Kapitel 8

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Der Rückweg lief ebenfalls nicht reibungslos, weil uns noch der ein oder andere Titan begegnet war. Doch dabei ist niemand weiteres verletzt oder gar getötet worden. Noch bevor wir alle am Eisentor der Mauer angekommen waren, wurde dieses bereits von innen geöffnet. Nach und nach reihten wir uns hintereinander ein, um durch das Tor zu reiten. Schon wie zu Beginn der Mission standen einige Leute an ihren Häusern und musterten uns skeptisch. Es waren Familienmitglieder mancher Soldaten, die Mauergarnisonssoldaten und ab und zu sah ich auch ein paar kleine Kinder. Doch ich richtete mein Blick zugleich wieder nach unten, da die Mission nicht gut verlief. Wir verloren viele Soldaten, konnten den Träger des weiblichen Titan nicht gefangen nehmen und konnten den eigentlichen Grund der Expedition, also die Versorgungsstützpunkte, nicht einrichten. Wir kehrten bereits noch am selben Tag zurück und hatten viele Leichen in den Versorgungswägen. Ich war froh, dass die Aufgabe der neuen Rekruten nicht die war, die verbliebenden Reste der Soldaten und somit die Todesnachricht dieser, den Familienmitglieder zu überbringen. "Wo ist mein Sohn? So sagt mir doch, wo er ist!", nahm ich eine Stimme vor mir war. Eine ältere Frau sprach einen unsere Soldaten an und bettelte schon gar um eine Antwort. Doch dieser antwortete ihr nicht, sondern starrte sie nur an. Nach einer kurzen Zeit senkte er seinen Blick, entschuldigte sich und ritt weiter. Ich wusste sofort, weshalb er ihr keine Antwort gab, denn er selbst, konnte diese noch nicht ertragen. Einer Mutter zu sagen, dass ihr Sohn gestorben sei. Dies möchte ich mir nicht vorstellen. Mir war nicht bewusst, dass ich stehen geblieben war. Doch als ich eine Hand an meinem Rücken spürte, konzentrierte ich mich wieder auf mein Umfeld. Sasha schenkte mir ein zaghaftes Lächeln und schob mich weiter nach vorne. Meine Stute lief nun weiter. "Entschuldige, ich war in Gedanken.", murmelte ich. "Kein Problem.", sagte sie mit einer etwas ruhigeren Stimme als sonst, "Das sind wir, denke ich, alle." Ich nickte ihr zu und drehte mein Kopf wieder nach vorne.

In meinem Zimmer angekommen, schmiss ich mich sofort auf das Bett. Ich musst meine Gedanken sammeln und die Erlebnisse von heute einmal sortieren. Die negativen Aspekte häuften sich in meinem Kopf und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Als ich mich wieder aufreckte, sah ich ins Sashas Gesicht. Sie saß auf ihrer Bettkante und starrte Löcher in die Luft. "Sasha? Alles okay bei dir?", erkundigte ich mich. Ihr Blick verfing sich mit meinem und sprach alleine für sich. "Hey, alles ist okay. Wir sind am Leben.", ich stand auf und umarmte sie leicht. Nach ein paar Augenblicken erwiderte sie diese und drückte mich fest an sich. Ich streichelte ihren Rücken: "Was haltest du davon, wenn du dich erstmal hinlegst und versuchst zu schlafen. Ich kümmere mich um die Verpflegung unserer Pferde, okay?" Sie nickte nur und schon drehte ich mich um und lief zu Tür. Ich nahm ein leises Danke war und schon verschwand ich im Gang. 

Bei den Ställen angekommen, nahm ich mir zuerst mein Pferd vor. Ich reichte ihr einen Apfel und füllte Wasser auf. Ich streichelte meine Stute kurz und machte mich sogleich auf den Weg zu Sasha's Hengst. In Gedanken versunken schlenderte ich die Ställe entlang. Ich blieb vor der Stalltür stehen, doch scheiterte ich am öffnen von dieser. Die Tür klemmte und ging verflixt nochmal nicht auf. Ich trat kräftig mit meinem Bein dagegen, doch nichts half. Ich atmete einmal tief und ein aus. Ich durfte jetzt keinen Wutanfall, wegen einer scheiß Tür bekommen. Nach dem fünften Versuch gab ich auf und starrte einfach nur ins Leere. Ich bemerkte nicht, dass sich jemand mir näherte. Erst als eine Hand nach der Tür griff und diese aufmachte, hob ich meinen Kopf. Ich blickte zu meiner Rechten und sah den Hauptgefreiten Levi neben mir stehen. "Wir sind alle neben der Spur, kein Grund auszurasten." Ich schaute in perplex an und schluckte, bevor ich zu meiner Antwort ansetzte: " Entschuldigen sie. Und danke dafür." Mit einem Nicken verabschiedete er sich von mir, und ich konnte nun endlich dem Hengst eine Bund Karotten reichen. Hab ich mir das gerade nur eingebildet oder war Levi gerade nett zu mir? Diese Frage schoss mir plötzlich in den Kopf. Ich vergaß den Gedanken schnell und ging danach wieder in das Gebäude um nach Sasha zu sehen.





By your side Erwin x Reader (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt