𝒥ℴ𝒽𝓃𝓃𝓎 𝒟ℯ𝓅𝓅

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„Er hat mich geschlagen

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„Er hat mich geschlagen. Wann immer er schlechte Laune hatte, musste ich es ausbaden!" Amber schluchzt und schaut den Richter so herzzerreißend an, dass einige der Geschworenen schlucken müssen. Du hingegen beißt nur die Zähne zusammen. Nicht, dass Ambers Geschichte dir nicht ans Herz gehen würde- doch es ist eben nur das. Eine Geschichte. Dein Blick geht hinüber zu Johnny. Er hat den Kopf in den Nacken gelegt und seine Augen geschlossen, während er all die Vorwürfe über sich ergehen lässt, die mehr und mehr sein Leben zerstören. Er hat nahezu alles verloren, das weißt du, und doch ist es Amber noch nicht genug. Nie ist es ihr genug. Und wer sollte das besser wissen als du? Ihre persönliche Assistentin. Auch heute sitzt du auf ihre Anweisung wieder im Gerichtssaal, und wann immer es am besten in ihre Show passt, winkt sie dich zu sich, damit du ihr Taschentücher reichst oder das Gesicht neu abpuderst.

Anfangs hast du wirklich gerne für sie gearbeitet, doch mit jedem Monat, der vergangen ist, hast du mehr von ihrem wahren Gesicht gesehen, weshalb es jetzt in dir brodelt wie in einem Vulkan. Am liebsten würdest du einfach aufstehen und gehen, doch gerade als du dich erheben willst, hebt Amber erneut die Stimme. „Wenn ich nicht gegangen wäre, hätte er mich eines Tages umgebracht."

Die Stille, die sich schlagartig über den Gerichtssaal senkt, ist erdrückend. Alle schauen zwischen Johnny und Amber hin und her. Bei Amber liegt Mitleid in ihrem Blick, bei Johnny nichts als Abscheu. Und genau das ist vermutlich der Grund, warum du deinen Stuhl nun lautstark zurück schiebst.

„GENUG!" Auf deinem Gesicht haben sich, wie immer, wenn du nervös oder aufgeregt bist, rote Flecken gebildet, doch das ist dir in diesem Moment egal. „Genug. Amber, ich kündige. Hör endlich mit diesen verdammten Lügen auf!"

Amber schaut dich geschockt an, während der Richter sich laut räuspert. „Und Sie sind?" „(Y/n) (y/l/n), Amber Heards persönliche Assistentin. Ich würde gerne eine Aussage machen." „(Y/n)!" Ambers Stimme klingt drohend, doch dieses Mal lässt du dich nicht mehr einschüchtern. „Nein. Ich werde nicht länger schweigen." Du wendest den Blick von ihr ab und schaust kurz zu Johnny, der die Augen mittlerweile geöffnet hat. „Ich werde nicht mehr den Mund halten, während du ihn so in den Dreck ziehst, weil wir beide genau wissen, wie es wirklich war." Du funkelst sie böse an, bevor du den Richter anschaust. „Ich sage aus." „Du musst das nicht tun", mischt Johnny sich ruhig ein, doch du schenkst ihm ein kurzes Lächeln. „Doch. Doch, ich muss es tun und ich hätte schon viel früher den Mut finden sollen."

Jetzt geht alles ganz schnell. Innerhalb weniger Minuten wirst du über deine Rechte aufgeklärt und vereidigt, und als du im Zeugenstand sitzt hast du das erste Mal das Gefühl, das Richtige zu tun.

„Amber lügt. Sie lügt mit jedem Wort, mit jeder einzelnen Träne. Johnny hat ihr nichts von dem angetan, was sie behauptet. Als ihre persönliche Assistentin habe ich sehr viel Zeit in ihrer Gegenwart verbracht und auch oft genug in der von Johnny. Und ich kann mit einhundert prozentiger Sicherheit sagen, dass er ihr gegenüber nie die Hand erhoben hat. All die Szenen, die sie geschildert hat, waren erfunden oder ausgedacht. Die Produkte, mit denen sie ihre angeblichen Wunden überschminkt hat, waren zu diesem Zeitpunkt nicht einmal auf dem Markt und ich schwöre, nie einen blauen Fleck von ihm auf ihrem Körper gesehen zu haben. Sie ist eine pathologische Lügnerin und es wird Zeit, dass jemand die Wahrheit ans Licht bringt." Du hebst den Kopf und schaust zuerst den Richter, und dann die Geschworenen an. „Ich kann Ihnen ein einfaches Beispiel für die unterschiedlichen Charakterzüge der beiden zeigen. Es regnet. Amber ist die erste, die in das wartende Taxi steigt. Meist nutzt sie es für sich alleine und lässt ihre Angestellten im Regen stehen, wenn sie nicht gerade auf unsere Dienste angewiesen ist. Sie macht sich nicht einmal die Mühe, sich die Namen der Leute zu merken, die für sie arbeiten. Johnny hingegen kennt jeden von uns. Er kennt uns, unsere Familiensituationen und wenn jemand Probleme hat, erkundigt er sich ob er helfen kann. Selbst jetzt, wo er allen Grund hat, wütend auf uns - und besonders auf mich zu sein, weil wir aus Angst geschwiegen haben, behandelt er uns noch immer mit Respekt. Erst heute hat er mir die Tür aufgehalten. Beim letzten Mal musste ich noch auf ein weiteres Taxi warten, weil Amber für sich sein wollte, und ich habe gefroren. Was hat er gemacht? Mir seine Jacke gegeben und mit mir gewartet, bis ein Taxi kam." Du schenkst ihm ein kurzes Lächeln, welches er erwidert. „Es tut mir leid, dass ich erst jetzt den Mut finde etwas zu sagen" „Es ist okay, wirklich. Du hättest nichts sagen müssen. Sie ist schließlich dein Boss." „Und kein guter Mensch. Kein Geld der Welt ist es wert schweigend zuzuschauen, wie sie dich fertig macht." „Sie klingen vertraut. Haben Sie und Johnny eine Affäre?", mischt Ambers Anwalt sich ein und du schüttelst den Kopf. „Nein." Johnny verneint ebenfalls und du lässt noch einige Fragen über dich ergehen, bevor eine Pause eingelegt wird.

Erschöpft verlässt du den Gerichtssaal. Du stehst nicht gerne im Mittelpunkt, weshalb du froh bist nun etwas Ruhe zu finden, doch deine Hoffnung wird nicht erfüllt. Du hast dich noch nicht ganz auf eine Bank gesetzt, als Amber wie eine Furie auf dich zugestürmt kommt. „DU VERLOGENES MISTSTÜCK!", brüllt sie dir entgegen und hebt wütend die Hand, die ihr Anwalt im letzten Moment noch abfangen kann. „Miss Heard!", sagt er eindringlich, doch in ihrer Wut ist Amber blind für alles. Blind für die Geschworenen, die den Gerichtssaal ebenfalls verlassen, blind für die Kameras, die auf sie gerichtet sind und blind für den Richter, der sie nun ebenfalls fassungslos anstarrt.

Es ist Johnny, der die Szene durchbricht. Er stellt sich zwischen dich und Amber und funkelt seine Ex-Frau wütend an. „Das ist eine Sache zwischen uns. Tu nicht auch noch (y/n) weh. Sie hat immer loyal zu dir gestanden." „Loyal? Dieses kleine Flittchen will mich ruinieren!", faucht Amber und jetzt schiebst du dich an Johnny vorbei. „Die einzige, die dich ruiniert, bist du selbst Amber. Sieh es ein, es ist vorbei." „Es ist erst vorbei, wenn ich das sage. Das bedeutet Krieg!", faucht sie dich an, bevor sie sich auf dem Absatz umdreht und einfach verschwindet.

„Bist du okay?" Johnny berührt dich sanft an der Schulter und nachdem du deinen ersten Schock überwunden hast, nickst du leicht. „Danke." „Das ist doch selbstverständlich." Er streicht dir beruhigend über den Rücken, bis dein Zittern nachlässt, und hält dir dann eine Flasche Wasser hin. „Trink was." „Geht schon", wiegelst du ab, doch er lässt sich nicht beirrenerweichen. Und tatsächlich fühlst du dich besser, als das kalte Wasser deine Kehle hinab rinnt. Johnny lächelt und lenkt dich dann so gut von der Umwelt ab, dass du schon nach kurzem wieder entspannt bist. Und dafür bist du ihm unglaublich dankbar.

Ein Jahr später kannst du über diese Situation nur noch Lachen. Der Prozess um Amber und Johnny hat zu einem Ende gefunden und Amber wurde in allen Punkten schuldig gesprochen. Durch die Attacke auf dich hat ihre sorgfältig errichtete Maske Risse bekommen und das war der Anfang von ihrem Ende.

Johnny hingegen wurde offiziell für unschuldig erklärt und dafür bist du dankbar, schließlich ist er der ehrlichste und liebevollste Mensch, dem du je in deinem Leben begegnet bist.

„Hi Liebling." Als er sich neben dich auf die Bank sinken lässt, breitet sich ein Lächeln auf deinem Gesicht aus. Kurz nach der Urteilsverkündung hat er dich zu einem ersten Date eingeladen und du hast keine Sekunde gezögert diese Einladung anzunehmen. „Na mein Schatz?" Du lehnst deinen Kopf an seine Schulter, während du deine Finger mit seinen verschränkst. „Wie ist es gelaufen?" „Ich habe die Rolle bekommen, und... langsam meinen guten Namen wieder hergestellt, glaube ich." Du spürst seine Erleichterung mit jedem Wort deutlicher. „Und ohne dich wäre das nie passiert. Hättest du dich nicht so sehr für mich eingesetzt." „Es war das Mindeste, was ich tun konnte. Und ich würde ihr immer wieder die Stirn bieten, um dich zu schützen." „Ich liebe dich (y/n)." Johnny nimmt dein Gesicht in beide Hände und küsst dich so liebevoll, dass du dich kneifen musst, um zu realisieren, dass das alles nicht nur ein Traum ist. „Ich liebe dich auch Johnny." Als ihr euch löst, streichst du ihm sanft eine lose Strähne aus der Stirn, bevor du dich wieder in seine Arme kuschelst.

Endlich seid ihr beide angekommen. Angekommen bei der Person, die euch heilen lässt und mit der alles schlechte der Vergangenheit an Bedeutung verliert. Und ihr werdet euch nie wieder gehen lassen, dafür ist eure Liebe zu rein und stark. Niemand, nicht einmal Amber, kann euch jetzt noch auseinander bringen.

#Justiceforjohnnydepp

Mixed OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt