Chapter 2-
Ich stieg in den Bus, der Platz auf dem ich immer saß war frei. Einen kleinen Lichtblick in meinem Leben schien es wohl doch noch zu geben. Alleine hatte ich mich auf meinen Einzelplatz gesetzt, weil niemand neben mir sitzen wollte. Denn wer wollte schon neben dem dicken ekligem Mädchen sitzen, was nicht viel geredet hat? Früher redete ich gerne und viel, doch früher war ich auch glücklich. Ein wunderschönes glückliches Kind, was das strahlen in ihren Augen über die Jahre verlor.
Die Musik lies die Welt an mir vorbei ziehen.
Der Busfahrer fuhr die Landstraße schnell entlang, sodass meine Augen nicht in der Lage waren meine komplette Außenwelt zu Mustern und doch bemerkte ich jedes einzelne Detail, was mir ins Auge sprang. Mein Einzelplatz war hinter dem Sitz des Fahrers, jeder schaute mich an, wenn sie den Bus betraten.
Ihre Blicke bohrten sich, wie ein Feuer, erst durch meine Jacke und schließlich durch meinen ganzen Körper, durch mein Herz und meine ganze Seele.Wir waren mittlerweile an der Bushaltestelle angekommen, die ich am wenigsten mochte. Das Licht ging an und auf der anderen Straßenseite waren wunderschöne Mädchen, die mich wahrscheinlich nur als Sack sahen. Durch die Scheibe guckten sie mich an und flüsterten. Ich wollte weg rennen, jeden Morgen machten sie das, ich konnte ihre Worte förmlich an ihren Blicken ablesen. Ich wollte einfach nur hier weg. Bitte mach doch das Licht aus, bitte.
Ich flehte, doch niemand schien mich zu hören. Ich wünschte gerade in diesem Moment könnte jemand meine Gedanken lesen und mich fragen wie es mir ging. Aber das war mehr als unmöglich. Menschen, was habt ihr mir nur angetan?! Es ist doch verrückt, dass ich mich schämte zu sitzen.
Der Bus war nach einen paar Minuten, Abermillionen blicken und unzählbaren Worten, an der letzten Haltestelle angekommen, dort stiegen immer Mädchen ein, die mich angeguckt haben, als währe ich nicht von dieser Welt. Villeicht war ich ja auch gar nicht von dieser Welt, das würde jedenfalls mein Denken erklären.
Ich musste aussteigen, doch dafür musste ich durch das Gedrängel von Menschen. Meine Angst, dass ich durch die Menschenmassen nicht durch passte, das sie mich noch mehr verachteten oder das ich jemandem weh tuen würde, war unglaublich groß. Ich tat schon sehr vielen Menschen, alleine mit meiner Anwesenheit weh und das hatte mich kaputt gemacht. Gedanken und Gefühle waren getrieft von tiefer Schuld, von Last, die ich auf meinem Weg mitgenommen hatte, die mich einholt und mich schwerer fühlen lies.
Aus dem Sprecher der Busanlage kam die Ansage, dass meine Bushaltestelle als Nächstes kommen würde.
Meine Augen musterten die Menschen, kein einziger, der mich nicht verachten würde stand oder saß hier. Ich nahm einen tiefen Atemzug und schaute mich nochmals um, damit ich mir einen Weg bauen konnte, wo ich gehen sollte, damit ich keinem Menschen unrecht tat. Ich stieg von meinem Platz und hielt mich an einer der Stangen fest, während sich meine Schritte erschwerten. Meine Lunge rang nach Luft, jetzt war der Zeitpunkt gekommen, ich musste aussteigen. Ein Fuß vor den anderen, ein Schritt weiter in Richtung Freiheit. Die Türen öffnen sich und ich sprang sofort heraus.
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17 hours in perfection ~ L1ska266
Teen Fiction„Das war das Ende, dass wussten wir beide. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Irgendwann musste es schließlich hierzu kommen. Heute war der Tag, den ich als ‚irgendwann' bezeichnete." Eine Geschichte, die es forderte erzählt zu werden, um unse...