Kapitel 2

632 18 0
                                    

Ginger
„Mir geht's gut, es ist nichts!" fauchte ich Jake an, der sich meine Schnittverletzung anschauen wollte. Mittlerweile saß ich wieder auf meinem Platz im Jet und starrte die graue Metallwand an. „Jetzt hör endlich auf rum zu zicken, wenn du drauf gehst kriege ich mächtig Ärger" schnauzte er zurück während er einen Druckverband um meine Taille band. Es tat höllisch weh, aber Schmerz war Schwäche und Schwäche keine Option. Ich biss mir auf die Zähne und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Das Zepter war gesichert und alle lebend auf den Jet zurückgekehrt, obwohl Clide es mal wieder verbockt hatte. Ich spürte wie die Wut in mir hochkochte, doch ich musste sie so gut es geht zügeln, um nicht die Kontrolle über meine Kräfte zu verlieren. Das war der Nachteil an der ganzen Sache: Sie waren massiv abhängig von Emotionen. Das war vermutlich einer der Gründe, warum Hydra dafür sorgte, dass ich so gut wie keine hatte. Ich wusste nichts über meine Vergangenheit und es interessierte mich auch nicht. Ich sah niemanden als meinen Freund und das interessierte mich auch nicht. Ich tötete duzende Menschen und es interessierte mich auch nicht. Ich wusste nur eins: Ich hatte noch nie versagt und das würde ich auch nie. Ansonsten war das einzige Gefühl was ich kannte die Gleichgültigkeit.

Bucky
Ich konnte es immer noch nicht glauben. Aber ich hatte sie mit eigenen Augen gesehen. Ginger. „Was verdammt sollte das? Du standest einfach nur da und hast sie angestarrt, während die mit Lokis Zepter verschwunden sind" fuhr Natasha mich wütend von der Seite an. „Ich... Ich weiß auch nicht" murmelte ich vor mich hin. „Kennst du die Verrückte etwa?" fragte Tony nun an mich gewandt. „Nein" gab ich entschlossen zurück, während ich den Raum verließ. Es musste ja nicht jeder wissen, dass ich sie kannte. In meinem Zimmer ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte an die Decke. Sie war am Leben. Sie musste immer noch unter Hydras Kontrolle stehen, sonst hätte sie mich erkannt. Meine Gedanken fuhren Karussell bis es an der Tür klopfte. „Hey Bucky, ist alles in Ordnung?" fragte Steve während er den Raum betrat. „Ja alles Bestens" gab ich mit einem aufgesetzten Lächeln zurück. „Bucky ich kenne dich schon dein ganzes Leben, was ist los?" Ich wusste, dass er sowie nicht locker lassen würde. „Ich kenne sie" fing ich an zu erzählen. „ Wir waren einige Jahre zusammen bei Hydra. Sie war eiskalt, skrupellos und führte ohne mit der Wimper zu zucken jeden Befehl aus, den sie bekam. Damals hatte sie noch keine Kräfte, sondern war einfach eine perfekt ausgebildete Soldatin. Doch etwas an ihr war anders. Während alle anderen nach der Gehirnwäsche jegliche Charakterzüge verloren, behielt sie immer ihren Sarkasmus. Sie war nicht voll und ganz verloren. Als wir beide länger keine Gehirnwäsche mehr bekommen hatten, merkte ich, dass die Kontrolle nachließ und sie fing sogar an mir zu vertrauen. Eine kurze Zeit lang waren wir sowas wie Freunde bevor..." ich stockte. „Bevor was?" fragte Steve fordernd. „Bevor sie ihr Gehirn wieder in einen Mixer gesteckt haben, nur diesmal war es anders. Sie war das Versuchskaninchen für eine neue Art der Gedankenkontrolle. Als ich sie nach einigen Tagen wieder zu Gesicht bekam, erkannte ich sie nicht wieder. Sie wusste nicht mehr wer ich war, hatte die Fähigkeit über die Elemente zu herrschen, war schnell wie der Wind. In ihren Augen sah man nur noch Kälte. Ein paar Wörter reichten aus und sie war kein Mensch mehr, sondern eine Waffe. Ich verließ Hydra und sie blieb zurück." Ich blickte betrübt zu Boden, als ich mich daran erinnerte.
Einen Moment lang starrte Steve mich einfach nur an, dann legte er eine Hand auf meine Schulter. „Sie war dir wirklich wichtig oder?"
„Wie eine kleine Schwester..."
„Du konntest dich von Hydras Kontrolle befreien, wieso also nicht auch sie?"
„Ich wüsste nicht wie. Es ist keiner mehr da, der sie daraus holen könnte und niemand weiß, wo Hydra sich momentan aufhält."

In your eyes |Steve Rogers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt