【Part 7】

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Ich sehe verwirrt zu Draven als er den Raum verlässt. 

"Ihr habt fünf Minuten um zu verschwinden." sagt er wütend und schlägt die Tür hinter sich zu.

Mein Blick fällt auf Geralt. Noch immer halte ich meinen Kopf wegen dem Schwindel. Ich bin frei. Er hat mich gerettet. Meine Augen füllen sich mit Tränen. 

"Ich danke euch." sage ich leise. 

"Ich hab euch in diese Situation gebracht." sagt er und legt seine Rüstung wieder an. Der Hexer nimmt seine Schwerter und öffnet die Tür. 

Ich bin noch immer in Schockstarre von allem was grade passiert ist. Noch fühlt es sich nicht real an. 

Er sieht mich fragend an. 

"Kommt ihr?" fragt er mich.

"J-Ja." Ich versuche aufzustehen und taumle zu ihm hin. Er bemerkt dass ich nicht sicher auf den Beinen bin und hängt meinen Arm bei ihm ein und mich zu stützen. Dann verlassen wir das Gebäude. Draven sieht uns noch wütend hinterher, sagt aber nichts. 

"Wo gehen wir hin?" frage ich.

"Ich habe ein Zimmer für diese Nacht, dort könnt ihr euch erstmal ausruhen. Morgen sehen wir weiter." erklärt er. 

Der Weg zur Herberge war nicht weit. Der Hexer bringt mich aufs Zimmer und ich setze mich. Ich sehe mich um, es ist ein schlichtes Zimmer mit einem anliegenden Badezimmer. Es stehen zwei Einzelbetten links und rechts vom Raum. Auf dem linken davon sitze ich.  Wird er mich morgen hier zurück lassen? Ich bin zwar schonmal geflohen aber die Angst dass wieder jemand geschickt wird wenn Draven bemerkt dass ich alleine bin sitzt tief.

Er geht ins anliegende Badezimmer, zieht sich um und wäscht sich. Ich besitze nur die Kleidung die ich am Leibe trage. Ich nehme den Schmuck aus den Haaren, welche jetzt bis zu meinen Hüften reichen und lege ihn zu Seite. Auch die Halskette und Armreifen ziehe ich aus. Die Sachen sind golden, ob ich sie gegen andere Kleidung tauschen kann? Geralt kommt aus dem Badezimmer und sieht mich an. Ich werfe ihm einen fragenden Blick zu. 

Ich gehe ins Badezimmer, wasche mich und kämme mein Haar. Dann klopft es an der Tür. Ich öffne sie und Geralt steht da. 

"Es ist nicht viel aber es sollte euch passen. Ich war im Laden auf der anderen Straßenseite." sagt er und gibt mir einen Beutel. Darin ist Kleidung. Kleider und ein Mantel. Ich sehe ihn schockiert an. 

"Ihr müsst nicht noch mehr Gold für mich ausgeben als ihr ohnehin schon getan habt." sage ich.

"Ich kann euch aber auch nicht in diesem Kleid mitnehmen. Es ist überaus unpraktisch." er zeigt auf ein Paar Stiefel die am Boden stehen. "Die sind auch für euch." fügt er noch hinzu.

"Ich kann mit euch kommen?" frage ich und strahle.

"Würde ich euch alleine lassen dann würde euer Bruder euch schnell wieder zurückholen. Das werde ich nicht zulassen." erklärt er.

"Ich bin euch so unendlich dankbar." 

Vor Freude falle ich ihm um den Hals und umarme ihn. Als ich spüre wie er sanft dennoch verunsichert seine Hand auf meinen Rücken legt, weiche ich schnell zurück.

"Das tut mir leid." peinlich berührt sehe ich zu Boden. 

"Freut euch nicht zu sehr. Es wird hart für euch werden. Aber ihr könnt mir dabei helfen Tränke zu brauen, ihr scheint Erfahrung darin zu haben und ihr kennt euch mit Kräutern aus." erklärt er.

"Ich habe Wissen über Kräuter, Krankheiten und kann Wunden versorgen. Ich werde versuchen euch von Nutzen zu sein." verspreche ich ihm. 

Er nickt und geht zu seinem Bett auf welches er sich setzt und sein Hemd auszieht.

Mein Blick fällt sofort zu Boden und ich versuche ihn nicht anzustarren. Dann spüre ich wie etwas auf meinem Kopf landet. Es liegt auf mir und bedeckt mein Gesicht. Ich nehme es runter und sehe es an. Sein.. Hemd? Er hat sein Hemd nach mir geworfen? Verwirrt sehe ich zu ihm auf. Er liegt nun in seinem Bett, die Decke bis zu seinen Hüften hochgezogen und ich sehe ein Grinsen auf seinen Lippen. In diesem Moment ist mein Gesicht vermutlich komplett rot.

"Du kannst darin schlafen. Ich habe zwar Kleider mitgebracht aber leider konnte ich nichts finden dass gemütlich zum Schlafen wäre." 

Ich stottere nur irgendwas vor mir hin und nicke dann. Um mich umzuziehen gehe ich ins Badezimmer. Sein Hemd ist lange genug dass es mir fast zu den Knien reicht. Ich spüre wie sein Blick mir folgt als ich vom Badezimmer zu meinem Bett gehe. Ich lege mich schnell hin und kuschel mich in die Decke. Ich liege einige Zeit wach und denke an den heutigen Tag. Geralt hat mich zwar hier hingebracht bevor er mich gerettet hat. Allerdings wenn er nicht nach mir gesucht hätte, dann hätte es ein anderer getan und dann wäre es böse für mich ausgegangen. 

"Geralt?" sage ich leise.

"Hmm?" 

Ich drehe meinen Kopf zu ihm und schaue ihn an.

"Danke. Für alles." 



Geralt x OC FluchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt