Kapitel 9

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Seit gestern liege ich im Krankenhaus. Bis auf dem Täter und Dave meldete sich bisher keiner bei mir, leider.
Es war das erste mal seit langem, dass ich mit wünschte mehr Freunde bzw. überhaupt Freunde zu haben und eine Familie die total besorgt wäre, wenn ich abends nicht nachhause komme.
Der Typ, dem ich mein blaues Auge zu verdanken hab, hinterließ mir seine Nummer. Wie wäre es, wenn ich ihm schreiben würde? Es ist schon komisch, einer Person die mich verletzten wollte, wenn auch ungewollt, zu schreiben.
Aber ich wollte mehr über ihn erfahren.

"Hey, ich bin Skady. Es ist komisch, dir zu schreiben. Aber ich verzeihe dir..
Und danke, für diesen schönen Blumenstrauß!
Nachdem mir nun deine halbe Lebensgeschichte bekannt ist, habe ich völlig vergessen zu fragen, wie du heißt. "

"Meine Name ist Jim. Jim Henolds.
Es zeugt von charakterlicher Stärke mir zu schreiben. Ich wollte dir nie weh tun, nie.
Ich bin noch gestern zu einer Anti- Aggressionen- Beratung gegangen. Die gestrige Tat hat mir endlich die Augen geöffnet.
Der Blumenstrauß ist nur eine Kleinigkeit, nichts kann den Unfall ungeschehen machen. Ich hätte dich beinah umgebracht!
Es ist verständlich, wenn du mich anzeigen wirst.
Ps: Ich hoffe es geht dir besser."

Die meisten würden meinen, es ist lediglich seine Masche so nett zu sein, sich so zu verhalten, als ob es ihm Leid tut. Mich zu besänftigen, damit ich ihn nicht anzeige. Seine tragische Lebensgeschichte zu erzählen, damit er an Mitgefühl gewinnt. Einsicht zeigen, um den Hass ( in meinem Fall eher Wut) zu senken und meine Entscheidung zu beeinflussen.
Vielleicht ist das so. Vielleicht bin ich gerade naiv und leichtgläubig. Doch irgendetwas sagt mir, dass er ehrlich ist.
Eine innere Stimme sagt mir, das es nicht ohne Grund sein wird. Diesen Gedanken kann ich jedoch nicht nachvollziehen.
Noch nicht.

Erstaunlicherweise schlief ich trotz der Schmerzen ziemlich gut.
Es war 7.30 Uhr, eine kleine, junge und sehr sympathisch wirkende Krankenschwester öffnete leise die Tür und sagte "Guten Morgen! Ich hoffe, sie haben gut geschlafen. Wie geht es Ihnen?", sie hatte eine sehr sanfte, angenehme Stimme. Auch wenn diese Worte Routine sind, hörte man das sie liebevoll ist.
"Morgen! Ja, habe ich. Mein Kopf tut weh, ansonsten geht es mir wieder besser."
"Freut mich. Für die nächsten 30 Minuten kann ich Sie noch in Ruhe lassen, ich hoffe das Frühstück schmeckt Ihnen und dann können Sie sich ja frisch machen. Danach muss ich Ihnen wohl oder übel einige Frage stellen, die Polizei wird ebenfalls erscheinen."
Ich nickte und aß mein Sandwich. Ja super, jetzt muss ich mich der Polizei stellen. Als ich kurz drüber nachdenkte, verspürte ich einen enormen Druck. Die Polizei wird mich fragen, wer dieser Mann war, der mich derart verletzte. Sie werden fragen, ob ich mich erinnere wie er aussah.
All diese Frage kann ich beantworten, rein theoretisch könnte ich seinen gesamten Lebenslauf berichten. Ich kann der Polizei seine Nummer geben und eine perfekte Beschreibung seines Äußeres wieder geben.
Doch will ich das? Will ich, dass er hinter Gittern kommt und sich die Medien über ihn zerreißen?
Ich weiß nicht, Grund hätte ich. Doch es gibt etwas, was mich daran hindert.
Doch was soll ich dann sagen? Soll ich die Polizisten anlügen? Die Ermittlungen erschweren? Die Justiz betrügen?
Desto mehr ich drüber nachdachte, desto nervöser wurde ich.
Ich sah zur Uhr. 20 Minuten sind vergangen, in ungefähr 10 Minuten kommt die Krankenschwester.

***
Hallo meine Lieben!
Es tut mit Leid, dass ich so lange nicht geupdatet hab.
Ich hatte viel Stress, und dummerweise ging mein geliebtes Handy kaputt. Was mich wirklich ärgerte, dass Wattpad vorerst auf meinem Ersatzhandy nicht funktionierte.
Ich werde in nächster Zeit wieder öfter schreiben.
Hoffentlich gefällt's euch! :)
Über Reads, Votes und Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen

Different Lives - same fault >> Z.M.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt