Besorgt, und doch leise betrittst du das kleine Studio deines besten Freundes. Nachdem er deine Anrufe nicht beantwortet hat, hast du dich auf den Weg zu ihm gemacht- obwohl es nicht ungewöhnlich ist. Wenn Samu seine kreativen Phasen hat, ist er oft nicht erreichbar, doch dieses Mal... ist es anders. Sagt dir zumindest dein Gefühl. Und dem konntest du bisher eigentlich immer trauen.I don't need a girl who plays dirty tricks
Who smells someone else's cologne on her lips
Feels like a stranger sleeping next to meAls Samus Stimme an dein Ohr dringt, wird dir auch klar, was passiert sein muss. Seine Worte sind so voller Schmerz, dass du schlucken musst, bevor du zu ihm gehst und dich neben ihn setzt. "Hi." Erschrocken, so, als würde er gerade aus dem Schlaf hochschrecken, schaut er dich an. "Hi. Was machst du hier?" "Du bist nicht ans Telefon gegangen." Mehr musst du nicht sagen, und Samus leises "Oh." Verrät, dass er wirklich gar nichts mitbekommen haben muss.
"Neues Lied?" Fragst du ihn stattdessen, und fahrig gleiten seine Hände nun über die Saiten seiner Gitarre. "Hm? Achso, ja..." "Was ist los?" Du schlingst deine Arme fest um ihn und löst dich auch nicht, als er nichtssagend mit den Schultern zuckt. "Was soll sein?"
Statt einer Antwort verdrehst du nur die Augen und lehnst dich leicht an ihn, was ihn dazu veranlasst, seine Arme nun ebenfalls um dich zu legen. Eine ganze Weile sitzt ihr einfach nur schweigend da, bevor Samu seinen Widerstand schließlich aufgibt. "Das mit Tina ist vorbei. Sie war wieder bei ihm, ich konnte es an ihr riechen..." "Diese blöde...." Fluchst du, bevor du deine Umarmung um ihn herum noch ein wenig festigst. "Sie hat dich gar nicht verdient." "Was hab ich auch erwartet? So viel Zeit, wie ich im Studio und auf Tour verbracht hab..."
Es ist so typisch für ihn, die Schuld für alles bei sich zu suchen, dass deine Mundwinkel kurz zucken, bevor du ihn ernst anschaust. "Sie hat den Fehler gemacht, nicht du. Sie wusste vorher, worauf sie sich einlässt." Samus Seufzen frisst sich tief in dein Herz, vor allem, als er seinen Kopf noch zusätzlich an deine Schulter legt.
"Weißt du, ich fühle mich verloren. So, als hätten alle ihren Platz in der Welt schon gefunden, nur ich... Irre noch immer herum" Seine Stimme ist so leise, dass du ihn kaum hören kannst. Die Worte müssen wirklich aus der Tiefe seines Herzens kommen. Hilflos drückst du ihn fester an sich. "Auch wenn es vielleicht so wirkt, aber nicht alle haben ihren Platz bereits gefunden. Oder den perfekten Weg. Oder ihr zuhause. Aber du weißt hoffentlich, dass ich immer für dich da sein werde, oder? Egal ob du deinen Platz gefunden hast oder noch auf der Suche bist. Ich werde immer da sein."
Samu nickt leicht. "Obwohl ich das nicht verdient habe. Ich habe dich nicht verdient." "Und ich habe selten so einen Müll aus deinem Mund gehört Mister. Nicht verdient. Ein Idiot bist du" Du schüttelst entschieden den Kopf. "Hör auf, sowas zu denken. Du bist mein bester Freund, und der tollste Mensch, den ich kenne. Also hör mir auf mit nicht verdient."
Das erste Mal an diesem Tag entweicht Samu ein kleines Lachen, was dich sofort glücklich macht. Solange er noch lächeln kann- und du weißt, wann es echt ist und wann nicht- ist noch nicht alles verloren.
"Was hältst du davon, wenn wir das Studio Studio sein lassen, uns eine Pizza holen und dann zum Eishockey gehen?" "Gott, genau darum liebe ich dich. Du weißt immer, wie du mich auf andere Gedanken bringen kannst." Samu löst sich aus eurer Umarmung und steht auf. "Ich bin dabei. Ablenkung ist jetzt genau das richtige." Mit Schwung zieht er dich auf die Beine, und ein Blick in seine Augen verrät dir, dass du die dunklen Wolken zumindest vorerst vertreiben konntest.
Deshalb überrascht es dich auch, dass er sich schon wenige Wochen später wieder so sehr abkapselt, dass du ihn nicht erreichst. Kaum, dass du nach deiner kurzen Dienstreise zurück in der Stadt bist, fährst du also wieder zu seinem Studio. Wieder empfängt dich Samus Stimme, doch dieses Mal klingt sie... entspannter, weshalb du auch erst einmal in der Tür stehen bleibst und ihm einfach nur zuhörst.
The moment I close my eyes
And you come to me
I know that I am not alone
And never will be
Home is where ever I am
I feel you with me
They'll never take that away
'Cause you are home to meEin Lächeln legt sich auf deine Lippen, als du halbherzig an seinen Türrahmen klopfst. Sofort reißt Samu die Augen auf, doch als der dich sieht, legt er seine Gitarre zur Seite und klopft neben sich auf den Platz.
"Neue Liebe?" Fragend deutest du auf die Notenzettel, die überall um Samu herum verstreut sind, bevor du dich neben ihn setzt. Er konnte sich schon immer besser mit seinen Songs als mit Worten ausdrücken- zumindest, wenn es um seine Gefühle geht. Samu neben dir sieht ertappt aus, doch du lässt ihn nicht vom Haken. "You are home to me? Sie muss was ganz besonderes sein." "Das ist sie" Samu lächelt verliebt, und obwohl du dich unfassbar für ihn freust... Versetzt es dir einen kleinen Stich. "Kenne ich sie?" Fragst du ihn schnell, um dich von dem Gefühl abzulenken, und als Samu nach deiner Hand greift, schaust du ihn verwirrt an...
Bevor dir klar wird, was das zu bedeuten hat. Samus Blick, der auf dir liegt, ist unsicher, doch sein Daumen streicht ruhig über deinen Handrücken, während sich in deinem Kopf all die Puzzleteile zusammensetzen. Heißt es wirklich das, was du gerade annimmst? Langsam breitet sich auch auf deinem Gesicht ein Lächeln aus. Du schaust auf eure verschränkten Hände, bevor du näher zu Samu rutscht und deine freie Hand an seine Wange legst.
"You are home to me."
Mehr braucht es nicht, damit Samu seine Lippen zum ersten Mal auf deine legt. Auch wenn ihr lange für diese Erkenntnis gebraucht habt, tut das eurer Liebe keinen Abbruch. Endlich steht ihr zu dem, was schon so lange zwischen euch war.
DU LIEST GERADE
Mixed Oneshots
FanfictionHier werde ich Oneshots zu verschiedensten Fandoms mit euch teilen. (Ausgenommen sind Marvel und Hawaii Five-0, da ich dort eigene Bücher habe.)