Besuch bei Diona

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Auf dem halben Weg trafen wir auf ein Monsterlager, welches Diluc in wenigen Sekunden vernichtete. Auf den letzten Metern kam uns schon ein Ritter entgegen, der meinen Begleiter ehrfürchtig ansah und mit einem kurzen "Sir" grüßte. Mich beachtete er dabei kaum. Nach den letzten Metern Fußmarsch kamen wir endlich an den Toren Mondstadts an. Dort wurden wir von einem weiteren Ritter begrüßt, der Wache am Tor stand.

"Sir Diluc, wer ist denn eure reizende Begleitung? Normalerweise sieht man euch selten mit Frauen eures Alters zusammen."

Solche Art von Sprüchen war ich nicht gewohnt und trat leicht hinter Diluc. Er deutete es als Schüchternheit an und streckte seine Hand nach mir aus. Doch bevor sie sonderlich weit kommen konnte, wurde sie von einer behandschuhten Hand gepackt.

"Sie ist eine Freundin der Familie, somit wird das flirten mit ihr nicht gewünscht. Such dir jemand anderes für dein Vorhaben, oder soll ich dem Großmeister erzählen, dass du Leute am Eingangstor so behandelst?"

Mit dieser Reaktion hatte ich nicht gerechnet, doch so schritten wir letzten Endes durch das Tor.

"Ich werde nun zum Orden gehen. Um 21:00 ist mein Schichtende, treffen wir uns dann in der Engelsgabe?". War das nicht die Taverne meines Verlobten?

"Gehört sie nicht deinem Vater?"

Zustimmend nickte er. "Dann sehen wir uns am Abend. Ich wünsche dir eine ruhige Schicht, Diluc." Mit dieses Worten drehte ich mich um und ging als erstes zu Katheryn, die Empfangsdame der Abenteurergilde. Nach einem kurzen, oberflächlichen Gespräch ging ich weiter, zu Sara um mir eine Mittagsmahlzeit zu kaufen. Geld bekam ich von Crepus einmal im Monat, und das nicht gerade wenig. So entschied ich mich für den Hühnchen-Pilz-Spieß.

"Hallo Sara, ich hätte gerne einen eurer Hühnchen-Pilz-Spieße."

"Hey (y/n), sehr gerne. Das macht dann 150 Mora."

Ich bezahlte und setzte mich zu auf einen der Stühle.

Nachdem ich mein Mittagessen verspeist hatte, zog ich weiter. Zur Taverne meines Vertrauens war es nicht weit. Am 'Katzenschwanz', wie es hieß, kam ich nach kurzer Zeit an. Kaum setzte ich einen Fuß durch die Tür, wurde ich schon von den ersten Katzen begrüßt. Früher war ich regelmäßig hier, da meine schon fast einzige Vertraute, Diona, hier arbeitete. Mein Kontakt zur Außenwelt war nach dem Tod meiner Mutter sehr eingeschränkt, ich hatte kaum Motivation mich vor die Haustür zu bewegen. So blieb mir als einziger Kontakt Diona. Sie wusste als einzige auch, dass ich verlobt war. Also konnte man den Besuch schon als Seelsorge betrachten.

"Hey, wie schön dass du dich auch mal wieder blicken lässt!"

Mit ihren Katzenohren gehörte sie zur Kätzlein-Blutlinie, so wie ihr Vater Draff.

"Hi Diona, schön dich wiederzusehen...Ich hatte nicht allzu viele Gelegenheiten nach Mondstadt zu kommen.". Kurz vergewisserte ich mich, ob hier noch jemand war, doch außer mir, den Katzen und Diona niemand da.

"Könnte ich einen Wolfshaken-Saft haben? Mit Alkohol habe ich mich trotz meiner Volljährigkeit nicht angefreundet, nicht das es mich stören würde..."

"Ich weiß auch nicht, was alle an Alkohol so toll finden? Wieso muss man sich denn so volllaufen lassen, bis man sich nicht mehr erinnert? Man kann dann weder rational denken, geschweige denn handeln... Setzt dich doch schon mal hin, ich hole dir in der Zeit dein Getränk.". Was unsere Meinung zu Alkohol anging, könnten wir verwandt sein. Doch als Diona mit einem Glas mit lilanem Inhalt wiederkam, fiel mir der eigentliche Grund meines Besuches ein.

"So, jetzt bin ich da." Noch während ich mich hinsetzte, bequemte sich Paisley, eine schwarz-weiße Katze auf meinen Schoß. Heute schien er kuschelbedürftig, da er sonst die Besucher anstarrte anstatt zu ihnen zu kommen.

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592 Wörter

Nun, das war ein etwas kürzeres Kapitel, da ich die 1700 Wörter gerne auf zwei Kapitel aufteilen wollte, wenigstens mit ein wenig Zusammenhang.

Engagement~ Diluc x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt