15 -> Fragen

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Ich stand auf von der Couch, und hob mein T-Shirt vom Boden wieder auf, um es daraufhin wieder anzuziehen. Meine Lust war vergangen, und ich lief genervt im Wohnzimmer hin und her. Warum dauerte das Telefonat so lange?

Jetzt erst fiel mir ein, dass ich gar nicht wusste, als was Namjoon arbeitete oder wie er seinen Gehalt verdiente. Gefährliche Gedanken schossen mir in den Kopf und ich wollte nur noch herausfinden, mit wem Namjoon da sprach.

Endlich sah ich aus meinem rechten Augenwinkel, dass die Küchentür sich einen Spalt öffnete, und Namjoon wieder im Wohnzimmer stand. Ohne mich anzusehen, ging er zu seinen Klamotten, die auf der Heizung lagen, und fasste diese kurz an, ehe er sie in seine Hand nahm und sich vor mir umzog. Sein Gesicht war emotionslos kalt, und er schien über etwas Wichtiges nachzudenken.

Verblüfft sah ich ihn nur an, wartend auf eine Erklärung oder mindestens eine Entschuldigung, aber nichts dergleichen geschah.

Mit meinem zierlichen Körper stellte ich mich vor ihm auf, und sah ihm hoch in seine dunklen Augen. 

''Was wird das Namjoon?''
Fragte ich ihn verwirrt und ein wenig enttäuscht.

Er runzelte nur die Stirn und zuckte mit den Schultern.
''Ich muss los Y/N, mein Vater ruft mich.''
Sagte er nur, bevor er mir einen sanften Kuss auf meine Wange hauchte und mich kurz entschuldigend ansah. 

Ich sah ihm hinterher, während er sich seine Schuhe anzog, und das Haus verließ. 
Von unserer Kindheit wusste ich nur, dass er keine gute Bindung zu seinem Vater hatte, aber dass es ihn so zum Schmollen brachte, wusste ich nicht. 

Der Mann der noch eben über mir war, mit seinem Grübchen Lächeln, hatte eben das Haus mit einem traurigen Gesicht verlassen. Was wirklich manche Menschen in unserem Leben auslösen können. 

Kopfschüttelnd und mit tausend Fragen in meinem Kopf ging ich zurück auf mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen. Ich schnappte mir mein Handy und schrieb Jimin eine Nachricht. 

Y/N: Hey...

Jimin: Hey Y/N! Alles gut?

Y/N: Naja, ich weiß nicht.

Jimin: Wollen wir uns im Café treffen, wo Hoseok arbeitet? Bestimmt finden wir zusammen eine Lösung, egal was los ist!

Ich musste sofort Schmunzeln. Er und sein Bruder Hoseok verbreiten immer gute Laune. Ich weiß nicht wie sie es schaffen immer so positiv und glücklich zu sein und andere sogar damit anstecken, aber ich bin mir sicher, dass die beiden auch schlechte Zeiten haben.

Trotzdem bin ich ihnen dankbar, da sie immer da sind für mich. Eventuell könnte ich auch meine beste Freundin Noá anrufen, aber ich möchte sie und Jungkook nur ungern stören. Wir haben uns versprochen, dass wir das Wochenende zusammen verbringen werden, da ich nächsten Monat mit meinem Beruf endlich als Anwältin tätig werden durfte. 

Ein Lächeln zierte meine Lippen bei diesem Gedanken, da ich mich wirklich sehr darauf freute meinen Traumberuf nach langem Studium und viel Arbeit ausführen zu können. 

Langsam stand ich auf und zog mir normale Alltagskleidung an, bevor ich die Treppenstufen runter huschte und mir meinen Autoschlüssel schnappte. 

Nachdem ich die Haustür hinter mir zugemacht und abgeschlossen hatte, stieg ich in mein Auto ein und fuhr los. Leise Musik drang aus den Lautsprechern meines Cabrios und ich versuchte meine Tränen zu verdrängen, die sich in meinen Augen versammelt hatten.


Angekommen:
Ich stieg aus und lief gezielt zum Eingang des Cafés. Mir entgegen kam direkt Hoseok mit seinem schönen Lächeln, dass mich nur an die Sonnenstrahlen erinnerte. Er war wie eine Sonne, die jederzeit Sonnenstrahlen und positive Energie ausstrahlte.

Ich lächelte zurück, und er zog mich sofort in eine Umarmung, die ich erwiderte.
''Was ist denn los Y/N? Jimin hat mir eben geschrieben.''
Fragte er mich mit einer besorgten Stimme und strich mir sanft über meinen Rücken.

''Ich glaube Namjoon geht es nicht gut, aber er sagt mir nichts.''
Gab ich von mir leise und löste mich vorsichtig von seiner Umarmung, um in seine Augen schauen zu können.

''Wieder Namjoon?''
Fragte er nur und hob eine Augenbraue hoch. 

Wie sollte ich das jetzt am besten verstehen? Seine Stimme klang eifersüchtig.
Bevor ich ihn fragen konnte, was er meinte, kam auch schon Jimin durch die Eingangstür und strahlte mich an. 

Auch er zog mich direkt in eine angenehme Umarmung und strich mir daraufhin zart eine Haarsträhne hinter mein Ohr.
''Wollen wir uns setzen?''
Fragte er als ihm auffiel, dass die Lage mit mir und Hoseok ein wenig angespannt war. 

Ich nickte, und wir setzten uns hin. Hoseok verschwand kurz hinter den Tresen und kam in Kürze wieder zurück, mit zwei Kaffeetassen. 
''Ich muss noch arbeiten, wir sehen uns wieder, wenn ich Pause habe.''
Sagte er schnell und verschwand wieder hinter den Tresen. 

Jimin widme sich daraufhin nur mir zu, und nahm meine Hände in seine.
''Alles gut kleine?''

Seine Stimme klang ebenfalls besorgt wie Hoseoks und ich nickte.
''Ja alles gut Jimin Oppa. Ich mache mir nur Sorgen um Namjoon.''

Jimin ist für mich wie ein großer Bruder, und er sieht mich auch als seine kleine Schwester. 
Das war schon seit unserer Kindheit so, und ich war ihm dafür wirklich sehr dankbar. 

Ich erzählte ihm grob, was passiert ist, und er hörte mir aufmerksam zu. 
''Es klingt für mich so, als würde er ernste Probleme mit seinem Vater haben. Sonst hätte er dich niemals alleine so Zuhause gelassen. Lasse ihm Zeit Y/N, er ist wahrscheinlich selbst überfordert und kann es niemandem erzählen.''

Ich blieb still während er gut auf mich zu redete und umarmte ihn als er fertig war mit sprechen.
''Danke für alles Jimin.''

Er schmiegte sich sanft an mich und streichelte meinen Kopf. 
''Alles wird gut Y/N... Vertrau mir.''

''Ich vertraue dir.''
Antwortete ich ihm, und löste mich langsam von seinen Armen.
Stumm schauten wir uns um, und ich wartete auf ein Lebenszeichen von Namjoon, obwohl Jimin mir gesagt hatte, ich sollte das Handy endlich weglegen. 

Wir unterhielten uns weiterhin über sein Liebesleben und er erzählte mir, dass er unglücklich verliebt sei, da sein Schwarm in einer Beziehung war. 

Ich konnte ihm da leider nicht helfen, aber hörte ihm zu. Ich sah Hoseok währenddessen zu wie er die vielen Kunden bediente, und dabei alles gab um sein Lächeln aufrecht halten zu können. Ich wünschte, ich wäre nicht so emotional und könnte meine Trauer und Sorgen auch so gut verstecken wie er. 

Jimin sah meinen sehnsüchtigen Blick zu Hoseok und lächelte kurz.
''Weißt du eigentlich, wie sehr Hoseok dich mag?''

Ich hörte ihm jedoch nicht mehr zu, denn mein Handy leuchtete mit einer neuen Benachrichtigung auf.



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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 13, 2022 ⏰

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Nur Freundschaft? // Kim Namjoon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt