>Alpha?< fragte ich ihn verwirrt.
Ich wusste was ein Alpha war. Jedenfalls wenn man Filmen oder Büchern glauben kann.
>Ich bin der Leitwolf meines Rudels und durch die Markierung bist du wie ein Teil von mir und dem Rudel. Sie können es sozusagen riechen. Sie wollen mir Schaden, du bist durch die Markierung mit mir verbunden. Also wenn sie dich töten leide ich Höllen Quallen. Es soll sich anfühlen als würde einem das Herz herausgerissen werden. Es ist schwer zu erklären, du musst mir aber glauben das ich dich nie so einer Gefahr aussetzen wollte. Ich würde es mir nie verzeihen wenn dich jemand verletzen würde. Ich verdiene die Quallen.<
Als Aaron fertig war schaute er mich abwartend an. Auf was wartete er?
Das ich ihn anschreie?
Das ich ihm verzeihe?
Oder das ich weglaufe?
Oder es einfach so hinnehme?
Ich wusste ja noch nicht einmal selber was ich denken oder tun sollte. Mir schwirrte nur eine Frage im Kopf herum.
>Weißt du ob man die Markierung entfernen kann. Gib es irgendeine Möglichkeit diese Verbindung zu trennen?< fragte ich Aaron hoffnungsvoll. Diese Frage war der einzigste Hoffnungsschimmer den ich hatte, aber er wurde mir genommen.
>Ich kenne keine Möglichkeit es zu trennen oder die Markierung zu entfernen. Es tut mir wirklich leid.<
Es tut ihm Leid?!
Mein ganzes Leben war mir einfach so genommen wurden.
Ich war an einen Mann gebunden, den ich für alle Zeit hinter mir lassen wollte. Ich hatte abgeschlossen. Ich war fertig mit ihm und doch saß ich jetzt hier mit ihm, auf dem feuchten Boden, auf irgendeinem Feldweg, an einem Taxi gelehnt und erfuhr das ich durch irgendeine komische Werwolf Magie an ihm gebunden war. Für immer.
>Was erwartest du jetzt von mir Aaron? Das ich das einfach so hin nehmen kann? Das ich dir einfach so vergeben kann?< Ich schaute ihn beklommen an.
>Nein Lis, ich kann verstehen, dass das schwer sein muss.< entgegnete er.
>Nein kannst du nicht. Du wurdest nicht einfach so aus deinem Leben gerissen! Du wurdest nicht von einem verdammten Werwolf gebissen, von ihm dann in irgendeine Stadt im Nirgendwo verschleppt und dann fast von einem weiteren Werwolf getötet, um dem anderen zu schaden! Du hast keine Ahnung wie schwer es ist mit jemandem abgeschlossen zu haben und dann wieder in sein Leben gezogen zu werden. Aaron ich war glücklich, okay? Ich habe dich nicht einmal mehr vermisst. Wieso hast du mich weiter gesucht? Wieso konntest du nicht abschließen? Wieso verdammt nochmal konntest du mich nicht einfach in Ruhe lassen!?< Ich schrie ihn immer lauter an und merkte erst am Ende wie mein Gesicht immer nasser von Tränen wurde.
Aaron hob seine Hand und kam meinem Gesicht nahe, wahrscheinlich wollte er meine Tränen weg wischen.
>Fass mich nicht an! Fass mich nie wieder an! Antworte einfach auf meine Frage, Wieso?<
>Weil ich dich Liebe, all die Jahre lang habe ich dich geliebt. Du willst wissen wieso ich nicht mit dir abgeschlossen habe? Weil ich es nicht konnte. Ich war nicht stark genug. Ich seh nur dich, ich ...< Seine wunderschöne Stimme schallte zu meinen Ohren, aber ich wollte die Worte nicht hören. Ich wollte eine Antwort, aber nicht so eine. Ich hätte lieber gehört das er bloß mein Leben zerstören will. Damit hätte ich leben können, ich hätte ihn mehr hassen können. Ich wollte keine Antwort mit der er sich weiter in mein Herz schlich und es am Ende wieder von ihnen nach außen zerriss.
Ich hielt mir die Ohren zu und schrie ihn an.
>Hör auf! Hör auf! Hör auf!<
>Bitte< flehte ich ihn noch an.
Ich rollte mich zusamme und legte mein Kopf auf meine Knie. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu beruhigen, meinen Atem zu kontrollieren und wieder klar denken zu können.
Ich
Ich werde
Ich werde ihn
Ich werde ihn nicht
Ich werde ihn nicht mehr
Ich werde ihn nicht mehr in
Ich werde ihn nicht mehr in mein
Ich werde ihn nicht mehr in mein Herz
Ich werde ihn nicht mehr in mein Herz lassen
Ich ging das eine Weile in meinem Kopf durch. Jedes Wort einzeln.
Nein nie wieder.Ich weiß nicht wie lange ich so da saß, aber nach einer Weile bemerkte ich erst wie ruhig es war. Nur die Geräusche des ein- und ausatmens von mir und Aaron. Ich öffnete vorsichtig meine Augen und drehte meinen Kopf leicht in seine Richtung.
>Wieso wehrst du dich so dagegen? Du weißt das du genauso für mich empfindest. Wieso lässt du es nicht zu? Sag mir wieso du mich verlassen hast. Wieso?< Seine Stimme war verzweifelt.
Ich konnte ihm nicht antworten. Ich schüttelte nur den Kopf und hoffte er verstand das ich nich reden wollte und nicht reden konnte. Sein Blick richtete sich jetzt ins nichts. Für eine Weile saßen wir starr da.
Ich beobachtete ihn.
Seine braunen Haare wehten in dem leichten Wind hin und her.
Seine Augen waren in irgendein Ziel in der Ferne gerichtet, aber seine Gedanken waren so wie es in seinen Augen aussah weit weg.
Sein Körper wurde nur von Shorts bedeckt. War ihm nicht ziemlich kalt hier draußen, halb nackt?
>Ich werde dir helfen.< Aaron's Blick war immer noch in die Ferne gerichtet, aber seine Stimme klang entschlossen.
>Was?< fragte ich verwundert. Mit was wollte er mir helfen? Die einzige Sache die mir einfiel war, ..
>Ich werde dir mit dem Entfernen der Mackierung helfen.<
Jetzt schaute ich ihn noch verwirrter an. Hatte er mir nich vor ein paar Minuten gesagt es gäbe keine Möglichkeit die Mackierung zu entfernen.
>Hattest du nicht gesagt es gäbe keine Möglichkeit die Bindung zu lösen.< fragte ich ihn.
Nun schaute Aaron wieder zu mir.
>Ich habe gesagt ich wüsste keine Mögichkeit, ich habe nie gesagt das es keine Möglichkeit gibt. Wir müssen nur eine finden.<
>Und du willst mir dabei helfen ?< fragte ich ihn skeptisch.
>Ich will dir helfen. Ich will das du Glücklich bist.< sagte er mit wilder Entschlossenheit.
>Okay aber wenn wir eine Lösung gefunden haben und ich gehen kann, wirst mich dann gehen lassen?<
Aaron zog die Luft ein. Hatte er nicht mit dieser Frage gerechnet?
>Ja<
>Versprech es mir.< forderte ich.
>Ich verspreche dir das ich dich gehen lassen werde, wenn du gehen willst und das ich dir helfen werde. Unter einer Bedingung.<
Eine Bedingung? Wie konnte ich denken das er es nur für mich tun würde.
>Was für eine Bedingung?<
>Du ziehst bei mir ein, solange wir die Bindung gelöst haben.<
>Wieso? Wieso sollte ich das tun?< fragte ich ihn.
>Ich will nur das du in Sicherheit bist und das bist du bei mir am besten.<
War er nicht derjenige durch den ich in Gefahr gekommen bin? Und jetzt sollte er der sein durch den ich in Sicherheit bin?
Natürlich, vollkommen logisch.
>Okay von mir aus, aber du wirst mich nicht zum bleiben überreden verstanden? Keine Liebesgeständnisse oder kitschige Dates.<
Er seufzte gespielt.
>Du weißt aber dass das in meiner Natur liegt dich anzubeten. Du erwartest also von mir etwas unmögliches, aber ich werde es versuchen.<
Ich schüttelte nur den Kopf und lehnte mich an ihn.
>Ich hasse dich<
Er lachte und legte mir einen Arm um die Schultern. Ihm so nah zu sein fühlte sich so natürlich an, wie atmen.
>Ich weiß.<
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Possession
WerewolfWenn man seine wahre Liebe findet sollte man sie behalten und nie mehr gehen lasse, oder? Aber was wenn sie dir entgleitet und dann nie mehr zurück kommen will? Sollte man sie zwingen für sein eigenes Glück? ♡♡♡♡ Lissa lebte ihr Leben. Allein. Von...