Kapitel 3 | Diana's großer Fehler

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COPYRIGHTS UND FAULTIER-DNA WÄREN MIR IN DIESEM MOMENT UM EINIGES LIEBER.

Ich kann Capy auf den Tod nicht ausstehen. Er ist siebzehn und Matthews ältester Bruder; mit seinen rötlichen Haaren und wässrig blauen Augen hat er (ein Glück) keine Gemeinsamkeiten mit meinem besten Freund.

«Hallo», sage ich kalt. «Ist Matthew da?» Rein rhetorisch.

Doch zu meiner Verblüffung und Wut sagt Capy: «Nein.»

«Nein?», wiederhole ich kühl. «Wo ist er dann?»

«Uhm ...» Hat Capy allen Ernstes nicht daran gedacht, dass diese Frage kommen wird? Die Menschheit wird aussterben. Definitiv. «Beim Eisladen. In der grellen Gasse.»

Die grelle Gasse trägt ihren Namen rein aus Ironie, denn sie wäre ein perfekter Drehort für die verwinkelte Winkelgasse in den Harry Potter Filmen, sie ist zauberhaft (dunkel).

«Also denn», sage ich, «danke für deine Auskunft.»

Er will noch etwas erwidern, aber ich zieh die Tür vor ihm zu; springe zwei Stufen auf einmal hinunter und rase auf den Gehsteig.

Gerade laufe ich los, als sich ein Fenster einige Stockwerke über mir öffnet und Capy mich mit bleichem Gesicht anstarrt.

«Was ist denn jetzt schon wieder?», frage ich ihn, leicht verblüfft. «Soll ich ihm sagen, er ...»

«Nein! Geh da nicht hin!», ruft er panisch, fast hysterisch. Okay, was ist da falsch gelaufen? Alles.

«Oookay ...», sage ich. «Ich gehe da jetzt hin ...» Ich mache einen Schritt, als wäre er ein kleines Kind (geistlich auf jeden Fall), «und treffe mich mit Matti. Bye.»

Und mit den Worten verschwinde ich um die nächste Ecke, schwinge mich auf mein Board und rolle über den Schotter entlang.

Hat Wanda ihn manipuliert? Nein, durch meinen Wunsch werden keine fiktionale Charakter zum Leben erwachen, es werden ausschließlich ähnliche Antagonisten auftreten; ich hoffe es wohl stark.

Aber es wird vielleicht Tod bedeuten.

Ich bleibe auf einmal stehen; mir läuft es kalt den Rücken herunter. Hart sagte, das, was man denkt und das, was man spricht ist gleich wichtig. Ich hatte gesagt, ich will ein bisschen mehr Spannung; dachte aber im gleichen Moment an tödliche Monster.

Matthew darf nicht sterben. Lawrence darf nicht sterben (so nervig er ist). Niemand darf in meiner Schuld sterben. Zur Not werde ich sie mit meinem Leben beschützen, wenn es meines kostet.

Scheiße.

Ich gebe Gas, Matthew wird mir helfen können. Ich beschließe, es niemandem zu sagen, außer dem jüngsten Shaw.

Er kommt mir schon entgegen, mit vor Entsetzten weit aufgerissenen Augen. Ich habe ein schlechtes Gewissen.

«Matti?», frage ich ihn. «Alles okay?»

«Die ... die haben ihn einfach mitgenommen», bringt er hervor und setzt sich auf eine Treppe von einer Apotheke. Ich lasse mich neben ihm nieder.

«Wen?», frage ich möglichst ruhig, nicht daran denkend, wer es sein kann. «Und wer war es?»

Als er antwortet, geht meine schlimmste Befürchtung in Erfüllung. «Lawrence.»

«Was? Und warum war er da?» Ich streiche seine dunklen, braunen Haare nach hinten; blicke in seine angsterfüllten, braunen Augen. Ich zwinge mich, ruhig zu bleiben; damit wäre niemandem geholfen. Am wenigsten Lawrence.

«Was tun wir?», fragt Matthew. «Wir können ihn nicht einfach ...»

«Alright», sage ich. «Lass mich einen Moment überlegen, ja?»


𝐃𝐈𝐀𝐍𝐀 - 𝐬𝐡𝐨𝐫𝐭 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt