Kapitel 12

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Jenny:
Ich wache langsam auf und spüre dabei einen Arm um mich liegen. Dann fällt mir ein. Stimmt, ich bin ja heute Nacht noch zu Winnie ins Bett gewechselt. Es fühlt sich ein bisschen komisch an hier neben ihm im Bett zu liegen, aber irgendwie schön. Fast so wie wenn ich in seinen Armen liege, also wenn wir uns umarmen. Ich fühle mich ein anders, vor allem wenn er in meiner Nähe ist. Fast so wie ich mich vor der Operation gefühlt hab. Ohne diese Schwere auf meinen Schultern und diese Traurigkeit. Vorsichtig drehe ich mich in seinen Armen um und sehe leicht, dass auch er wach ist. "Guten Morgen Winnie…", murmel ich leise zu ihm und höre ein "Moin, Süße" von ihm. So hat er mich glaube noch nie genannt. Hm, gefällt mir aber. Nachdem er gefragt hat, ob ich schon frühstücken möchte, antworte ich: "Ein bisschen hätte ich Hunger und vielleicht einen Kaffee?" Er nickt: "Klar, machen wir. Einen Kaffee und was möchtest du dazu? Ich müsste nur schauen, was wir da haben." Zum Glück bin ich nicht so anspruchsvoll und begnüge mich auch mit einem Müsli oder einem einfachen Toast. Das sage ich ihm auch und er meint dann: "Alles klar, dann steh ich mal auf und bewege mich in die Küche. Ich rufe dich dann, wenn ich fertig bin." Ich lächle und warte darauf, dass er aufsteht, doch es braucht etwas bis er sich bewegt. Was vielleicht auch an meinem Bauchknurren liegt. Während er aus dem Bett steigt und zu seinem Rucksack läuft, kann ich irgendwie nicht aufhören auf seinen Rücken zu starren. Er sieht schon echt gut aus. Plötzlich spüre ich ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch und weiß nicht, was ich machen soll. Als er sich dann auch noch kurz zu mir umdreht, bevor er aus dem Zimmer geht, erhasche ich noch einen Blick auf seine muskulöse Brust und schaue schnell weg, da meine Wangen heiß brennen. Das Gefühl kenne ich nicht und ist einfach nur neu für mich. Nachdem er dann weg war, verkroch ich mich unter der Bettdecke. Oh man, was macht er nur mit mir? Die Nacht hier mit ihm fühlt sich schon echt gut an. Es ist ein ganz anderes Gefühl als mit Kim oder meiner Mum. Früher hab ich bei meiner Mum noch im Bett geschlafen also länger als es bei anderen war, weil sie dann halt wach werden konnte, falls was war nachts. Aber ich fühlte mich sehr gut in seinen Armen und es, naja als wäre da eine Verbindung zwischen uns. Ich fühlte mich selbst wieder. Auf der einen Seite war es schön und mega geil, aber da war auch noch die andere Seite, wo all der Schmerz und die Traurigkeit da waren. Ich hatte Angst vor meinen Gefühlen. Aus meinen Gedanken gerissen, mein Bauch knurrte schon die ganze Zeit, konnte ich nicht mehr warten. Zwar sagte er, dass er mich ruft, wenn er fertig ist, aber liegen bleiben konnte ich jetzt nicht mehr. Also zog ich die Bettdecke zur Seite und stand dann aus dem Bett auf. Nur in dem Tshirt lief ich dann in die Küche, wo ich Stimmen hörte. Jedoch konnte ich nicht heraus hören, was gesagt wurde. Vor der Tür sage ich: "Ich konnte nicht mehr warten. Oh hey…", als ich meinen Blick in den Raum rein folgen lasse und jemanden am Tisch sitzen sehe. Aber war ja eigentlich klar, sonst hätte er ja mit sich selber reden müssen! "Bin eh gleich fertig. Steht schon alles auf dem Tisch nur der Kaffee fehlt noch, der sollte aber gleich fertig sein. Das ist übrigens Fabi, mein Kumpel dem die Bude hier gehört und mich ab und zu hier pennen lässt. Fabi, das ist Jenny," sprudelt es auch schon aus Winnie raus und ich lächle, laufe auf Fabi zu um ihn zu begrüßen. Nachdem ich einen Platz gefunden hab, neben Fabi, und sich Winnie dann auch noch dazu setzt essen wir zwei genüsslich. Fabi stellt mir dabei ein paar Fragen über mich, was natürlich total normal ist. Ich antworte ihm auf alle, die er hat und lass mich dann satt an die Wand lehnen. 

Inzwischen quatschen wir über alles mögliche bis wir auf das Thema Skateboard fahren kommen. Sofort bin ich Feuer und Flamme und hätte so Bock einfach mal eine Runde zu fahren. Schließlich kann ich Einrad fahren und tanzen, dann sollte das gar kein Problem sein. "Wenn du Lust hast, könnten wir eine Runde fahren und vielleicht zeige ich dir ein paar Tricks…", meint Winnie und sofort fängt mein Herz an, vor Aufregung schneller zu schlagen. "Oh ja bitte, das wäre so cool. Bitte. Machen wir das jetzt?", frage ich ihn freudestrahlend. Ich sehe schon, das ich ihn auf meiner Seite habe und er zustimmen wird. 

Was machst du nur mit mir? - WW FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt