𝒲𝒾𝓁𝓁𝒶𝓇𝒹 ℋℯ𝓌𝒾𝓉𝓉 (ℱℴℴ𝓉𝓁ℴℴ𝓈ℯ)

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Langsam steigst du hinter deinem Bruder aus dem Bus

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Langsam steigst du hinter deinem Bruder aus dem Bus. Ähnlich wie er warst du alles andere als begeistert, als du erfahren hast, dass du Boston verlassen musst. In Bomont bist du seit vielen Jahren nicht mehr gewesen, weshalb du auch beinahe deinen Onkel, der, zusammen mit deiner Tante und deinen beiden kleinen Cousinen, an der Bushaltestelle auf euch wartet, kaum erkannt hättest.

"(Y/n), Ren!" Ruft er deshalb, und mit einem gezwungenen Lächeln schultert ihr beide eure Taschen. Mehr ist von eurem Leben aus Boston nicht übrig geblieben...

"Wes" Ren nickt eurem Onkel zu, während deine Tante dich bereits in die Arme schließt. "Hallo Kleines, wie geht es dir?" "Ganz gut" Lügst du, bevor du dir erneut ein kleines Lächeln abringst. "Danke, dass wir bei euch bleiben dürfen." "Das ist doch selbstverständlich, mein Schatz" Liebevoll drückt deine Tante dich noch einmal an sich, bevor deine kleinen Cousinen dich auch schon in ihrer Freude beinahe über den Haufen rennen. Sie haben dich und Ren schon lange nicht mehr gesehen, und sind dementsprechend überglücklich, euch wieder bei sich zu haben.

Die beiden sind so voller Leben, dass die Zeit bis zu eurem ersten Schultag nahezu verfliegt. Während Ren bis dahin in jeder freien Minute an dem kleinen Auto herumgebastelt hat, hast du dich mehr zurückgezogen und in deinen Büchern gestöbert. Anders als er, legst du gar keinen Wert darauf, mit anderen Jugendlichen in Kontakt zu treten. Verstehen würde dich sowieso keiner. Alles, was du willst, ist dein altes Leben zurück. Boston, deine Mom...

Dementsprechend desinteressiert läufst du also auch an eurem ersten Schultag hinter ihm her. Ren hat nur Augen für Ariel, die Tochter des Pastors, und so bekommt er zum Glück nicht mit, wie die meisten Jungs dich anstarren. Du bist neu, siehst gut aus... Und somit bist du ihr Gesprächsthema Nummer eins.

Doch das kümmert dich nicht, weshalb du dich ausnahmsweise noch an deinen Bruder hältst, der wie üblich sofort Anschluss gefunden hat. Und Willard ist wirklich eine angenehme Gesellschaft. Er ist... ein typischer Dorf-Junge. Vielleicht etwas naiv und begierig auf Geschichten aus der großen, weiten Welt, doch dabei gleichzeitig so unbeholfen wie ein Welpe- du schließt ihn sofort irgendwie in dein Herz. Und obwohl dir nicht groß danach ist, ertappst du dich trotzdem dabei, wie du über eine seiner Witze lachst. Während er dich jedes Mal fröhlich anlächelt, verdunkelt sich Rens Blick mehr und mehr.

Da Ariel nicht in Reichweite ist, liegt seine Aufmerksamkeit nun wieder ganz auf dir, und er ist nicht glücklich darüber, wie die anderen auf dich reagieren. Willard scheint ihm keine Sorgen zu bereiten, doch den anderen wirft er finstere Blicke zu, bevor er dich am Handgelenk aus der Cafeteria zieht.

"Reiß dich zusammen. Siehst du nicht, wie die anderen dich anschauen? Kannst du das Flirten nicht lassen?" "Was? Soll ich mir etwa einen Sack über den Kopf ziehen, Ren? Und auch nicht mehr Lachen? Kannst du haben. Und nur zu deiner Information. Ich habe NICHT geflirtet." "Ist klar. Das hast du in Boston auch immer gesagt." Wie geschlagen zuckst du einen Schritt zurück, bevor du deinen Bruder wutentbrannt anstarrst. "Halt dich einfach aus meinem Leben raus, Ren. Du bist nicht Mom, du hast mir gar nichts zu sagen."

Mixed OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt