Kapitel 5.

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Ich schlief ein.
Es war kein fester Schlaf. Ich merkte den Wind der mein Gesicht streifte. Ich merkte wie Aaron sich neben mir bewegte. Ich spürte seinen Blick auf mir.
Ich träumte nicht und das war mir Recht. Ich wusste wie meine Träume aussahen.
Ein purer Alptraum. Und in dem Hauptrollen: der tote braune Wolf, Aaron und ich.
Allein bei der Vorstellung wünschte ich mir nie wieder zu träumen.
Aber ich brauchte diesen Halb Schlaf. Mein Körper war ausgelaugt und ich fühlte mich so müde wie schon lange nicht mehr.

Ich wusste nicht wie lange ich so geschlafen hatte, aber nach einer Weile hob mich Aaron hoch. Ich öffnete nur kurz und vorsichtig meine Augen und wollte fragen was los ist, aber so weit kam ich nicht. >Was ...< murmelte ich, noch halb im Schlaf. Aber noch bevor ich meine Frage stellen konnte unterbrach mich Aaron.
>Shhh. Schlaf weiter Schatz.<
Und ich gehorchte ihm. Ich lehnte mich an ihn und schloss wieder meine Augen. Aber noch bevor ich einschlafen konnte, hörte ich eine andere Stimme.
>Ist sie verletzt?< fragte eine besorgte Frauen Stimme und ich glaubte es war Maddison. Ich war aber viel zu Müde um die Augen aufzuschlagen und es mit Sicherheit zu wissen. Ich konnte mich noch gut an sie erinnern, obwohl ich sie nur wenige Minuten gesehen habe.
>Nein ich denke nicht. Sie ist nur ziemlich fertig.< antwortete ihr Aaron und strich mir über den Kopf.
Ich hörte wie eine Auto Tür geöffnet wurde und Aaron mich rein setzte. Nachdem die Tür geschlossen wurde, wurde eine andere ein paar Sekunden später geöffnet. Jemand setzte sich ins Auto und rückte auf den Sitz neben mir. Ich ließ mein Kopf auf die Schulter von demjenigen fallen. Ich war mir sicher es ist Aaron und es war mir in dem Moment egal. Ich merkte nur noch wie wir los fuhren ehe ich ganz einschlief.

>Aus welchem Rudel war der Werwolf ?< fragte eine gedämpfte Frauen Stimme und riss mich aus dem Schlaf. Ich merkte das wir immer noch fuhren und ließ die Augen geschlossen.
>Er stammte aus dem Süd Rudel.< antwortete ihr Aaron leise.
>Aus dem Süd Rudel? Wir haben doch Frieden mit denen.<
Aaron seufzte wütend.
>Du kennst Carlos. Bei ihm gibt es keinen Frieden. Er ist wie eine Bombe, er kann jederzeit explodieren.< Er sprach jedes Wort mit Abscheu aus und dann seufzte er wieder, aber diesmal müde.
>Ich kann jetzt keinen Krieg gegen das Süd Rudel brauchen. Ich habe noch genug mit den Hexen zu tun.<
Hexen?
Jetzt war mein Verstand wieder Top Fit. Ich hatte mich mit Werwölfen einigermaßen zurecht gefunden, aber jetzt auch noch Hexen? Wird aus der nächsten Ecke gleich ein Vampir springen? In Gedanken lachte ich müde. Es würde mich eigentlich nicht mehr Schockieren. Mich dürfte nichts mehr Schockieren. Aber das tat es. Echte Hexen? Auf fliegenden Besen und Hexen Hütten? Am liebsten hätte ich jetzt tausend Fragen an Aaron gestellt, aber ich war mir sicher er würde mir nichts sagen. Und für eine Diskussion war ich zu müde. Ich würde schon meine Antworten bekommen. Ob heute oder morgen was macht das für einen Unterschied wenn ich hier eh fest sitze, für wie lange auch immer.
Aaron sagte nichts mehr und auch die Frau, ich glaubte Maddison, war ruhig und durch die Ruhe und die schöne Wärme im Auto schlief ich wieder ein.

Ich hatte das Gefühl, sehr lange geschlafen zu haben oder es kam mir nur so vor, weil ich schon ewig keinen guten Schlaf mehr hatte. Ich hatte schon ewig nicht mehr so geschlafen wie jetzt. Ruhig. Alptraum frei. Zwar tauchte manchmal der dunkel braune Wolf auf, aber ich hatte keine Angst. Ich fühlte mich Sicher, auf komische Weise wusste ich, dass er mir nichts tun konnte. Ich fühlte mich geborgen. Ich schlief so fest das ich nichtmal in meinen Träumen geglaubt habe jemals wieder aufzuwachen.
Aber ich irrte mich. Wie so oft in letzter Zeit.
Als ich die Augen öffnete sah ich im ersten Moment nichts als Dunkelheit. Ich richtete mich vorsichtig auf und meine Augen fingen langsam an sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Das erste was ich feststellte war, dass ich in dem Zimmer war in dem ich auch das letzte Mal aufgewacht war. Ich lag wieder in dem gleiche Bett wie letztes Mal, nur als ich mich ein wenig nach links drehte stellte ich fest das ich diesmal nicht alleine in dem Bett lag. Aaron lag schlafend neben mir.
Im ersten Moment rückte ich weg, aber als ich ihn so liegen sah. So ruhig. Sein Atem ging gleichmäßig und er sah so entspannt aus und so unschuldig. Da hatte ich alles vergessen.
Den ganzen Schmerz, wegen ihm.
Die Lügen.
Alles.
Das einzige was ich in diesem Augenblick wusste war das ich nicht weg von ihm wollte. Ich wollte hier liegen, in diesem Bett. Bei ihm. Ich wollte ihm nahe sein und wieder an ihm lehnen. Mein Verstand rebellierte, aber es war mir Scheiß egal. Ich wusste das der Schmerz wenn ich wieder gehen konnte groß genug sein würde. Also was sollte eine Nacht für einen Unterschied machen.
Ich zerstörte meine eigene Regel und legte mich wieder zu ihm, schlang einen Arm um ihn und lehnte meinen Kopf an seine Brust.Es fühlte sich so natürlich an, so richtig als müsste es so sein. Und ich genoss es.

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