Kapitel 7

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Steve
Mein Rücken tat immer noch etwas weh, als ich mich am nächsten Morgen in die Küche schleppte, wo ich auf Bucky traf. Er rührte gedankenverloren in einer Tasse herum und starrte auf den Tisch. „Guten Morgen." Er zuckte zusammen und sah dann zu mir „Morgen." murmelte er kaum hörbar. Ich setzte mich ihm gegenüber an den Tisch und wollte gerade etwas sagen als er mir zuvor kam. „Es tut mir leid. Ich hätte das nicht von dir verlangen sollen." sagte er ohne mich anzusehen. „Ich hab das freiwillig gemacht. Und offenbar hat es funktioniert, sie fühlt."
„Ja Schmerz und Reue." entgegnete Bucky und sah nun zu mir auf. „Ich gehe gleich nochmal zu ihr, sie hat sich bestimmt beruhigt und braucht jetzt jemanden der ihr hilft damit fertig zu werden. Wir kriegen das schon hin." Ich lächelte ihn aufmunternd an und er versuchte es zu erwidern, bevor ich mich auf den Weg zum Aufzug machte.

Ein komisches Gefühl hatte ich schon als ich die Gänge zu den Zellen entlang ging. Ich war ihr gegenüber immer sehr skeptisch gewesen, aber als ich gestern den Schmerz in ihren Augen sah, da war es als würde ich einem anderen Menschen gegenüber sitzen. Ich hatte die ganze Nacht kaum geschlafen. Ich wollte ihr wahres Ich kennen lernen und erleben was sie in Wirklichkeit für ein Mensch ist. Als ich ihre Zelle erreichte saß sie noch genauso zusammengekauert in der Ecke wie gestern. Hatte sie sich überhaupt bewegt? „Hey." sagte ich leise um sie nicht zu erschrecken. Sie zuckte zusammen und sah kurz zu mir auf. Ihr Augen waren gerötet und dunkle Schatten lagen darunter. Es tat mir wirklich leid sie so zu sehen und ich konnte mir wahrscheinlich nichtmal vorstellen was sie gerade durchmachte. „Ich will dass du weißt, dass ich dir wegen gestern nicht böse bin. Ich weiß, dass das für dich nicht einfach ist." Kurz öffnete sie den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder und legte ihren Kopf wieder auf ihre Knie. Sie zitterte. Ohne weiter darüber nachzudenken schloss ich die Tür auf und kniete mich zu ihr runter. Als sie nicht reagiert lege ich meine Hände an ihre Wangen und hob vorsichtig ihren Kopf an. „Sieh mich an." sagte ich ruhig aber bestimmt als sie immer noch meinen Blick mied. Als sie mich dann doch ansieht, sehe ich die Schuld in ihren glasigen Augen. Ohne weiter darüber nachzudenken, packte ich sie an den Schultern, zog sie hoch und direkt in meine Arme. Ich merkte wie sie kurz versuchte zurück zu weichen, bevor sie dann ihren Kopf an meine Brust fallen ließ und leise schluchzte. Mein Körper begann zu kribbeln, als sie ihre Arme nun auch um mich legte. Einen Moment standen wir einfach nur so da, bis sie sich aus meinen Armen löste. „Es tut mir so leid" schluchzte sie und sah zu mir hoch, während ihr eine Träne die Wange runterlief. „Ist schon gut, du kannst nichts dafür." versicherte ich ihr, während ich sie wieder an mich ran zog. Ich konnte es mir nicht erklären. Vor ein paar Tagen noch war ich mehr als misstrauisch ihr gegenüber und jetzt ließ sie sich in meine Arme fallen. Fing sie wirklich an mir zu vertrauen oder war sie einfach nur verzweifelt?

In your eyes |Steve Rogers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt