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Verzweifelt zerrst du an deinen Fesseln. Du hast keine Ahnung wie du in diese Lage kommen konntest, doch jetzt hängst du verschnürt wie ein Weihnachtspaket in einem Baum, in der verzweifelten Hoffnung, dass du dich befreien kannst, bevor dieses... Ding zurückkommen kann. Als es im Gebüsch raschelt, zerrst du noch mehr an den Schnüren, doch... es ist nicht die Kreatur, die dir vor die Füße fällt, sondern ein junger Mann. Er scheint bis an die Zähne bewaffnet, und für einen Moment hältst du einfach still, bevor du erneut gegen deine Fesseln ankämpfst. Der Mann richtet sich auf und schaut dich skeptisch an. „Du bist nicht der Wendigo" „Der was?" „Wendigo" Erklärt er, und ein Schnauben entweicht dir. „Bin ich nicht. Hättest du die Gnade, mich herunter zu holen?" „Na klar." Mit einem kräftigen Hieb seines Messers durchtrennt er die Seile, und fängt dich auf, als du nach vorne kippst.
„Bist du verletzt?" „Nein, mir geht's gut" Du reibst dir über die Handgelenke, bevor du den Mann musterst. Er sieht gut aus, und was gerade das Wichtigste ist- er ist bewaffnet. „Jagst du dieses Ding?" „Den Wendigo? Ja." Er dreht sich, als du auf eigenen Beinen stehst um. „SAM? Sam, komm her. Ich habe eins seiner Opfer gefunden, und sie lebt!" Wieder raschelt es im Gebüsch, und ein zweiter Mann taucht neben deinem Retter auf. „Geht es dir gut?" Ist direkt seine erste Frage, und du nickst verstört. „Wer seid ihr?" „Ich bin Dean, und das ist mein kleiner Bruder Sam. Wir sind Dämonenjäger." „Du brauchst keine Angst haben, ich bringe dich in Sicherheit. Dean?" „Ich kümmere mich um den Wendigo. Beeilt euch, bevor er zurückkommt" Sam greift nach deinem Arm und will dir von der Lichtung helfen, doch entschieden stemmst du deine Beine in den Boden. „Nein. Gebt mir eine Waffe und ich begleite euch"
In diesem Moment entgleiten Dean wohl sämtliche Gesichtszüge. „Nein, es ist nicht sicher für dich" „Das ist mir egal. Dieses Vieh wollte mich töten, und jetzt..." „Willst du dich ihm auf dem Silbertablett präsentieren? Nein. Sam?" Du funkelst Dean wütend an. „Du bist nicht mein Vater. Entweder, ihr gebt mir eine Waffe und nehmt mich mit, oder ihr lasst mich hier zurück und ich suche ihn auf eigene Faust." Du siehst, wie Dean hilfesuchend zu Sam blickt, doch dieser grinst nur und löst eine Lichtpistole von seinem Gürtel. „Kannst du damit umgehen?" „Ja" Du überprüfst die Pistole kurz und wiegst sie in deiner Hand, bevor du Dean demonstrativ den Rücken zudrehst. „Wie besiegt man dieses etwas? Auf was muss ich achten?" „Mit Feuer oder Lichtpistolen. Schieß einfach auf seinen Körper, und egal wie verlockend es auch ist... Bitte nicht auf Dean." „Verdient hätte er es" Provokant schaust du Dean an, der sich mittlerweile ein kleines Grinsen nicht mehr verkneifen kann. „So übel bin ich gar nicht. Ich habe nur Angst, dass dir doch noch etwas passiert" Er streckt dir eine Hand hin. „Dean Winchester" „(Y/n) (Y/l/n)" Stellst du dich ebenfalls vor. „Und ich bin keine Prinzessin, die gerettet werden muss" „Das sah grade anders aus" Dabei grinst er jedoch, bevor er dir noch einen kleinen Flammenwerfer reicht. „Na gut, ich habe eh keine Chance. Bleib dicht bei mir" „Dean!" Protestierst du, als er nach deiner Hand greift, doch auf der anderen Seite musst du irgendwie auch darüber lachen. Vielleicht liegt es am Adrenalin, dass du so reagierst, doch als du mit Sam und Dean durch den Wald schleichst, fehlt dir jede Angst. Die beiden Brüder strahlen einfach eine Ruhe und Gelassenheit aus, dass du dich bei ihnen sicher fühlst.
„Also (y/n)..." Fängt Dean irgendwann an, nachdem er deine Hand losgelassen hat. „Wenn das ganze hier vorbei ist..." „Was dann?" Fragst du ihn, während Sam auf deiner anderen Seite nur grinst. „Dann will er mit dir ausgehen" „Sam!" Protestiert Dean, bevor er einlenkt. „Na gut, er hat Recht. Hättest du Lust?" „Wenn du mir hilfst, denn Wendigo zu erlegen" Zwischen euch herrscht so eine Spannung, dass du auch nichts dagegen hättest, einfach sofort mit Dean zu verschwinden... Doch da knackt es hinter euch im Gebüsch. Sofort dreht ihr euch um, und steht Auge in Auge mit der Kreatur. Dean will dich sofort hinter sich schieben, während Sam mit seiner Leuchtpistole immer wieder auf den Wendigo schießt. Dieser schreit auf, und so richtest du auch noch deinen kleinen Flammenwerfer auf ihn, bis nur noch ein Häufchen Asche übrig ist. Einen Moment lang könntest du vor stolz platzen... Bis das Adrenalin deinen Körper verlässt und deine Beine unter dir nachgeben. Ist das alles hier wirklich passiert?
Wieder ist es Dean, der dich auffängt, und zu deiner Überraschung spart er sich jeden dummen Spruch. Während Sam die Umgebung kontrolliert setzt Dean sich mit dir auf den kalten Waldboden und hält dich in einer festen Umarmung, bis das Zittern langsam weniger wird. „Das erste Mal ist immer das schlimmste. Shhh" Flüstert er in dein Ohr und reibt dazu sanft über deinen Rücken. Einen Moment gestattest du dir, deinen Kopf an seine Schulter zu legen und dich einfach seiner Wärme hinzugeben... Bevor deine Entschlossenheit und Sicherheit zurückkehren. „Bringt mir bei, wie man gegen diese Kreaturen kämpft. Ich möchte es lernen." Du löst dich aus Deans Umarmung und schaust ihm entschlossen ins Gesicht. „Ich möchte es lernen" „Das ist nichts für Leute mit Familie..." Will er sich herausreden, jedoch ohne Erfolg. „Dann ist es gut, dass ich keine habe. Dean, ich will Menschen helfen" Deine Stimme klingt nahezu verzweifelt, und mit einem kleinen Seufzen nickt er. „Na gut. Außerdem ist es dann leichter, mit dir auszugehen" „Genau" Du schenkst ihm ein einnehmendes Lächeln, und lachend legt Dean den Kopf in den Nacken. „Ich schwöre es dir, du wirst mein Verderben werden" „Und du meins, Winchester" Du stimmst in sein Gelächter mit ein, und als Dean dich erneut in seine Arme ziehst wehrst du dich nicht. Obwohl ihr euch gerade erst kennen gelernt habt, fühlt es sich so an, als würdet ihr euch schon ewig kennen. Und als Sam dann auch noch dazu stößt wird dir klar, dass du mit den beiden offensichtlich eine neue Familie gefunden hast.
