12 -> Peinlich!

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Nach einer warmen Dusche schlüpfte ich schnell in eines meiner Schlafanzüge, und legte mich in mein Bett. Ich wollte nicht an ihn denken! Es war irgendwie gefährlich, aber es fühlte sich auch gleichzeitig so gut an...

Kim Namjoon... Was hast du nur mit mir gemacht?

Den Drang seine ungelesenen Nachrichten zu lesen, wurde ich schneller los als ich dachte. Meine Augen schlossen sich wie von selbst, und ich schlief mit der Vorstellung von seinen Grübchen vor meinen Augen ein.

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Am Nächsten Morgen:
Leider wurde ich heute Morgen nicht mit dem Gesang meiner Mutter geweckt. Nein, mein Wecker war es auch nicht, der mich aus meinem tiefen Schlaf löste. 
Gab es denn noch andere Methoden unerwünscht aufzuwachen?

Klar!
Die Türklingel!
Manchmal frage ich mich wirklich, wer sich diesen Scheiß ausgedacht hat. Ich bin ja nicht wirklich dagegen, aber es war verdammt noch mal 7 Uhr Morgens.

Warum haben Klingel keinen Schlaf-Modus Knopf?
Bevor ich hier weiter Unsinn redete, entschied ich mich dazu aufzustehen, und trottete die Treppenstufen zu unserer Haustür herunter. 

Wo waren meine Eltern?
Am Spiegel hing nur eines der bunten Zettel meiner Mutter.
Guten Morgen Liebes! 
Wir sind heute unterwegs und werden erst spät nachhause kommen. Es tut mir sehr leid, dass du es erst jetzt erfährst, aber dein Vater hat sich anscheinend spontan etwas überlegt.
Mach dir keine Sorgen, du wirst nicht alleine sein! Ich habe mir da etwas einfallen lassen
-Mama


Ich las die ersten Zeilen mit einem Lächeln, doch nachdem ich den letzten Satz gelesen hatte, verschwand dieser. Alleine zu sein fand ich gar nicht schlimm, warum verstand sie das nicht?
Schulterzuckend wollte ich wieder zurück auf mein Zimmer, doch es klopfte an der Tür. 

Ah Shit! Ich habe es vergessen!
Ich schaute mich kurz im Spiegel an und setzt mir ein Lächeln auf. Die Menschen da draußen mussten nicht wissen, wie es mir wirklich ging. 

Ich bin immer noch durcheinander wegen gestern Abend...

Langsam schloss ich die Tür auf, und drückte die metallene Klinke herunter. Mir entgegen kam eine kühle Windböe, und einige kalte Regentropfen. Ich wollte nur noch zurück in mein warmes Bett.
Jedoch ließ mich das, das ich zu sehen bekam meine Meinung ändern.

Vor mir stand ein sehr gut gebauter Mann mit breiten Schultern, leuchtenden Augen, blond gefärbten Haaren, die ihm im Gesicht klebten(-wahrscheinlich wegen des Regens) und einem umwerfendem Lächeln, das tiefe Grübchen zum Vorschein brachte.
Ein schwarzes Hemd klebte auf seinem durchtrainiertem Oberkörper, und machte seine Brustmuskeln bemerkbar...

Ich zuckte zusammen, bevor ich die Haustür panisch mit einem Knall wieder zuschloss. 
Was suchte er hier?
Aber die wichtigere Frage war eher: War er schon immer so heiß?

Mir wurde plötzlich sehr warm, und diese Wärme schien seinen Weg zu meinem Gesicht gefunden zu haben, denn ein Blick in den Spiegel verriet mir, wie rot ich war. 

Meinte meine Mama 'Namjoon' mit 'Ich habe mir etwas einfallen lassen ;)'
Wie dumm ich bin! Natürlich meinte sie ihn!

Ich schlug meine Hände beschämt vor mein Gesicht und lehnte mich an die Haustür. 
Die Tatsache, dass ich immer noch meinen Schlafanzug anhatte, ließ mich noch einen Tick röter werden.

''YN!''
Seine tiefe Stimme schlug mich aus meinen Gedanken, und ich hielt den Atem an.

''Warum bist du so komisch?' Es regnet draußen, mach doch die Tür auf!'
Kam erneut von der anderen Seite der Haustür.

Leichter gesagt als getan...
''Ich... Ich kann nicht.''
Mehr konnte ich nicht sagen, denn er begann heftiger gegen die Tür zu schlagen. 

''Hör auf, du brichst noch die Tür auf!''
Schrie ich ihm entgegen, doch es half nicht.

Während die Röte in meinem Gesicht beschlossen hatte, nicht zu verschwinden, öffnete ich die Tür erneut langsam. 

Sein Lächeln war weg, und ein genervter Gesichtsausdruck hatte Platz in seinem sonst immer sanftem Gesicht gefunden. 

Warum fand ich trotzdem, dass er so heiß aussah?
Vielleicht hatte ich auch einfach nur Fieber...

Er trat ohne zu zögern herein, als würde es sein Zuhause sein und schaute mich mit einem gelasseneren Blick als eben an. Seine Schuhe zog er nicht aus.

''Hallo? Zieh deine Schuhe aus, du...du...du!''
Ich geriet ins Stottern, da er mir mit seinem Gesicht schon wirklich zu nahe gekommen war. Seine Nase berührte fast meine, und ich konnte die kalten und nassen Regentropfen auf seinen Lippen schon auf meinen fühlen. Der Kuss von gestern Abend war echt gut. Ich wusste nicht, dass mein bester Freund so gut küssen konnte. Mein Herz begann immer schneller zu schlagen, und ich schloss langsam meine Augen. Wie sehr ich diesen Kuss von gestern Abend jetzt wieder wollte...

Mit einem Grinsen beobachtete er mich, das ich nicht sehen konnte, da meine Augen fest zusammen gekniffen waren. Sein Atem ruhte schon auf meinen Lippen, bevor er sanft gegen meine hauchte und sich dann mit einem Lachen zurückzog. Ich schlug auf seinen Oberkörper, und berührte somit seine Brustmuskeln, die bereits angespannt waren. Durch den nassen Stoff konnte ich wirklich gut erkennen, wie sich jedes seiner einzelnen Muskeln mit seinen Atemzügen auf und ab bewegten. 

Hektisch, mit der Angst, dass er meinen Blick gesehen haben könnte, rann ich ins Wohnzimmer.

Er schloss die Haustür ab, und kam mir mit einem Lachen hinterher. Ich vergrub mein ungeschminktes und gerötetes Gesicht in eines der weichen Kissen, die meine Mutter gekauft hatte als wir hier hergezogen waren. 

Ich beruhigte mich ein wenig und sagte:
''Habe ich dir gestern nicht deutlich geschrieben, dass du nicht kommen sollst?.''

Er zuckte nur mit den Schultern, und antwortete:
''Deine Mutter hat mich gebeten vorbeizukommen, um mit dir Zeit zu verbringen. Ich dachte, du wüsstest Bescheid.''

Unsanft ließ er sich auf der Couch nieder, weswegen ich heute schon gefühlt das fünfte Mal zusammen zuckte. Ein Schmunzeln machte sich auf seinem Gesicht bemerkbar, und er nahm mir den Kissen aus meinen Händen weg.

''Hey! Gib mir den Kissen sofort zurück!''
Schrie ich aufgebracht, und lief auf ihn zu. Er stand auf und hob das Kissen hoch. Sein Schmunzeln wurde schnell zu einem Grinsen.

''Hol es dir doch...''
Mit diesen Worten hob er es noch höher und ich versuchte verzweifelt danach zu greifen. Er beobachtete das Geschehen nur und musste ab und zu kichern. 

Ich lief immer mehr auf ihn zu, bis er am Couchtisch stolperte und wir beide auf dem Boden landeten. Ich auf ihm, er unter mir, und das Kissen auf dem Sofa...








Nur Freundschaft? // Kim Namjoon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt