Kapitel 18

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„Es war toll mit euch heute." Lily umarmte uns alle. James lief sofort rot an und Sirius konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. „Wir werden auch langsam gehen", sagte James, als Lily in ein Taxi gestiegen war. Ich drückte die Beiden an mich. „Wir sehen uns in Hogwarts." Die beiden Jungs gingen die Straße entlang und verschwanden um eine Ecke. „Ich gehe dann auch mal", murmelte Remus, seinem Gesicht dem Boden zugewandt. „Ja." Ich wollte ihn auch umarmen, doch in diesem Moment kam meine Mutter auf die Straße. „Elysia, da bist du ja wieder!" Sie musterte Remus, der ihr höflich die Hand reichte. „Hallo Remus. Elysia hat viel über sie erzählt. Möchten sie vielleicht noch ein Tee und ein Stück Kuchen?" „Ich..." „Mum! Wir hatten erst Kuchen, außerdem wollte Remus gerade gehen." „Schade, dabei wollte ich deine Freunde doch gerne noch besser kennenlernen." „Ein anderes Mal gerne, Mrs. Adams." „Sie sind ja ein richtiger Gentleman, Remus. Und so höflich." Remus wurde etwas rot. „Danke", nuschelte er. „Mum!" „Schon gut, Schätzchen." Lachend strubbelte sie mir über den Kopf. Ich verdrehte die Augen und Remus schmunzelte. „Es war mir eine Ehre, sie kennenzulernen, Mrs. Adams." Sie gaben sich die Hände. „Mach's gut, Remus." Ich fiel ihm um den Hals. „Und wenn es dir nicht gut, schreib mir", flüsterte ich ihm ins Ohr. Er wurde noch röter. „Bis dann!" Ich winkte ihm hinterher. „Was für ein lieber Junge." „Mum! Du hast ihn total verschreckt!" Sie lachte. „Komm jetzt, wir wollten doch zusammen Abendessen kochen."
Fröhlich lachend ließ ich mich neben James in den Sitz fallen. „Endlich wieder Hogwarts. Endlich wieder Quidditch." Nach und nach trudelten auch die anderen ein. Erst Sirius. Er war eigentlich mit James gekommen, musste sich aber an seinen Eltern vorbeischleichen. Dann Lily, die sich etwas unsicher zu uns setzt. Danach kam Peter, der sich schweigend am Fenster niederließ. „Wo bleibt Remus denn?", fragte Sirius und sprach damit aus, was ich mich schon seit fünf Minuten fragte. „War gestern nicht Vollmond?", kam es von James. Lily nickte. „Er kommt bestimmt gleich", meinte ich. Die Lok hatte sich gerade in Bewegung gesetzt, als sich die Abteiltür aufschob und sich Remus zu setzte. Er sah wirklich schrecklich aus. Augenringe und quer über sein Stirn verlief ein tiefer Kratzer. „Remus! Bei Merlin, was ist passiert?" „Nur ein ganz normaler Vollmond", gähnte er. Ich konnte ihm ansehen, dass das nicht stimmte. Ich musterte ihn scharf. Er winkte ab. „Wirklich. Nichts ist passiert." Auch James, Sirius und Lily starrten ihn jetzt abwartend und beunruhigt an. „Remus", meinte James ganz ruhig, „bitte sag uns doch, was los ist. Du kannst uns vertrauen, das weißt du doch." Remus schluckte. „Ich habe jemanden angefallen. Zum Glück hat der Kleine ein Messer und einen Hund dabei, sonst wäre er wahrscheinlich tot." „Daher der Schnitt." Besorgt fuhr ich über seine Stirn. Remus zuckte zusammen. Lily tätschelte ihm beruhigend die Schulter. James und Sirius schwiegen. Nach fünf Minuten meldeten sich Peter zu Wort und brach die Stille. Erleichtert über eine Ablenkung unterhielten sich die Jungs mit ihm. Bis auf Remus. Er gähnte immer wieder. Irgendwann rutschte sein Kopf auf meine Schulter und leises Schnarchen erfüllte das Abteil. Liebevoll strich ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und legte einen Arm um ihn. Lily lächelte mir wissend zu und ich wurde leicht rot.

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