Kapitel 17

373 14 0
                                    

Ginger
Ich war nun schon ein paar Tage wieder im Tower, hatte aber seitdem jeglichen Kontakt zu anderen Menschen reduziert. Ab und zu kamen Steve oder Bucky um nach mir zu sehen, aber ich war viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Mein Kopf platze bald vor Lauter Gedanken, die wahllos umher kreisten. Wie war es möglich, dass ich 1922 geboren bin und trotzdem noch nicht tot oder zumindest alt war? War Bucky tatsächlich mein Bruderschaft? Wer waren meine Eltern und warum konnte ich mich nicht an sie erinnern? So viele Fragen die mir durch den Kopf schwebten und doch endeten meine Gedanken immer wieder in einer Sackgasse: Steve. Ich hatte ihn verletzt. Er war einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich hatte ihm ohne weiteres ein Messer in die Schulter gesteckt. Bei dem Gedanken daran, überkam mich ein kalter Schauer. Ich war eine Gefahr und das würde ich auch immer sein. Es musste nur jemand diese Worte sagen und schon war ich wieder nichts weiter als eine Waffe. Verzweifelt drückte ich mir ein Kissen vors Gesicht und schluchzte leise. Ich zuckte kurz zusammen als es an der Tür klopfte, rührte mich aber ansonsten nicht. Es war Bucky. Er schloss die Tür hinter sich, setzte sich neben mich aufs Bett und nahm mich wortlos in den Arm. Ich drückte meinen Kopf an seine Brust und ließ die Tränen jetzt einfach laufen. „Ich weiß wie du dich fühlst, ich hatte auch schon mehr als einen Rückfall." sagte er leise, während ich zu ihm aufschaute. Er lächelte mir sanft zu und strich mit seinem Daumen eine Träne von meiner Wange. „Und ob es nun stimmt oder nicht, für mich warst du schon immer wie eine kleine Schwester und das wird auch so bleiben. Ich bin für dich da." versuchte er mir gut zu zu reden und ich hob leicht die Mundwinkel. Er hatte Recht. Ich hatte die Chance ein halbwegs normales Leben zu führen und es lag an mir diese Chance zu nutzen oder auf ewig unglücklich zu sein.
Bucky stand nun auf und hielt mir seine Hand hin, die ich nahm und mich daran hoch zog. „Komm, es wird Zeit, dass du mal wieder nach draußen gehst." sagte er mit einem aufmunternden Unterton und schleifte mich mit zum Fahrstuhl.
Nachdem wir eine Weile durch den nahegelegenen Wald gelaufen waren, brach Bucky das Schweigen zwischen uns. „Vielleicht ist es nicht der richtige Zeitpunkt um danach zu fragen, aber was ist das eigentlich zwischen dir und Steve?"
Ich schluckte kurz und dachte dann einen Moment darüber nach. „Ich weiß nicht genau. Ich mag ihn wirklich aber ich... Ich will ihn nicht verletzen, er verdient etwas besseres." seufzte ich und schaute auf den Boden. „Das ist völliger Unsinn. Du bist ein guter Mensch Giny und das weiß Steve genauso gut wie ich. Du solltest einfach mal mit ihm reden."
„Ja vielleicht." gab ich Schulterzuckend zurück. Steve wirkte in den letzten Tagen etwas niedergeschlagen, wenn er mich besucht hatte. Ich dachte er wäre mir gegenüber einfach misstrauisch geworden, aber vielleicht machte er sich ja wirklich Gedanken um...uns. Alleine der Gedanke daran, dass es ein ‚Uns' geben könnte ließ mich ein wenig schmunzeln. Ich sollte auf jeden Fall mal mit ihm reden, einfach um Klarheit zu bekommen.
—————
Es war bereits dunkel, als ich mir mit noch leicht feuchten Haaren ein Top überzog und mich auf den Weg zu Steves Zimmer machen wollte. Meine Knie wurden etwas zittrig als ich an seine Tür klopfte und er mir öffne. „Können wir reden?" fragte ich leise und sah zu ihm hoch. „Ja, komm rein." Er machte eine einladende Handbewegung in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ich musste mich kurz sammeln, da er mal wieder verboten gut aussah und die Wärme in seinen blauen Augen mich aus dem Konzept brachte. „Es tut mir leid." begann ich schließlich zögerlich zu reden. „Dass ich dich verletzte habe und dir aus dem Weg gegangen bin. Ich war mir einfach nicht sicher ob..." „Ob was?" fragte er interessiert und kam auf mich zu. „Ob du mich noch sehen willst." seufzte ich zupfte nervös an meinem Shirt herum. Steve stand nun direkt vor mir legte seine Hände an meine Taille, während er darauf wartete, dass ich ihn wieder anschaute. „Du bist mir wichtig. Ich wüsste nicht was passieren sollte, damit ich dich nicht mehr sehen wollte."
Ich schaute ihm in die Augen und bemerkte wie er mich musterte, bis sein Blick schließlich zwischen meinen Lippen und meinen Augen hin und her sprang. Er kam mir langsam näher und legte seine Lippen sanft auf meine. Einen kurzen Augenblick zögerte ich, aber es fühlte sich zu gut an, um aufzuhören, also erwiderte ich den Kuss. Unsere Lippen bewegten sich zunächst langsam und dann ein wenig schneller aufeinander. Mit der Zeit wurde aus dem vorsichtigen ein hungriger und leidenschaftlicher Kuss und seine Hand glitt langsam unter mein Top. Er löste sich kurz von mir und schaute mich fragend an. Er brauchte nichts zu sagen, denn ich wollte in dem Moment genau das selbe, weshalb ich kurz nickte und ihn dann wieder an mich ran zog. Seine Hand wanderte unter meinem Shirt weiter nach oben, bis es schließlich auf dem Boden lag. Ich strich mit meinen Händen über seinen muskulösen Oberkörper und zog ihm ebenfalls das Shirt über den Kopf. Er küsste mich direkt wieder, bevor er mich plötzlich in der Kniekehle und am Rücken packte und auf sein Bett fallen ließ. Er lag über mir und schaute mich noch einmal fragend an. Ich nickte nur knapp und zog ihn dann wieder zu mir herunter.

In your eyes |Steve Rogers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt