Kapitel 11.

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>Komm zurück.< sagte er und ich versteifte mich.
>Bitte komm zurück. Ich weiß nicht wieso du hier bist oder was dich hier hält, aber bitte bleib nicht hier.<
>Ich kann nicht.< sagte ich verzweifelt.
>Wieso?<
Ich schüttelte nur den Kopf und schaute wieder auf den Boden.
>Was ist los Lissa. Sag es mir. Lass mich dir helfen.<
>Du kannst mir nicht helfen, Sam.<
Niemand kann das, außer Aaron.

>Bitte geh, für mich.< ich riss meine Hand aus seiner und stürmte aus dem Hotelzimmer.
Ich hielt es nicht mehr aus in seiner Nähe.
Ich rannte aus der Hotel Lobby, vorbei an der Frau, die schon erst dort stand.
Draußen angekommen atmete ich stockend ein.
Wieso wollte Sam so unbedingt das ich von hier verschwinde?

Meine Gefühle und meine Gedanken waren ein einziges Chaos. Er konnte von allem nichts wissen. Ich hätte besser Lügen sollen, ich hätte etwas erfinden sollen. Vielleicht einfach das ich Aaron liebe und deswegen bei ihm bleiben will. Aber das konnte ich nicht über die Lippen bringen.
Ich wusste nicht was der Kuss mit Aaron bedeutete.
Letzte Nacht habe ich realisiert das ich noch nicht über Aaron hinweg bin. Aber ich wollte es so sehr. Ich wollte ihn hinter mir lassen, unsere Vergangenheit sollte Vergangenheit bleiben.

Ich lief die Straßen entlang, zurück zu Aaron's Haus. Aber noch bevor ich überhaupt die Straße erreicht hatte hörte ich eine Stimme, hinter mir, rufen.
>Hey Blondie. Wie geht's?<
Ich drehte mich um und sah Sebastian hinter mir stehen.
>Hi.< begrüßte ich ihn. >Mir gehts gut und du? Was machst du hier.< fragte ich ihn.
>Dich besuchen oder besser gesagt nur suchen.< antwortete er mir und ich schaute ihn verwirrt an und runzelte die Stirn.
>Was?<
>Aaron meinte ich sollte nach dir schauen.< beantwortete er zögernd meine Frage.
Was?
Ich blickte ihn einen Moment lang fassungslos an.
Aber bevor ich noch einmal nach Fragen konnte, wusste ich wieso.
>Oh mein Gott< hauchte ich geschockt und schüttelte den Kopf.
>Er dachte ich haue mit Sam ab oder?<
Sebastian lächelte mich schief an und zuckte mit den Schultern.
>Nimm es ihm nicht übel. Er ist sehr besorgt um dich.<
Ich schüttelte noch einmal den Kopf und atmete tief ein.
Dachte er wirklich ich würde gerne noch einmal angegriffen werden?
>Ist er also nicht zu Hause?< fragte ich Sebastian. Weil wenn er es wäre, würde er nicht Sebastian schicken um mich zu beaufsichtigen.
>Nein. Er ist im Rudelhaus.<
Ich nickte nur und nahm mir vor Aaron zu fragen was man in einem Rudelhaus macht. Es klang irgendwie interressant.
Und danach würde ich ihn fragen wieso er mich wie ein kleines Kind beaufsichtigen lässt.
>Du kannst Aaron ausrichten das es mir bestens geht und ich nirgendwo hingehe.< sagte ich und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
Sebastian sah mich belustig an.
>Mach ich Blondie.< erwiederte er unter einen kleinen Lachen.
>Bis bald.< verabschiedete er sich noch und lief den Weg zurück den er gekommen war.
Waren alle Werwölfe unglaublich besitztergreifend und paranoid oder nur mein Alpha Ex Freund?
Ich schüttelte den Kopf und ging dann weiter in Richtung Haus.
Als ich ankam öffnete ich ohne Probleme die Tür. Natürlich war nicht abgeschlossen.
Ich lief den Flur entlang auf dem Weg zum Wohnzimmer, aber als ich an der Küche vorbei kam, sah ich, dass der Tisch gedeckt war. Ein Salat, Brot und verschiedene Aufstriche standen auf dem Tisch. In der Mitte, angelehnt an einer kleinen Vase, stand ein Zettel, mit einer Notiz.
Ich erkannte sofort Aaron's Handschrift.

Ich hoffe du hast hunger.

Als ich die Nachricht las, konnte ich ihn mir vor mir vorstellen. Wie er mit einem schiefen Grinsen es zu mir sagte und dabei musste ich selbst grinsen. Ich spürte wie meine Wangen sich leicht rosa verfärbten und ich schüttelte verlegen den Kopf, obwohl niemand hier war vor dem es mir peinlich sein konnte.
Wieso musste er auch so süß zu mir sein?
Ich setzte mich an den Tisch und begann zu essen und es war, wie immer, ausgezeichnet. In seinem zweiten Leben würde er sicherlich Koch werden, dachte ich als ich gerade ein weiteren Löffel von dem Salat nahm.
Als ich fertig war und mir sicher war gleich zu platzen, schaute ich auf die Unnordnung die nun auf dem Tisch entstanden ist. Überall lagen schmutzige Teller, Essens Reste und Besteck herum.
Ich konnte das nicht so stehen lassen.
Aaron hatte schon für mich gekocht, da ist es doch das mindeste das ich wenigstens aufräume.
Ich schaltete das Radio ein und fing an die Küche aufräumen.
Als erstes ließ ich heißes Wasser in das Spülbecken laufen und fing dann es sauber zu machen.
Nach einer Weile fing ich an meine Hüften im Takt zu bewegen und hatte keine Ahnung warum ich aufeinmal so gute Laune hatte.
Plötzlich spürte ich Hände auf meiner Taille und ich drehte mich erschrocken um. Als ich sah das es nur Aaron war seufzte ich erleichtert auf.
>Du hast mich ziemlich erschreckt.< gab ich zu und lächelte ihn an.
>Tut mir leid, das wollte ich nicht.<
Eher ich aber irgendwas sagen konnte nahm er meine Hände in seine.
>Hast du heute Abend schon was vor?< fragte er mich aufgeregt und ich schüttelte verwundert den Kopf.
Was sollte ich den vorhaben?
>Gut, ich lade dich nämlich zum Abendessen ein.<

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