die beiden verschwanden in Noá's Schlafzimmer. Ich legte mich auf die Couch und schlief sofort ein. 

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Am nächsten Tag wachte ich mit den Stimmen von Jungkook und Noá auf. Die beiden schienen wirklich glücklich zu sein. Ich musste Lächeln. Die beiden standen im Flur und zogen sich an. Ich schaute meine Freundin fragend an, und sie sagte: ''Wir gehen samstags immer draußen Frühstücken, magst du mit kommen?''
Ich stimmte zu, und holte meine Sachen.

Jetzt erst fiel mir auf, dass Jungkook eigentlich ganz nett war. Wahrscheinlich wollte er gestern einfach nur schlafen. 
Wir stiegen in sein Auto ein. Ich kramte in meiner Jackentasche nach meinem Handy, und bemerkte meinen Autoschlüssel. Mir fiel ein, dass mein Auto noch auf dem Parkplatz vom Café stand, wo ich gestern war. Ich sagte es Noá, und die beiden fuhren mich ins Café. Ich wollte mein Auto holen, und den beiden hinterherfahren. Sie gaben mir die Adresse von dem Frühstücks-Buffet. Ich stieg aus und stand vor dem Eingang des Cafés. Ich beschloss hereinzugehen und mich bei Hoseok zu entschuldigen. Gestern konnte ich das nicht ein mal, da Namjoon sauer war...

Warum war er überhaupt so sauer? 

Ich lief rein und erblickte Hoseok an der Theke. Er sah nachdenklich aus und irgendwie tat er mir auch leid. Ich lief in seine Richtung, und stellte mich neben ihn an die Theke. Er war in sein Handy vertieft und bemerkte mich nicht. Ich war neugierig, was er sich so konzentriert anschaute. Ich ging überrascht ein paar Schritte zurück...

Er schaute sich unsere Bilder von der Schulzeit an. Wie süß ist das denn? 
Ich tippte ihn an seiner Schulter an. Er erschrak und drehte sich um. Panisch machte er sein Handy aus, und legte es auf die Theke. Ich setzte mich an eines der Barsessel und er setzte sich zu mir.

Bevor ich mich entschuldigen konnte, sagte er: ''Es tut mir leid Y/N. Ich habe die Flaschen vertauscht...''

Ich: ''Aber es ist doch alles in Ordnung, mach dir keine Sorgen, es geht mir gut!''
Ich holte tief Luft und sagte: ''Eigentlich wollte ich mich bei dir entschuldigen, da ich gestern so 'verschwunden' bin, ohne dir Bescheid zu geben, dass es mir besser geht.''

Er atmete erleichtert aus und sagte: ''Es ist schon in Ordnung, es hat mich nur aufgeregt, dass Namjoon sich so sehr um dich gekümmert hat. Ist da etwas zwischen euch?!''

Ich zuckte zusammen, warum hatte sich sein Ton geändert?
Während ich in Gedanken war, sprach er weiter: ''Da du nichts sagst, gehe ich davon aus, dass es stimmt... Seid ihr zusammen? Aber seit wann?''
Was war plötzlich los mit ihm? Seine Stimme hörte sich sauer und enttäuscht an.

Ich sagte: ''Ich und Namjoon sind nur Freunde!''
Hoseoks Lächeln war verschwunden: ''Jaja, 'Nur Freunde'.
Warum muss ich mir dann von Namjoon sagen lassen, wie ich mich zu verhalten habe?!
Der Cocktail gestern war aus Versehen, aber trotzdem hat er mir nicht ein mal zugehört.''

Ich war schockiert und wusste nicht, was ich sagen sollte...

Namjoon und ich? Mehr als nur Freunde? War so etwas wirklich möglich?





Nur Freundschaft? // Kim Namjoon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt