Kapitel 17

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Jenny:
"Wir müssen reden…", murmelte ich und schaute ihn vorsichtig an, weil ich nicht wusste, wie er darauf reagieren wird. Sein Blick wurde daraufhin natürlich ernst und besorgt. "Okay…", fing er an und richtete sich auf, um mich an zu sehen. "Was …also über was willst du reden?", fragte er mich. Ich sah ihm an, dass er etwas Angst hatte, was jetzt kommt. Ich holte nochmal tief Luft und senkte meinen Blick, um seinem durchdringenden Blick zu entfliehen. Es war jetzt schon so schwer. Wie sollte ich das nur hin kriegen? Aber ich musste. Er bedeutete mir einfach zu viel, als dass ich das nicht zwischen uns klären wollen würde. Noch unsicher und zitternd fing ich an: "Ich.. Es geht um … das was beim letzten Mal zwischen uns passiert ist..  und was ich dann zu dir gesagt hab… ich denke du hast eine Erklärung verdient und die will ich dir jetzt auch geben.", ich merkte wie ich sicherer wurde und sprach weiter. "Zuerst möchte ich, dass du weißt, das ich, also dass du mir sehr wichtig geworden bist und ich dich als einen ja besten Freund schon bezeichne, also für mich bist du mein bester Freund und ich möchte nicht, dass sich das zwischen uns ändert. Es gibt noch so vieles, was du nicht von mir weißt und ich, ich kann einfach nicht. Eine Beziehung, das ..ich dafür bin ich nicht bereit und ich denke, dass du mit jemand anderem glücklicher werden kannst, als mit mir und …", versuche ich mich ein bisschen bei ihm zu erklären und schaue dann vorsichtig wieder zu ihm, um zu sehen, wie er darüber denkt. Doch was ich sah, konnte ich nichts anfangen. Er schaute nicht zu mir, sondern blickte auf die Decke, die auf seinen Beinen lag. Ich wartete gespannt darauf, dass er was sagte, jedoch kam kein Wort über seine Lippen. "Winnie..", durchbrach ich die Stille, weil ich endlich wissen wollte, was in ihm vorging und ob er noch mein bester Freund war. Keine Reaktion. Man, was mach ich denn nur? Hab ich ihn jetzt verloren? Wollte er keine beste Freundin? Sollte ich noch was sagen? Konnte ich unsere erst angefangene Freundschaft retten? Wollte er das überhaupt? Ich verfing mich in meinen Gedanken und merkte nicht, wie sich meine Augen mit Tränen sammelten. Oh Gott, ich wollte nicht heulen. "Bitte Winnie, sag was…", murmelte ich verzweifelt und wusste nicht mehr, was ich ohne ihn machen würde. Wenn er sagt, dass er das nicht kann mit einer Freundschaft. Plötzlich sah er mir direkt in die Augen. Dort, wo ich genau das sah, was mir auch im Kopf rumging. In seinen Augen lag noch etwas Unsicherheit über seine Entscheidung, ob er eine Freundschaft wollte oder konnte. Ich hoffe, dass er sich für eine Freundschaft und für uns entscheidet, doch das kann nicht ich entscheiden. "Ich weiß grade nicht, was ich sagen soll. Du bist mir auch wichtig geworden und möglicherweise auch etwas mehr als es bei dir ist. Ich weiß, dass ich oft zu schnell bin und ich konnte mich das letzte mal nicht davon abhalten, dich nicht zu küssen. Aber hat dir der Kuss nicht auch gefallen oder … weil ich gedacht hab, dass es dir gefallen hat… ich meine nur, dann musst du doch auch mehr Gefühle für mich haben oder seh ich das falsch?", redete er dann wie immer einfach drauf los. Scheiße, was soll ich denn jetzt darauf antworten? Wenn ich ihm sagte, dass mir der Kuss gefallen hat, dann wird er nicht damit aufhören und weiter fragen, warum ich nicht mit ihm zusammen sein möchte. Ich will ihm ja auch keine Hoffnungen machen oder so, dass er auf mich wartet. In meinem Kopf suchte ich nach einer Ausrede, nach einer Möglichkeit wie wir als Freunde weiter machen konnten ohne dass ich ihn irgendwie verletze. Doch es wollte mir nichts einfallen. "Ich … also ich mag dich, Wincent. Aber nicht so", ist das einzige, was mir aus dem Mund kommt, während ich ihn anschaue. Was soll ich denn noch tun? Ich möchte ihn nicht als Freund verlieren. Es scheint, als würde die Zeit nicht vergehen. Plötzlich fiel mir eine Idee ein. "Wir kennen uns schließlich erst zwei Wochen und ich möchte und kann keine Beziehung anfangen, wenn wir uns kaum kennen. Es gibt noch so viel, was wir nicht voneinander wissen und es war einfach wie du schon sagst zu schnell. Du hast mich damit total überrumpelt. Ich möchte dich nicht als einen guten Freund verlieren, weil ich bei dir ich selbst sein kann, viel mehr als ich es bei anderen je könnte. Gibst du unserer Freundschaft noch eine Chance?", fragte ich ihn zum Schluss und blickte ihn hoffnungsvoll an. Sein Blick war die ganze Zeit auf mir gelegen, sodass unsere Augen nun aufeinander trafen. Zuerst sah er mich noch ernst an, doch es bildete sich gleich darauf ein Lächeln. Er beugte sich zu mir und legte seine Arme um mich. Sofort umhüllte mich wieder dieses einzigartige Gefühl, was ich nur in seinen Armen verspürte, bei keinem anderen. "Ich gebe uns niemals auf", flüsterte er mir nahe ans Ohr. Diese Worte ließen mich glücklich lächeln, sodass es auch meine Augen erreichte. Ich fühlte grade so eine große Freude. Er gibt mir so viel und ich werde alles dafür geben, ihn nie zu verlieren. "Ich auch nicht", erwidere ich voller Glücksgefühle. Ich fühlte mich so wohl in seinen Armen. Mit seinen Worten hat er mir einfach so die Last von den Schultern genommen, die seit unserem letzten Treffen da waren. Ich war so glücklich, dass er uns unserer noch frischen Freundschaft eine Chance gibt. Es war grade so ein schöner Moment zwischen uns und das, obwohl das jetzt erst unser drittes Treffen war. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Wir schreckten auseinander. "Alles okay bei euch? Ihr seid so still?", fragte Fabi uns mit einem fragenden und besorgten Blick. Winnie und ich schauten uns lächelnd an, worauf Fabi grinsend erwiderte: "Okay, okay ihr braucht nix sagen, das sieht man ja. Dann ist ja wieder alles in Butter. Der Herr hier war die letzten Tage sehr unausstehlich." Winnie schaute Fabi vorwurfsvoll an. "Ey, pass auf was du sagst. Bin ja wieder normal." Man ey, Jungs ne. Die zwei tauschten dann noch paar Blicke aus bis sie es glaube ich ausdiskutiert haben. "Wollt ihr zwei raus kommen und was mit essen?", fragte Fabi uns. Ich überlegte. "Wie spät ist es denn?", fragte ich Fabi, da ich ja auch noch wieder zurück nach Hause musste. "Schon drei. Ihr habt echt lange geredet oder auch nicht…", antwortete Fabi mir. Oh, was? Krass, wie schnell die Zeit einfach vergeht. "Hast du denn gekocht?", fragte ich Fabi grinsend, weil ich ja wusste, dass er gut kochen kann. Er war einer der einzigen, der gut kochen konnte hier unter den Jungs. "Ja hab ich, ne Currypfanne mit Gemüse und Fleisch. Du isst doch alles oder?", entgegnete Fabi mir und ich nickte. "Ja, ja ich esse alles außer Brokkoli.", meinte ich schmunzelnd. Beide lachten und ich lachte mit. "Da hast du Glück. Heute gibt es kein Brokkoli. ", antwortete Winnie mir grinsend und blickte zu mir. Man, ey diese Augen. Und dazu noch dieses schöne Lächeln. Alle aus meiner Familie hatten grüne Augen außer meine Mutter, die mit blauen beehrt wurde. Nur schwer konnte ich mich von seinem Blick losreißen, doch schaute dann zu Fabi und nickte ihm zu. "Ja ich würde gerne was mit essen. Ich hab jetzt langsam echt Hunger." "Ich esse auch was mit", ließ Winnie von sich. "Gut dann sollten wir mal aufstehen oder?", lächelte ich und setzte mich in Bewegung. Nach mir erhob sich Wincent vom Sofa und gemeinsam liefen wir in die Küche, in die Fabi schon vor gegangen war. Matthias und Gigi waren immer noch da, wie als ich heute vor ein paar Stunden gekommen war. Und jetzt saß da noch Kevin, der uns im Studio allein gelassen hat, um in Ruhe zu reden. Alle drei blickten mich leicht lächelnd an während ich die Küche betrat. Ich warf den dreien ebenfalls ein Lächeln entgegen und blieb dann neben der Tür stehen. Winnie der hinter mir lief, blieb neben mir stehen und sagte nur kurz: "Jungs, das ist übrigens Jenny, falls ihr es noch nicht wisst." Dann lief er an mir vorbei und holte uns zwei noch frische Teller und Besteck, was er dann auf den Tisch stellte. "Willst du auch noch was zu Trinken?", fragte Winnie mich, während er zu mir sah. "Ja gern, nur ein Wasser oder so", antwortete ich ihm lächelnd und gab zu den dreien am Tisch nur ein kurzes "hey" bevor ich mich dort an den Tisch setzte, wo er die Teller hingestellt hatte. Nachdem Winnie uns zwei Gläser geholt hatte, setzte er sich neben mich und machte unsere Teller voll. "Dann mal nen guten" "Guten Appetit", kamen mir von allen Seiten entgegen. "Danke", bedankte ich mich und fing dann an zu essen. Es war ein bisschen komisch, weil wir die einzigen waren, die jetzt am Essen waren. "Wow, das ist echt sau lecker Fabi", meinte ich staunend, nachdem ich probiert hab. "Das freut mich, bin ja auch der einzige hier, der kochen kann", feixte er und stachelte damit die anderen an. Während wir fleißig am Essen waren, quatschen die Jungs munter weiter und ich hörte nur zu. Es war echt amüsant ihnen zuzuhören. Natürlich hielt Winnie das Essen nicht vom Reden ab. Meine Augen fielen auf ihn und ich konnte nicht anders als dabei zu lächeln. Es war echt erstaunlich, wie schnell er reden konnte und sich dabei nicht zu verhaspeln. Ich konnte mich nicht von seinem Anblick abwenden. In seinen Anblick vertieft, schossen mir plötzlich Bilder durch den Kopf. Wie wir uns gegenüber saßen, meine Arme dabei um seinen Nacken gelegt und meine Hände in seinen Haaren vergraben. Sein liebevoller Blick in meine Augen, die mich voller Liebe anschauen. Das nächste Bild ist wie wir uns küssen, dabei läuft es mir eiskalt den Rücken runter. "Jenny, hey alles okay?", reißt mich Fabi aus meiner Fantasie und ich blicke zu ihm. "Wa..Was?", stotterte ich. "Wo warst du mit deinen Gedanken?", fragte Fabi daraufhin. Ich musste mich erstmal wieder sammeln. Was war das denn gewesen? Wir sind doch nur Freunde! Das kann doch nicht sein. Wieso träume ich sowas? Als nächstes spüre ich Winnies Hand auf meiner. "Hey, alles okay?", fragte jetzt auch Winnie mich und schaute mich etwas besorgt an. Durch die Berührung spürte ich ein leichtes Kribbeln in meiner Hand und schaute zu ihm. Das war absolut ein Fehler! Mich überkam der Wunsch, meine Fantasie wahr zu machen und drehte mich daher sofort erschrocken von ihm ab. "Nichts. Alles gut, war nur kurz in Gedanken.", versuchte ich sie abzuwimmeln, was ich auch schaffte. "Okay", flüsterte Winnie und kurz war es noch still, doch dann ging das Plappern von den Jungs weiter. Man ey, was war das denn? Ich hörte den Jungs gar nicht mehr zu, sondern dachte nach. Was hatte das denn zu bedeuten? Wollte ich überhaupt,  dass es etwas bedeutete? Nein, denn wir würden immer nur beste Freunde bleiben. Das war gut so. Als ich mich also wieder erholt hatte, beteiligte ich mich so gut es ging wieder am Gespräch und versuchte möglichst nicht mehr zu Winnie zu schauen. Dies gelang mir so halbwegs gut. Mit der Zeit hatte ich es komplett vergessen und es war ausgelassene Stimmung. Ich fühlte mich pudelwohl zwischen all den Jungs hier. Dann verschwanden die Jungs nach und nach ins Studio und ließen uns zwei alleine zurück. In der Stille stand Winnie auf und meinte: "Ich räume die Teller dann mal weg." "Okay." Was sollte ich denn jetzt sagen? Es war irgendwie komisch. Dann fiel mir ein, ich wollte mit ihm ja noch mit ihm über etwas bestimmtes reden. "Du, Winnie?", fing ich an, als er dabei war, die Teller einzuräumen. "Ja?" "Ich muss dir noch was sagen.." "Okay." "Ich… ähm.. also ich… ich weiß, dass du Sänger bist. Also ich hab von Anfang an gewusst, wer du bist und … aber ich wollte den richtigen Wincent kennen lernen. Ich bin jetzt auch kein riesen Fan, aber ich höre gern deine Musik." Absolute Stille. 

Was machst du nur mit mir? - WW FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt