Kapitel 23: Yūrei

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,,Vielleicht hab ich getötet."

Wie erstarrt saß ich dort und starrte nach vorn.
Ich schüttelte schließlich mit dem Kopf und sah zu ihr.
,,Einmalige Sache.", kam es nur noch von ihr.

Da ich noch schockiert war, bekam ich kein Wort mehr hinaus.
Yūrei bemerkte dies und sprach eine Entschuldigung aus, aber ich wank ab.
,,Schon gut."

Ihr Blick wanderte zu mir.
,,Soll ich dir davon erzählen?"

Ich zuckte ein wenig zusammen und konnte ein Schlucken nicht vermeiden.
Mir schoss es eiskalt durch den Körper.
Erzählen?
Eigentlich wollte ich nichts von dem wissen, nicken tat ich aber trotzdem.
Sobald ich dies getan hatte, nickte sie ebenfalls und begann zu erzählen:

Yūrei...
Eine dreizehnjährige Mittelschülerin.
Sie war schon immer die Stille aus der Klasse gewesen.
Freunde lehnte sie ab.
Nur Einem vertraute sie, redete aber nur selten mit ihm.
Sie mochte die Schule nicht, genauso wie andere Orte, an denen sie mit anderen Menschen war.
Sie hatte nie Lust, gab nur das was nötig war um nicht durchzufallen.
Ihr war so ziemlich alles egal.
Nur eines mochte sie zutiefst nicht.
Sie hasste es, wenn jemand Unrecht tat.
Schon in der Grundschule fand sie es nicht toll, aber sie tat nie etwas.
Sie wollte unentdeckt bleiben.
In der Mittelschule aber hielt sie es nicht mehr aus, da dort täglich gehänselt wurde.
Sie begann es als ihren Job zu sehen, es den Leuten heimzuzahlen.
Meistens hörte alles wieder auf, nur eine achtete nicht auf Yūreis Rachezüge und sah sie nur als lächerlich an:
Ajah.
Yūrei mochte sie von Tag zu Tag weniger.
An jenem Tag saß sie im Kalssenzimmer auf ihrem Platz in der Ecke, hatte ihren Kopf auf ihren Armen abgelgt und schielte durch die verschiedenen Gruppen ihren Mitschüler.
Oft passierte es, dass jemand durch die ständige Hänselei nicht mehr auftauchte.
Und so war es heute mit dem Jungen Soma.
Er war eigentlich ein netter Typ, dachte sich Yūrei.
Lag es an seinen wenigen Pickeln?
Oder doch weil er dünner war?
Sobald Ajah ihn nicht auffand, machte sie sich darüber lustig.
Die Klingel erleutete.
Jeder setzte sich und wartete.
Sobald Die Lehrkraft erschien, tat Ajah auf einen Engel.
Das tat sie immer vor Erwachsenen.
Ein Punkt den Yūrei mit am meisten an ihr hasste.
Yūrei dachte scharf nach und kaute dabei auf dem Ende ihres Bleistiftes rum.
In der Pause ging es dann damit weiter, dass Ajah die Pausenbrote und Schokoriegel von anderen, schwächeren beanspruchte.
Und so war es jeden Tag.
Yūrei war nun auf dem Heimweg und hielt ihr Heft mit ihren Armen umklammert vor der Brust.
Schließlich konnte es passieren, das Ajah anderen die Schultaschen vom Rücken riss und die Sachen durchwühlte.
Yūreis Heft wäre Grund genug dafür, dass sie das neue Opfer werden könnte.
Nicht weil dort irgendwelche ausgedachten Geschichten drinnen standen, sondern von Yūrei gezeichnete Figuren.
Oft zeichnete sie Voodoopuppen, Schattenartige Wesen, dürre Menschen und noch anderes demonisches Zeug.

Oft zeichnete sie Voodoopuppen, Schattenartige Wesen, dürre Menschen und noch anderes demonisches Zeug

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Tendou x Reader ||Only mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt