Fürsorge

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Ich wachte am Morgen nicht sehr gut auf. Es fühlte sich an, als wenn mir etwas die Luft abschnüren würde. Panisch öffnete ich die Augen, um die Ursache dafür ausfindig zu machen. Das einzige was ich allerdings sehen konnte, war ein verschlafener Diluc mit leicht geöffneten Augen, auf dem ich halb lag. Ein Kribbeln machte sich in meinem Hals bemerkbar und ich rollte mich schnell von ihm herunter, um was auch immer jetzt kam, ihm nicht ins Gesicht zu spucken.

Als ich auf der anderen Seite des Bettes lag, ging es auch schon los. Der ursprünglich tiefe Atemzug den ich nehmen wollte, wurde zu einem Hustenanfall. Während ich versuchte nicht zu ersticken, setzte sich Diluc auf und schaute mich verwirrt an. Hatte er noch nie eine kranke Person gesehen? Oder wieso schaute er so blöd?

Nach geschlagenen fünf Minuten konnte ich endlich atmen ohne zu husten. Na wenigstens etwas. Meine Gedanken lagen aber schon wieder beim gestrigen Abend. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Stirn. Wieso war er jetzt auf einmal so kalt?

Hatte er sich verkühlt? Dann durfte ich das von gestern ja wiederholen... Na toll...

Ich wollte mich gerade mühsam aus dem Bett hieven, als ich davon abgehalten wurde.

"Du bleibst schön liegen. Was auch immer du letzte Nacht gemacht hast, jetzt hat es dich wohl erwischt. Ich muss heute arbeiten, in der Zeit wirst du dich aufs Sofa legen und dich ausruhen. Wenn du Medikamente brauchst oder dein Fieber steigt, werde ich mich darum kümmern. Heute brauchst du eine Pause."

"A-aber..." Meine Worte erstarben von selbst, so wenig Kraft hatte ich. Dabei wollte ich mich doch heute um ihn kümmern, sodass er nicht mehr so schnell krank wird und nicht andersherum!

Damit würde ich heute wohl leben müssen...

Ich wollte einen zweiten Versuch starten aufzustehen, doch ich knickte sofort wieder nach hinten weg. Und landete zu meinem Pech genau auf Diluc's Schoß. Mit noch mehr geröteten Wangen wollte ich wegschauen, doch es gelang mir nicht. Dafür fielen meine Augen wie von selbst wieder zu.

Nach meinem komischen Etwas an Schlaf wachte ich auf dem Sofa im Wohnzimmer wieder auf. Über mir lag eine warme Decke und auf dem Tisch eine Schale mit Wasser und eine Tasse Tee.

Mittlerweile konnte ich mich schon wieder aufsetzen, was mich aber unglaublich viel Energie kostete. Ein nasses Tuch fiel mir von der Stirn, ich hatte es nicht mal bemerkt. Mit meinen Augen suchte ich den Raum nach Diluc ab. Durch die offene Tür des Esszimmers konnte ich ihn entdecken. Ihm schien es wirklich besser zu gehen, er wirkte kein bisschen kränklich mehr. Immerhin hat es bei ihm funktioniert.

Ich lehnte mich gerade zum Tisch vor, als er neben mir auftauchte.

"Wie geht es dir?", war seine erste Frage und er legte dabei schon die Hand auf meine Stirn. Sie war so angenehm kalt...

Ich seufzte entspannt auf. Also war das Fieber nicht ganz so schlimm.

Als er sie runternehmen wollte, hielt ich ihn davon ab. Es fühlte sich so gut an... Doch er konnte seine Hand aus meinem Griff befreien. Da kam die ungewollte Wärme wieder und ich vergrub mich in der Decke.

"Du solltest zumindest etwas trinken. Komm bitte her..."

Was tat ich hier überhaupt? Am besten wäre es, wenn ich mein Verhalten auf das Fieber schieben würde.

Ich setzte mich auf und wandte mich ihm zu. Sogleich hielt er mir einen Becher Wasser vor die Nase. Ich wollte ihn greifen, doch mein Handgriff war deutlich zu schwach.

Also war er gezwungen, mir den Becher an die Lippen zu halten. Das war nun echt peinlich... Doch an meinen Wangen war kein Unterschied mehr zu erkennen.

Engagement~ Diluc x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt