Kapitel 17

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Kapitel 17 – Die Rückkehr

Nach einer herzlichen Verabschiedung auch von Arinor's Mutter machen wir uns auf den Weg. Ich fliege erneut hinter ihm her. Dabei habe ich den Eindruck, als würden wir einen anderen Weg einschlagen. Wie sich herausstellt, täusche ich mich nicht. Arinor landet neben einer gewaltigen Schlucht.

Etwas überrascht von diesem Zwischenstopp rutsche ich von Divina. Ich schaue mich um und habe den Eindruck, schon einmal an diesem Ort gewesen zu sein.

„Das hier nennt man Serinors Schlucht. Der Legende nach hat er Siena an diesen Ort gebracht und hier soll er mit ihr auf ihrem Drachen mitgeflogen sein."

„Stimmt, im Buch, das von Siena berichtet, ist davon die Rede. Die Schlucht hat nur steil abfallende Wände."

„Das stimmt."

„Was ist eigentlich nach dem Besuch von Siena und ihren Freunden geschehen. Ich weiß, dass Serinor mit Siena ins Schattenreich gegangen und sie geheiratet hat. Tundor ist mit Maia hiergeblieben."

„Die Legende besagt, dass einige Jahre lang ein reger Austausch zwischen dem Drachenland und dem Land der wilden Drachen stattgefunden hat. In dieser Zeit sind einige naturverbundene Drachenreiter zu uns herübergekommen. Meist waren sie zunächst nur auf der Suche nach ihrem Drachen, sind dann aber nicht mehr zurückgekehrt, weil es ihnen hier besser gefallen hat."

„Ich nehme an, dass der Kontakt abgebrochen ist und die Drachenreiter, die zu dieser Zeit bereits hier gelebt haben, eine stabile Bevölkerung gebildet haben."

„In den Legenden ist von einem Verrat die Rede, weshalb der Kontakt abgebrochen ist. Ich glaube, es ging um zwei Männer, welche in dieselbe Frau verliebt waren."

„Das alte Problem. Dann wird es ja echt mal Zeit, diese Probleme zu überwinden."

„Das denke ich auch."

Wir setzen uns an den Rand der Schlucht. Dass sich Arinor dabei ausgesprochen nahe neben mir niederlässt, stört mich nicht. Ich fühle mich überraschend wohl in seiner Nähe.

„Ich mag dich", meint er plötzlich.

„Ich finde dich auch sympathisch", gestehe ich. „Aber wir kennen uns doch erst seit wenigen Stunden."

„Ich habe das Gefühl, als hätte ich nur auf dich gewartet."

Bei diesen Worten legt er seinen Arm um meine Schulter und zieht mich zu sich heran. Ich will sagen, dass es mir zu schnell geht, aber da blicke ich in seine blauen Augen und mir kommt es vor, als würde ich in einem Ozean versinken. Wie gebannt blicke ich in seine Augen und habe den Eindruck, als könnte ich bis in seine Seele schauen. Wir fixieren uns eine ganze Weile. Ich bemerke gar nicht, wie sein Mund dem meinem immer näher kommt.

Erneut bin ich unsicher, ob ich ihn zurückweisen soll. Ich zögere, etwas zu sagen und schon berühren seine Lippen, die meinen. Sie sind so herrlich weich und warm. Sie teilen sich und seine Zunge verlangt Einlass. An diesem Punkt ist mein Widerstand wie weggewischt. Ich öffne meine Lippen und gebe mich ihm einfach hin.

Ganz vorsichtig umspielt seine Zunge die meine. Sie neckt sie, sie liebkost sie und erforscht schließlich verspielt meine Mundhöhle. Ich kann nicht aufhören, es fühlt sich einfach wunderbar an. Ich sinke in seine Arme und bin hoffnungslos verloren.

Wir müssen zwar ab und zu wieder Luft holen, aber nur, um uns gleich darauf erneut zu küssen. So vergeht der Vormittag und als wir endlich wieder zu uns kommen, ist es höchste Zeit zur Lichtung zurückzukehren. Nur widerwillig löse ich mich aus seinen Armen, steige auf Divina und wir fliegen los.

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