Hour 12-
„Hallo?" schallte die stimme meines Vaters durch unser Haus. Meine Mutter blickte mich an. Noch immer waren wir dabei jegliche Fehler, die ich wieder einmal gemacht hatte, aufzuräumen.
„Es tut mir leid, Leyla." sie blickte mir in meine Augen und strahlte unglaubliches Mitleid aus. Ihr Blick, wie Hundeaugen, die etwas kaputt gemacht hatten.
„Ist nicht deine Schuld." flüstere ich ihr zu, denn mein Vater war wieder einmal betrunken. Auf der Arbeit war er eigentlich nie betrunken, jedenfalls soweit wir es wussten, nur manchmal, wenn er mit seinen Kollegen ein Feierabend Bier trank, um ehrlich zu sein nicht nur eins.
„Na, meine schöne Frau!" nuschelte er nun deutlich angetrunkener als zuvor. Er legte seinen Arm schmerzhaft um den Hals meiner Mutter, es tat mir im Herzen weh, sie so zu sehen. In ihren Augen sah ich Angst und Ekel. Ekel vor ihrer eigenen Familie. Ekel vor dem Mann, den sie doch eigentlich mit ihren ganzen Herzen liebte.
„Wir verbringen gleich eine schöne Zeit. Zu zweit." er lächelte meine Mutter ekelhaft an und drückte ihr einen Kuss auf ihre Lippen. Als sie ihn nicht erwiderte sondern sich zurück ziehen wollte, griff er noch härter in ihren Nacken und tat ihr weh. Ich sah es an ihrem Blick, es tat ihr weh.
„Hör auf damit!" schrie ich, ich konnte es nicht länger ertragen. Meine Mutter schüttelte den Kopf, sie blickte erschrocken zu mir und versuchte meinen Vater wieder mit einem Kuss zu sich zu ziehen.
„Warte doch schon mal oben auf mich mein Mäuschen, ich muss mich noch um dieses kleine dicke Mädchen, was sich meine Tochter nennt, kümmern."
„Nein, David, komm hoch mit mir, ich ziehe mir auch etwas schönes an, das was du immer so gerne magst."
Sie schluckte und versuchte ihn um zu stimmen. Ich machte doch alles nur noch schlimmer, als es schon war. Warum habe ich denn nicht einfach meine Klappe gehalten? Nur ein einziges Mal Leyla, halt doch ein einziges Mal deinen verdammten Mund.„Das kannst du auch jetzt machen, geh und zieh dir was schönes an." er lächelte dreckig und griff ihr an ihre eine Brust. Es gefiel meiner Mutter ganz und gar nicht, sie kniff ihre Augen zusammen. Sie ließ es einfach über sich ergehen.
„Ich habe gesagt: du gehst nach oben und ziehst dir etwas schönes an, Jetzt!" meine Mutter zuckte bei seinen Worten und blickte traurig nach unten. Sie entwand sich dem Arm meines Vaters und ging stillschweigend aus der Küche. Ich wusste es tat ihr leid, doch es brach mir das Herz sie so zu sehen, wie sie mich zurückließ und nichts machen konnte. Wie ich sie gehen lies und nichts machen konnte. Auch wenn meine Mutter manchmal nicht die netteste Person war und ihre Worte oft weh taten, war sie trotzdem immer für mich da.
„Warst du das?" fragte er in meine Richtung und deutete auf den Tisch. Natürlich wusste ich was er meinte, auf dem Tisch war schließlich noch nicht alles weggeräumt.
„Was?" fragte ich, tat ahnungslos. Vielleicht würde er es dann einfach vergessen und dachte ich würde die Wahrheit sagen. Normalerweise war er nicht so, nur an diesen Tagen, es passierte einfach so und dann, dann war alles wie immer. Alles wieder normal?
DU LIEST GERADE
17 hours in perfection ~ L1ska266
Teen Fiction„Das war das Ende, dass wussten wir beide. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Irgendwann musste es schließlich hierzu kommen. Heute war der Tag, den ich als ‚irgendwann' bezeichnete." Eine Geschichte, die es forderte erzählt zu werden, um unse...