Geralt x OC Flucht

【Ｐａｒｔ ５】

Draven bringt mich in mein altes Zimmer. Ich sage nichts zu ihm und hoffe einfach dass er den Raum schnell verlässt. Langsam setze ich mich aufs Bett und warte. Doch meine Hoffnung verfliegt als er sich zu mir umdreht und mit voller Kraft eine Ohrfeige verpasst. Meine Lippe ist aufgeplatzt und ich wische mir schweigend das Blut vom Gesicht. 

"Du weißt dass ich das tun musste." sagt er wütend.

"Was? Mich schlagen oder Behaupten ich hätte Menschen auf dem Gewissen damit mich ein Hexer zurück bringt?" frage ich kalt. 

Er lacht spöttisch. "Die Freier haben eine Menge Geld bezahlt um dich an dem Tag zu sehen. Als du nicht mehr da warst wollten sie natürlich ihr Gold zurück. Also hatte ich keine andere Möglichkeit als sie zu töten. So konnte ich ihr Gold behalten und ich wusste dass man dich wieder zurückbringt. Aber keine Sorge. Solange du nur hier bleibst wird dir nichts passieren. Ich konnte dich begnadigen lassen."

"Du bist wirklich widerlich." sage ich ihm angeekelt von seinem ganzen Charakter.

Ich kann nicht glauben dass er Menschen getötet hat nur des Goldes wegen.

Darauf hin schlägt er mir abermals ins Gesicht. Diesmal mit geballter Faust. 

"Du wirst mich ab jetzt respektieren." sagt er ernst.

Ich halte meine Hände schützend vor mein Gesicht und wage es nicht was zu sagen. Da der Schreck vom letzten Schlag noch immer tief sitzt. 

"Und ehe ich es vergesse. Morgen werden einige Leute kommen. Der der das meiste Gold bietet wird die Nacht mit dir verbringen." Er wirft Eine Tasche auf mein Bett während er spricht. "Hier ist das Kleid das du morgen tragen wirst. Du bist Nachmittags besser bereit. Ich will dich nicht mit Gewalt holen müssen. " nachdem er den Satz beendet hat schlägt er die Tür hinter sich zu.

In dem Moment als ich alleine bin breche ich in Tränen aus. Wieso passiert das alles? Werde ich für den Rest meines Lebens nur da sein um fremden Männern zu dienen? Ich lege mich ins Bett und ziehe die Decke über meinen Kopf. Ich kann nichts weiter tun als zu weinen.

Mir fällt wieder das Schlafkraut ein. Ich sehe in meine Tasche aber es ist kaum welches übrig. Wenn ich das nehme werde ich zumindest ein bisschen schlafen und kann diesem Alptraum entkommen. Also mach ich das. Und schon nach kurzer Zeit schlafe ich ein. 

Am nächsten Tag schrecke ich auf und bemerke dass die Sonne bereits wieder scheint. Ich stehe auf und öffne das Fenster. Ich atme kurz die frische kühle Luft ein bevor ich die Tasche ansehe welche Draven hier gelassen hatte. Darin befindet sich ein langes dunkelblaues Kleid. Es besteht aus Seide und hat eine lange Öffnung an der Rechten Seite des Rockes, welche vermutlich dazu dient dass mein Bein zu sehen ist. Darin ist auch goldener Haarschmuck, eine goldene Halskette und goldene Armreifen. Ich gehe mich waschen und ziehe es anschließend an. Es wäre ein schönes Kleid, wenn man den Zweck dass es hat nicht bedenken würde. Ich stecke meine Haare hoch und mache den Schmuck rein, anschließend zieh ich noch die Halskette und die Armreifen an. Als ich im Spiegel mein Gesicht genauer betrachte sehe ich den Bluterguss der sich unter meinem rechten Auge befindet. Dort wo mein Bruder mich geschlagen hatte. 

Es dauert nicht lange bis die Tür auffliegt und Draven reinstürmt. 

"Oh Schwesterchen du bist also schon fertig. Du siehst wunderschön aus. Ich werde heute eine menge Gold verdienen." sagt er lachend. "Und jetzt komm. Die Männer warten." 

Bei seinen Worten wird mir übel aber egal was ich mache oder sage ich kann nicht gegen ihn gewinnen. 

Als wir in der Halle ankommen sehe ich wie voll sie ist. Die Männer werfen mir lüsterne Blicke zu und Draven strahlt im Angesicht des vielen Geldes das er schon vor sich sieht.

"Kommen wir gleich zur Sache. Und vergesst nicht der der am meisten bietet wird ihr erster Mann sein." sagt mein Bruder. 

Kaum haben die Worte seine Lippen verlassen beginnen die Männer auch schon Angebote zu machen. Sie bieten echt viel Geld und das Lächeln meines Bruders wird immer breiter.  

"Ich biete das zehnfache des Höchstbietenden." höre ich eine mir bekannte Stimme ganz hinten im Raum sagen.