6 -> Komplizierte Gefühle

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Ich konnte seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren...
Währenddessen war ich damit beschäftigt mein Herz zu beruhigen, das versuchte hektisch gegen meine Rippen zu schlagen.

Es fühlte sich irgendwie gut an, aber ich wusste, dass es so nicht weitergehen durfte. Ich berührte langsam seine Schultern und schubste ihn leicht zur Seite. Er bewegte sich nicht mehr. Man hörte nur noch ein leises Schnarchen... 

Ich musste lächeln, er ist eingeschlafen. Es wunderte mich, dass er am Mittag so plötzlich eingeschlafen ist. Ich sah mich in seinem Schlafzimmer um und bemerkte eine leere Alkoholflasche, die auf der Fensterbank lag.
Er hat doch nicht die ganze Flasche ausgetrunken, oder?

Ich wollte von seinem Bett aufstehen und mir die Flasche von der Nähe anschauen, doch irgendwas hielt meine Hand fest. Ich drehte mich in diese Richtung um und schaute auf meine Hand. Namjoon hielt meine Hand mit einem festen Griff fest. Ein Flüstern war zu hören...
''Ge...h..nich..t.''

Er drehte sich plötzlich um und ließ meine Hand los. Überrascht stand ich auf und legte seine Decke auf ihn. Ich lief zu seiner Fensterbank und vergewisserte mich, dass es ein starker Alkohol war. Was sollte ich jetzt machen? Namjoon murmelte weiterhin im Schlaf...

Da er betrunken ist, wird er sich wahrscheinlich Morgen nicht daran erinnern, dass er mich fast geküsst hat...
Ich habe zwei Optionen. Ich kann die Nacht hier verbringen, um sicherzugehen, dass es ihm gut geht, oder ich schließe die Haustür ab und gehe nachhause. Wenn ich die zweite Option nehme, muss ich auch alles das geschehen ist vergessen...

Ich runzelte die Stirn und dachte ein paar Minuten nach. Ich entschied mich für die zweite Option, da es das Beste für uns beide zu sein schien. Wir durften kein Paar sein, so sehr wir es auch wollten...
Ich schnappte nach meinen Sachen und verließ sein Haus. Ich schloss die Haustür von außen ab und lief zu meinem Auto. Heute fahre ich nicht wieder zu Noá und Jungkook. Ich will nachhause, zu meiner Familie.

Ich startete den Motor und fuhr los. 
Ich hatte immer noch keine Idee wie es weitergehen sollte mit mir und Namjoon. Ich würde ihn nur verletzen während er versuchen würde mich zur glücklichsten Person der Welt zu machen. Er ist so ein liebevoller Mensch und wäre ein perfekter Partner. Meine Gedanken wanderten an sein Lächeln und mir wurde warm. Ich machte das Fenster im Auto runter und ließ den Wind rein. Meine Haare wirbelten aus dem Fenster raus und ein Glücksgefühl umgab mich. 
Am liebsten würde ich die Augen schließen und den Wind genießen, doch ich saß am Steuer und musste das Auto fahren. 

Zuhause:
Ich parkte das Auto in die Garage und stieg aus. Langsam trottete ich zur Haustür und griff nach meinem Schlüssel in meiner Tasche. Ich holte einen Schlüssel raus, aber nicht, den der für unsere Haustür war...

Es war Namjoons Haustür Schlüssel das er mir geschenkt hatte. In der Eile als ich in sein Haus reinwollte, ist mir nicht aufgefallen wie sehr er mir zu vertrauen schien...

Der süße Koala-Schlüsselanhänger, den er mir ebenfalls geschenkt hatte, hing an dem Schlüssel. Ich musste erneut lächeln. Meine Mutter hatte mich durch das Küchenfenster bemerkt und machte mir die Tür auf. Mit einem Lachen fragte sie mich: ''Warum stehst du vor der Haustür rum? Komm doch rein!''

Nach ihren Worten musste ich auch lachen. Ich sagte: ''Ich habe meinen Schlüssel vergessen...''
Ich lief rein und ging die Treppenstufen zu meinem Zimmer hoch. Ich wollte nichts essen.
Ich schmiss mich auf mein Bett und nahm mein Lieblingskuscheltier in die Hand und umarmte es. Meine Gedanken schwirrten um ihn...
Was soll ich nur machen? Wer kann mir sagen, was falsch und was richtig ist? 
Ich habe meinen Weg verloren und brauche Hilfe...
Mit diesen Gedanken schlüpfte ich unter meine Bettdecke und versuchte zu schlafen.

Der Nächste Morgen
Ich wollte nicht aufstehen... Aufstehen und mir wieder den Kopf zerbrechen, was mit mir und Namjoon jetzt los war.
Ich zwang mich jedoch aus dem Bett und beschloss zu Namjoon zu fahren. Ich musste es ihm deutlich sagen. 

Ich putzte meine Zähne und zog mich an, danach ging runter in die Küche und gab meinen Eltern Bescheid. 
Meine Mutter rief mir hinterher: ''du hast gestern nichts zu Abend gegessen und heute isst du nichts zum Frühstück?''
Ich sagte: ''Keine Sorge Mama, ich esse bei Namjoon!''
Während ich meine Schuhe im Flur anzog, hörte ich das Kichern meiner Eltern aus der Küche. 
Kopfschüttelnd lief ich zu meinem Auto und fuhr los. 


Auf dem Weg
Mir fiel durch die Eile nicht auf, dass die Benzinanzeige sehr niedrig war. 
Mein Auto wurde mit jeder Minute langsamer bis es nicht mehr weiter fuhr. 
Jetzt erst blickte ich auf die Anzeige und atmete genervt aus. 
Ich stieg aus und schaute im Kofferraum nach, ob ich noch Benzin da hatte. 
Keine Chance, ich hatte keins da. 
Ich hatte zum Glück am Straßenrand angehalten. Ich holte mein Handy aus meiner Tasche und rief Namjoon an. Er ging nach einer Weile ran:

-Verbindung- 

Namjoon: Hallo?

Seine Stimme klang müde... Ich hatte einen Verdacht, warum...
 
Namjoon: Hallo? Ist da jemand?

Y/N: Eh, ja ich bins, Y/N.

Namjoon: Y/N? Ist was passiert?

Y/N: Ja, aber nichts Ernstes. Mein Auto ist auf dem Weg zu dir stehen geblieben...

Namjoon: Ich komme sofort. Warte? Hast du 'Auf dem Weg zu dir' gesagt?

Ich biss auf meine Unterlippe, jetzt musste ich es ihm sagen:
Ja... Ich wollte mit dir reden... Wegen gestern.

Es wurde still in der Leitung. 

Y/N: Namjoon? Bist du noch da?

Namjoon: Ja, alles klar, ich komme. Warte auf mich.

-Verbindung-


Er hatte aufgelegt.
Das war komisch und ungewohnt. Normalerweise war ich immer die, die unsere Telefonate beendet hatte. Hat er es gemerkt? Weiß er, was ich ihm sagen möchte?

Ich lehnte mich mit diesen Fragen an mein Auto und wartete auf ihn...

Nur Freundschaft? // Kim Namjoon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt