Prolog

12 0 0
                                    

Und plötzlich war alles still. Für einen Moment schien die Welt den Atem anzuhalten, denn Veränderung lag in der Luft. Doch nicht die schlechte Art der Veränderung, wie sie einst hier stattfand, sondern etwas Frohes.

Als die Ersten wagten ihre Augen zu öffnen, sahen sie nicht mehr die Küste und das Meer. Andere sahen unendliche Flächen, so weit ihre Augen zu sehen vermochten. Saftige Wiesen mit Tau, große Wälder mit den verschiedensten Bäumen zum Klettern, Verstecken und Herumtollen. Die Nächsten wiederum waren immer noch an der gleichen Küste auf der gleichen, relativ kleinen Insel. Und es hatte sich nichts geändert, trotzdem war alles anders.

Die Sonne schien mit einer Wärme, wie sie allen bekannt war. Es fiel Schnee und man konnte dicke Umhänge tragen, in den Seen Eisfischen, Schlittschuhlaufen und sich in der dunklen Nacht am Lagerfeuer wärmen. Es war mild und die Blumenwiesen blühten. Man erntete das, was man gesät und das Jahr über gepflegt hatte. Es war heiß, doch die nächste Wasserquelle machte es erträglich.

In der Ferne ragte ein Gebirge empor, die Spitzen mit Schnee bedeckt waren kaum zu sehen, da sie in die Wolkendecke hineinragten. Doch das gleiche Gebirge war auch unter den Füßen einiger, die eben noch an dem Platz standen, wo sie alle versammelt waren, um Zeugen der Veränderung zu sein. Diese Zeugen waren nun die Ersten. Die Ersten der Ewigen. Doch es bedeutete nichts, denn sie waren alle gleich und doch so unterschiedlich, ganz individuell. Es einte sie alle nur eine Sache, die sie mit allen, obgleich hier oder dort, groß oder klein, jung oder alt. Sie waren vereint im simplen und einfachen Sein.

Nun vermochte man zu denken, dass die Veränderung getan, doch in diesem Moment konnte man sie sehen. Sie kamen endlich an und einige fingen an zu laufen, zu rennen, um sich zu finden, einander zu begrüßen, zu lachen, zu weinen und zu trauern. Sie fielen sich in die Arme voller Freude und tränkten den Boden mit ihren salzigen Tränen.

An dieser Stelle wuchs eine Eiche empor. Voller Stolz und Anmut ragte sie nun über ihnen und spendete Schutz.

Die Veränderung, die nun tatsächlich scheinbar getan, war jedoch nicht am Ende ihrer Sein. Denn so wie alles veränderbar war, würde es immer sein. Denn somit ist alles perfekt und doch gleichzeitig nicht, denn es war nicht das Perfekte, was die Veränderung anstrebte, sondern das Ende. Dies als Anfang des Neuen, des Unendlichen. Denn es sollte ihnen Ruhe geben, die lange keine Ruhe hatten und Abenteuer, die zu lange Ruhe hatten.

Und somit war es fertig und unfertig. Schön und hässlich. Heiß und kalt.


Es war alles.

Der AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt