𝐷𝑎𝑤𝑛

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_____Rose_____

zehn Jahre zuvor

"Ich biete fünf Goldmünzen, dass mein Messer die Mitte trifft!"

"Du hälst nur drei Finger in die Luft, du Idiot."

Der Junge mit den bronzebraunen Haaren blickt verwirrt auf seine eigene Hand und schwankt betrunken, "Echt jetzt?", er hält dem Soldaten seine Hand hin:

"Mach mal bitte fünf für mich draus."

"Nichtsnutz.", raunt der Soldat und schubst den Jungen zurück.

Rose sitzt versteckt an einem Ecktisch in der Taverne und studiert die Rüstung des Soldaten- zweifellos Mitglieder der Weißen Garde.

Aber hier in Lux?

Vermutlich sammeln sie jetzt schon Informationen für den Wettbewerb um die Rose in zehn Jahren.

"Komm schon...", brummt einer der Soldaten dem anderen zu, "So betrunken wie der Omega ist, können wir ihn ohne Probleme abziehen."

Die zwei Soldaten tauschen einen verschwörerischen Blick, bevor einer der beiden von seinem Tisch aufsteht und sich vor die Zielscheibe stellt:

"Na schön, fünf Goldmünzen. Zeig was du kannst, Kleiner."

"Alles klar.", er zielt mit seinem Messer- aber nicht einmal ansatzweise in die Richtung der Zielscheibe. Wenn er jetzt wirft, saust das Messer geradewegs aus dem offenen Fenster.

Die Soldaten lachen und drehen ihn in Richtung der Zielscheibe.

Der Junge atmet tief durch- seine braunen Augen treffen die von Rose- er zwinkert ihr schamlos zu, und wirft.

Das Messer landet genau in der Mitte.

Die Menge in der Taverne klatscht, und der Junge verbeugt sich vor ihnen.

"Hey!", ruft er dann aus, als die Soldaten sich auf den Weg machen, die Taverne zu verlassen, "Was ist mit meinen Goldmünzen?"

"Das war unverschämtes Glück.", bellt einer der Soldaten, "Wir schulden dir einen feuchten Dreckt, wertloser Omega.", er spuckt vor ihm auf den Boden.

"Wie war das?", fragt einer der Männer in der Taverne und erhebt sich mit einem grimmigen Ausdruck auf seinem Gesicht. In dem Moment hört auch die Musik auf, zu spielen. Nahezu alle Gäste der Taverne erheben sich von ihren Plätzen- alle von ihnen Omegas.

Rose zieht die Kaputze tiefer über ihren Kopf, um ihr silbernes Haar zu verstecken.

Der Soldat schließt eine Hand um den Knauf seines Schwertes- doch die Gäste der Taverne zücken ebenfalls ihre Waffen.

"Gib dem Jungen sein Geld.", brummt der breite Mann hinter dem jungen Omega.

"Genau, meine fünf Münzen.", der Junge hält ihm vier Finger hin.

Der Mann hinter ihm seufzt und schiebt einen weiteren Finger seiner Hand hoch.

"Schön.", knurrt der Soldat und überreicht dem Omega seine Goldmünzen, bevor die beiden die Taverne verlassen.

Die Musik wird unbeirrt fortgesetzt, und Rose schiebt sich durch die Menge zu dem Jungen hindurch:

"Ich weiß nicht, welche deiner Performances besser war.", se lehnt sich neben ihm an den hölzernen Tresen der Bar, "Dass du betrunken wärst, oder ein Omega.", teilt sie ihm mit und der Junge verschluckt sich an seinem Getränk.

"Verzeihung?", hustet er.

"Was willst du überhaupt mit dem Geld? Als ob du es nötig hättest. Oder sparst du für eine neue Identität?", fragt sie weiter.

Secrets of SilverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt