Then and Now

Damals

Eigentlich hatte Alec die Schule immer gemocht. Er wusste das es komisch war, schließlich hatten die meisten Kinder keinem Spaß daran zu lernen, aber er hatte schon immer etwas für seine Zukunft machen wollen und lernen schien ihm da ein einfacher Weg. Er verstand Dinge schnell und konnte sie gut in die Praxis umsetzten. Des öfteren half er anderen und übte mit seinen Geschwistern für ihre Tests.

Er wusste nicht mehr genau wie es gekommen war, aber in den folgenden Wochen wurde es immer schlimmer.
Magnus hatte ihn immer weiter herumgeschubst und irgendwann hatten sich ihm ein paar andere angeschlossen.

Zara Dearborn hatte er noch nie leiden können und einen anderen wie z.B. Sebastian Verlac kannte er vorher noch nicht einmal.

Das ganze hatte sich immer weiter aufgeschaukelt und mittlerweile drangsalierten sie ihn alle über den Tag hinweg mit kleinen Sticheleien.
Manchmal waren es Sachen die über ihn auf Tische geschrieben wurden oder er wurde einfach ohne Grund in den Schulfluren angerempelt. Eher selten wurde er gezielt geschubst oder beleidigt, aber es tat alles weh.

Die anderen bekamen nur einen Teil mit und verteidigten ihn immer. Sie sagten er solle es sich nicht zu Herzen nehmen und diese Idioten einfach reden lassen und genau das tat er.
Trotzdem hörte es nicht auf. Vielleicht weil sie dachten das er alles mit sich machen ließ.
Und, tat er das nicht schließlich auch?

Alec hatte was gesagt. Vorallem hatte er versucht mit Magnus zu reden, da er der Anführer zu sein schien, aber es hatte nichts gebracht und schien alles eher nur noch schlimmer zu machen. Außerdem waren sie mindestens zu dritt und Alec war eingeschüchtert wenn seine Freunde gerade nicht in der Nähe waren.

Die Schule machte nicht mehr ganz so Spaß wie früher.

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Zara Dearborn war mit am schlimmsten. Sie hatten mehrere Kurse zusammen und schlau war sie noch nie wirklich gewesen. Trotzdem schien sie sich immer für etwas besseres zu halten, da ihr Vater ein Politiker mit relativ viel Einfluss war.

Wenn du ihr ein Schwert geben würdest, würde sie sich als Gewinnerin sehen, obwohl sie es nur gehalten und nichts vollbracht hatte.

Sie gab sich keine Mühe in der Schule, oder vielleicht war sie auch einfach zu dumm, aber als sie mal wieder die Aufgaben nicht gemacht hatte und bloßgestellt wurde, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Es war dumm von ihm zu denken, dass es bei den Kleinigkeiten in der Schule bleiben würde, denn nach diesem Tag erwartete sie, dass er ihre Aufgaben machte.
Alec machte seine Arbeiten zuhause immer sehr ordentlich und ausführlich. Seine Schrift war makellos, wie die Lehrer immer sagten, weshalb die anderen auch nur hätten abschreiben können.

Natürlich hatte sie den anderen davon erzählt und da beinahe jeder wusste, dass Alecs Schulleistungen eine der besten waren, verlangten auch die anderen das er für sie arbeitete. Magnus und Sebastian hatten nicht einmal Kurse mit ihm zusammen, aber ihrer Meinung nach, sollte er einfach ihre Aufgaben noch zusätzlich machen.

Beim ersten Mal hatte Alec sich geweigert. Er half anderen gerne und schickte seinen Freunden natürlich auch manchmal seine Hausaufgaben, aber nicht Menschen wie Zara und den anderen.

"Ich hab gestern komischerweise garkein Bild von den Hausaufgaben bekommen, Xander. Ihr anderen vielleicht?" fragte Magnus am nächsten Morgen, als sie ihn allein vor der Schule abgefangen hatten.
Die anderen Schüttelten den Kopf. Alec war sich nicht sicher was sie empfanden. Irgendwie wirkten sie sauer, anders gesehen schien sie seine Situation aber auch zu belustigen.

"Weißt du, nicht jeder hat so viel Zeit wie du. Manche haben Freunde mit denen sie was unternehmen wollen oder sind einfach nicht so langweilig, dass sie den ganzen Tag nur zuhause hängen. Ich finde du könntest dafür schon ein bisschen Verständnis zeigen. Du hilfst doch sonst immer so gern." sprach Magnus weiter und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
Alec fühlte sich unwohl und klein unter der Berührung, traute sich nicht seinen Blick zu heben.

Plötzlich spürte er, wie ihm der Rucksack, welchen er sich über eine Schulter gehangen hatte, weggerissen wurde und neben ihm auf dem Boden landete. Er wusste nicht was jetzt kam, aber er war froh, dass gleichzeitig auch Magnus Hand verschwunden war.

"Weißt du, ich finde wenn wir keine Aufgaben haben, dann solltest du das auch nicht" sagte Magnus plötzlich und verwundert blickte Alec nun doch auf. Wie meinte er das?
Magnus vor ihm grinste nur hämisch und Alec musste schlucken.
"Das wäre doch nur fair, oder meinst du nicht?"

Alec bekam keinen Ton raus. Magnus Augen, die er immer als so schön empfunden hatten wirkten aufeinmal kalt und hart auf ihn und starrten direkt in seine.
Was hatte er ihm so schlimmes getan?

Schließlich hockte Magnus sich hin und zog einen von Alecs Heftern heraus, um seine Hausaufgaben zu entnehmen.
Gestern hatte er noch 2 Stunden an seinem Deutschaufsatz gesessen, welcher insgesamt 5 Seiten beinhielt, die Magnus nun in seiner Hand hatte.

Immer noch verwirrt und unter Schock, sah Alec auf seine Blätter. Er konnte seine Schrift erkennen, sauber wie immer, aber er konnte die Worte nicht lesen vor Stress.
Seine Hände waren schweißig und er knetete sie nervös.

Plötzlich hielt Magnus ein Feuerzeug in der Hand und er hörte Zara lachen.
"Warte!" sagte er noch und trat einen Schritt vor, aber Magnus hatte das Papier bereits in Flammen gesetzt.

"Beim nächsten Mal, hast du die Aufgaben" zischte Magnus ihm zu, ehe er Alecs Hauaufgabe auf den Steinboden fallen ließ und mit den anderen verschwand.

Das war das erste mal, dass Alec seine Hausaufgaben nicht hatte und das er wegen Magnus Bane weinte.
Nicht vor ihm, denn er nahm sich vor ihm diesen einen Triumph nicht zu geben, aber als sie weg waren hatte er die Tränen nicht zurückhalten können.

Er kam an diesem Tag zu spät und seine Lehrerim war sehr verwundert als er ihr sagte das er keinen Aufsatz hatte.

Izzy war misstrauisch gewesen, denn sie hatte ihn am Tag zuvor an seinem Text arbeiten sehen, aber er sagte, dass er ihn zuhause vergessen habe.

Er hatte wegen Magnus gelogen. Er hatte seine Schwester belogen, weil es ihm unangenehm war was passiert war und er sie nicht mit hinein ziehen wollte.

Von da an machte er ihre Hausaufgaben.