Fieber

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"Diluc!", war mein erster Gedanke, als ich allein im Dunkeln aufwachte.

War er schon wieder weg?

Oder war es nur ein Traum?

Weinend schaute ich in die Schwärze vor mir. Wieso musste mir das passieren? Doch als ich gerade hysterisch losschluchzen wollte, hörte ich leise Schritte im Flur.

Er war doch da! Es war keine Einbildung gewesen.

Als ich innerlich losjubeln wollte, fiel etwas schweres auf mich. Meinen Hals berührte etwas weiches. Es war....

Sein Mund?! War er überhaupt bei Sinnen?

Er war aber wärmer als er normalerweise sein sollte. Zuerst beförderte ich sein Gesicht in eine halbwegs Angenehme Position auf meinem Oberkörper.

Seine Temperatur übertraf die normale deutlich, er musste hohes Fieber haben. Ich musste sofort das Fieber sofort senken! Am besten wäre es, wenn er sich ins Schlafzimmer legte, das Badezimmer befand dich direkt daneben. Jetzt müsste ich Diluc nur noch wecken und irgendwie die Treppen hinaufbekommen.

"Diluc, wach auf..." Vorsichtig versuchte ich ihn zu wecken, was mir nach fünf langen Minuten auch gelang.

"Du hast Fieber, wir müssen dich ins Schlafzimmer bekommen. Schaffst du es die Treppen hoch?"

"Nein Vater, sie ist deine Verlobte. Das weißt du doch."

War er schon bei Fieberträumen angekommen? Dann musste ich mich wirklich beeilen, das würde sonst kein gutes Ende nehmen. Was ich mir niemals verzeihen könnte.

Mühsam erhob ich mich, als sich Diluc an die Kante des Sofas setzte. Vorsichtig zog ich ihn hoch und stützte ihn, während wir die Treppe hochgingen. Naja, stolpern traf es eher. Oben angekommen legte ich ihn sofort ins Bett. Der erste Schritt würden halbstündlich Wadenwickel sein. 

Mit einem Eimer kalten Wassers kam ich aus dem Bad und stellte mich neben das Bett. Er sah völlig fertig aus, auch wenn er wieder gepflegt aussah. Während er döste, murmelte er unverständliche Sachen vor sich hin. Ich tauchte ein Handtuch in das Wasser, doch als ich es gerade um sein Bein wickeln wollte, zuckte er zusammen und fing an zu wimmern. 

 "Nein bitte nicht... "Er war wieder bei sich, denn er schien sich über die Kälte zu beklagen.

" Nehmt mich an ihrer Stelle... Ohne sie könnte ich nicht mehr... Sie ist die Einzige-... " Ich nahm alles zurück, er war noch mitten in den Fieberträumen. 

Die Einzige was?

Leider würde das noch länger so laufen, es könnte erst aufhören wenn er aufwacht. Die andere Option wäre, dass diese Halbstündlich kommen. Da weiß ich gar nicht, was ich eher haben will... Nach zehn Minuten nahm ich die Handtücher wieder ab, in zwanzig Minuten würde ich sehen, wie seine Temperatur war. Gerade als ich gehen wollte, wurde ich an der Hand festgehalten.

 "Bitte, verlass mich nicht auch noch... ich... ich-"

 Doch an der Stelle hörte er ruckartig auf zu sprechen. Greifte ab dem Punkt sein Verstand ein, oder wieso hörte er immer dann auf zu sprechen, wenn es spannend wurde? Durch seine Hand, die meine umklammerte, war ich gezwungen mich zu setzen,denn ich wollte mir nicht die nächsten fünfzehn Minuten die Beine in den Bauch stehen. 

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass die Viertelstunde schon längst um war. Der Griff um mein Handgelenk wurde gelockert und ich konnte fühlen, ob seine Temperatur schon runtergegangen war. 

Doch es wurde nicht besser, eher schlimmer!

Diese Körpertemperatur war sehr gefährlich, ich musste sofort drastisch handeln. Ich konnte es mir nicht leisten, ihn zu verlieren, auf gar keinen Fall! Kurzerhand nahm ich eine Decke und tauchte sie komplett in den Eimer. Nur so würde es hoffentlich gehen. Die Decke legte ich Diluc von Kopf bis Hals über den Körper, in der Hoffnung dass es nun endlich wirken würde. Denn dann hätte ich nur noch eine starke Medizin, die ich nur im äußersten Notfall benutzen würde. Soweit darf es nicht kommen...

Nach einer weiteren halben Stunde brauchte ich nicht mal zu fühlen, ob die Temperatur gestiegen war, man spürte es mit einem knappen Meter Abstand schon. Das durfte nicht sein! Ich darf ihn nicht verlieren! Nicht jetzt, wo er wieder zurück war... Mir stiegen Tränen in die Augen. Das durfte nicht passieren, und wenn ich die ganze Nacht lang Wadenwickel machen musste!

Die Medizin fand ich in meinem Teil des Kleiderschranks und ging damit direkt wieder zurück zum Bett. In einen kleinen Becher, der sich dabei befand, goss ich ein wenig der Flüssigkeit hinein, um es Diluc einzuflößen. Ab jetzt musste ich warten, wie sich die Medizin schlagen würde. Sie musste wirken! Denn sonst hatte ich nichts mehr, mit dem ich dem Fieber entgegenwirken könnte. Dann würde es hoffnungslos sein. 

Soweit durfte ich aber gar nicht denken. Um mich zu beruhigen, ging ich auf den Balkon, der sich am Schlafzimmer befand. Die Tür schloss ich hinter mir. Meine äußerst strapazierten Kräfte verließen mich und ich musste mich setzen, um nicht umzukippen. Den Kopf gegen die Hauswand gelehnt, versuchte ich krampfhaft gegen die Müdigkeit anzukämpfen, doch diesen Kampf verlor ich. 

Hoffen wir, dass Diluc nicht das gleiche passiert. 

Die Kälte weckte mich höchstens eine Stunde später wieder auf, denn die Sonne war immer noch nicht zu sehen. Völlig durchgefroren ging ich wieder ins Schlafzimmer, wo ich Diluc schlafend vorfand. Zumindest äußerlich erschien er mir, als hätte sich die Temperatur gesenkt. Selbst herausfinden konnte ich es gerade nicht, bei meinen Händen fühlte sich alles warm an. Bevor ich auch ins Bett kriechen würde, zog ich mir mein Nachtgewand an. Mich würde keiner beobachten, die einzige Person in diesem Raum schlief tief und fest. 

Endlich konnte ich mich auch hinlegen. Doch kaum lag ich, suchte ein gewisser Jemand meine Nähe. Er war also in dem Stadium des Fiebers angekommen, wo man sich mit Kälte wohlfühlt. Die Medizin wirkte also. Das ließ mich beruhigt seufzen, als ich mit einem Ruck auf Diluc gezogen wurde. Er sehnte sich wirklich nach der Kälte, dann war also mit Glück sein Fieber überstanden. Mit dem Kopf auf seiner Brust dachte ich an den nächsten Tag. Ich würde Tee und Suppe kochen, regelmäßig seine Temperatur überprüfen und vor allem hoffen, dass ihm das nicht noch einmal passiert. Denn das würde ich mental nicht überleben. 

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1001 Wörter, um kurz nach Mitternacht xD

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel :)

Über Kritik freue ich mich jederzeit 😁

ich hatte so ein passendes Bild gefunden aber jetzt ist es weg :/

Es könnte sein, dass morgen wieder einmal kein neues Kapitel kommt, da ich auswärts schlafe. Ich hoffe ihr verzeiht mir T-T ich werde aber vorschreiben, sodass ich es morgen poste, bevor ich gehe...

Es ist so 'kurz' geworden, da ich noch mehr geplant hatte, das aber wiederum zu lang gewesen wäre...

Ich hab probleme....c:

Gute Nacht /Schönen Tag,

-KazuhaSimp

Engagement~ Diluc x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt