Berührungen

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Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Diluc schlief noch. 

Ich hätte niemals gedacht, dass er die Verlobung halten würde. Zuerst sollte ich ihn heiraten, doch Crepus wollte, dass er sich frei verlieben sollte, ohne jemanden vorgesetzt zu bekommen. 

Leider hat das aber letztendlich nicht funktioniert. Durch Crepus' Tod wurde die Verlobung auf seinen Erben eigen Fleisch und Blut übertragen. 

Aber Diluc akzeptierte mich und nahm die Verlobung an. Vielleicht würde etwas aus uns werden? 

Bei ihm fühlte ich mich geborgen, sicher und seine Berührungen lösten ein besonderes Gefühl in mir aus. 

Das hieß aber nicht, dass ich verliebt war, oder?

Vorsichtig strich ich mit meinem Finger über seine Handfläche. Ob diese Berührung auch etwas in ihm auslöste? Ich erschrak, als Diluc sich plötzlich bewegte und nahm meine Hand wieder zu mir. 

 "Guten Morgen... Hast du gut geschlafen?" , fragte er mit rauer Stimme. Jenes wiederum ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. 

Was war das nur?

 "Ja das habe ich. Wann müssen wir los? Nicht das wir unpünktlich erscheinen. Das würde keinen guten Eindruck machen, für dich als neuer Meister des Weinguts." Man konnte sehen, wie sein Gesicht sich verzog. Hatte er wegen etwas Bedenken oder waren wir schon zu spät? Eher glaubte ich daran, dass ihm etwas auf der Seele lag. Er setzte sich auf und sein Blick wurde stumpf. 

 "Sie...sie werden Fragen stellen, wie Vaters Tod zustande gekommen ist... Ich kann das aber nicht..." Tränen stiegen ihm in die Augen. Dass er sich vor mir so zeigte, bestätigte meine Annahme, dass er mir zumindest schon vertraute. Tröstend legte ich ihm eine Hand auf die Wange und streichte sanft darüber. 

 "Vergiss eines nicht. Ich bin da und werde dir helfen, egal was passiert ist, noch was passieren wird. Du warst der einzige Grund, weshalb ich nach dem Verlust von dir, deinem Vater und Kaeya mir nicht den Garaus machte. Ich hoffte jeden Tag, dass du wiederkommen würdest. Nicht mehr viel hatte ich zu verlieren, bis auf den Gedanken, dass du bei deiner Ankunft allein sein würdest. Das tat mir zu sehr weh, also blieb ich hier, bis zu dem Tag als du wiederkehrtest. Du hast mir meinen Lebenssinn zurückgegeben. Wenn du also über ein bestimmtes Thema weder mit mir, noch mit anderen sprechen möchtest, dann werde ich das akzeptieren und dafür sorgen, dass du diese Frage nicht beantworten wirst, bis du dazu bereit bist." 

Seine Hand lag nun auf meiner, bis er mich in eine Umarmung zog. Dadurch wurde ich auf seinen Schoß gezogen. Doch ich genoss es. 

 Seine Nähe. 

Als seine Tränen versiegt waren, lösten wir uns voneinander. 

 "Danke, für alles. Dass du mir zur Seite stehst. Dass du geblieben bist."  

Ich löste mich nun endgültig von ihm. Irgendwo in mir kam da zwar ein Widerwille, doch wir hatten heute noch etwas vor. Wenigstens war ich die, welche die Atmosphäre unterbrach, in dem ich auf meine Frage zurückkam. 

 "Wo wird diese Feier überhaupt stattfinden? Müssen wir da alleine hinkommen?"

 "Der Saal ist in Liyue, fast direkt an der Grenze zu Mondstadt. Eine Kutsche wird uns dorthin fahren. Wir sollten gegen elf Uhr, also in zwei Stunden ungefähr, fertig sein. Dann werden wir mit der Kutsche, die uns vor dem Gut abholt, zu dem Treffpunkt fahren. Ich für meinen Teil würde gerne noch duschen gehen , bevor wir fahren." Ich war zum Glück gestern erst baden, also war diese Sorge vom Tisch. 

 "Ich mache erst einmal Frühstück, sodass du noch etwas isst bevor wir uns auf den Weg machen. Danach ziehe ich mich auch um und mache mich soweit fertig." Nachdem ich ihm meinen Ablauf erzählt hatte, begab ich mich in die Küche, um Frühstück zuzubereiten. 

Engagement~ Diluc x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt