>Was tust du hier?< fragte ich entsetzt und kam hinter Aaron hervor.
Sam, der immer noch vor der Tür stand, verdrehte die Augen.
>Was ich hier tue? Was tust du hier?< fragte er mich und ich war ahnungslos. Ich hatte keine Ahnung was ich antworten sollte.
Sicherlich alles außer die Wahrheit.
>Ich denke nicht das es dich etwas angeht.< mischte sich jetzt auch Aaron ein und beide starrten sich wütend an.
>Wie hast du mich überhaupt gefunden?< fragte ich, bevor sie sich mit ihren Blicken noch töteten.
>Ich habe einfach dein Handy orten lassen.<
Oh richtig. Sam arbeitet bei der Polizei.
Ich hatte keine Ahnung das mein Handy hier ist.
>Du solltest nicht hier sein Sam.< sagte ich und schaute ihn an. >Du solltest wieder gehen.< fügte ich hinzu und Sam starrte mich geschockt an.
>Nein, werde ich nicht. Wieso bist du hier?< fragte Sam, aber ich antwortete nicht.
>Hör auf Lissa und geh.< sagte Aaron und stellte sich vor mich.
>Bitte Sam. Geh.<
>Okay ich gehe, aber nicht weit weg. Ich bleib in dieser Stadt. Lissa wir sehen uns.<
Ich nickte ihm zu.
Ich fühlte gleichzeitig erleichterung das er ging und gleichzeitig war ich immer noch erschrocken das er mich überhaupt gesucht hat.
Sam ging die Straße, die zum Zentrum führte, zurück.
Ich schaute ihm nach bis Aaron sich zu mir umdrehte.
>Wer war das?< fragte mich Aaron, nachdem er die Tür schloss.
>Sam, wir haben uns nur ein paar mal getroffen. Ich habe nicht geglaubt, dass er mich suchen würde.<
Ich hatte ihn vollkommen vergessen. Ich hätte nie erwartet das er mich überhaupt vermissen würde, wir hatten uns nur ein paar mal getroffen. Ganz harmlos, wir haben uns gut verstanden. Nicht in romantischer Hinsicht. Nur als Freunde.
>Alles okay? Wer war das?< kam es von Sebastian, der plötzlich zwischen Aaron und mir stand.
>Alles okay, ist nicht so wichtig. Lass uns zu Maddi.< antwortete ihm Aaron und zog mich hinter ihm her.Den ganzen Abend über war ich nicht wirklich mehr anwesend.
Aaron, Sebastian und Maddison unterhielten sich zwar, ich hörte ihnen nur halb zu und wenn sie mir eine Frage stellten beantwortete ich sie, aber mehr auch nicht.
Irgendwann, ich glaube es war ungefähr halb eins, verabschiedeten sich Maddison und Sebastian. Maddison lud mich noch zum shoppen ein und ich sagte ich würde mitkommen. Auch wenn ich keinen Kopf dafür hatte.
Sam durfte nicht hier bleiben. Er hatte keine Ahnung von all dem.
Irgendwie musste ich ihn davon überzeugen von hier zu verschwinden. Es war auf keinen Fall sicher für ihn hier.
Er ist doch nur ein Mensch.
Er hatte mit dem hier nichts zu tun.
Ich wollte nicht das er wegen mir verletzt wird oder sogar stirbt.
Daran wollte ich nicht denken.
Ohne noch einamal mit Aaron zu reden, ging ich ihn mein Zimmer.
Ich schlief fast sofort ein.
Die Träume in dieser Nacht waren aber grausam.
Kein Fünkchen mehr von der verspürten Sicherheit.
Jetzt musste ich nur das Knurren des braunen Wolfs hören und ich verfiel in Panik und schrie.
Das tat ich oft, ich schrie sehr oft und lief, durch den dunklen Wald oder über das Feld.
Aber aufeinmal wurde ich aus der Dunkelheit befreit und sah Aaron vor mir, eine Hand auf meiner Wange und die andere auf meiner Schulter.
>Was ist passiert? Geht es dir gut?< fragte er mich und ich starrte ihn verdutzt an.
>Du hast geschrien? Was ist passiert?< fragte er mich noch einmal und diesmal verstand ich.
>Mir geht es gut. Ich hatte nur Alpträume.<
Ich richtete mich auf und sah das es immer noch ziemlich dunkel ist.
>Letzte Nacht war doch noch alles in Ordnung, oder?< sagte er und ich schaute ihn an.
Also war es kein Traum oder Einbildung.
Er war wirklich bei mir gewesen.
>Ja, keine Ahnung was heute mit mir los ist.< antwortete ich und schaute wieder weg.
>Ich denke es geht jetzt wieder.< sagte ich, weil ich mich wirklich besser fühlte.
>Okay, dann gehe ich wieder.<
Als Aaron gerade gehen wollte, sprang ich aus dem Bett und hielt ihm am Arm fest.
>Nein, bleib.< sagte ich plötzlich, ohne es mir überhaupt überlegt zu haben.
>Du willst das ich bleibe?< fragte er mich verwirrt.
Ich ließ seinen Arm los und war selbst verwirrt.
Wollte ich es?
Wollte ich das er blieb?
>Ja. Nein. Ich weiß nicht.< stotterte ich verwirrt und setzte mich wieder auf mein Bett.
Ich schaute zu Boden und wusste nicht was mit mir los war. Ich wusste immer was ich wollte.
Was ist los mit mir?
>Was willst du Lissa?< fragte mich Aaron. Ziemlich ernst.
Er stand vor mir und ich sah zu ihm hoch.
>Ich weiß es nicht.< antwortete ich und es war völlig wahr.
Ich hatte keine Ahnung.
Ich hatte keine Ahnung was oder wen ich wollte.
Aufeinmal kniete sich Aaron vor mir hin und nahm meine Hände.
>Aber ich weiß es,< sagte er und ich schaute ihn erwartungsvoll an >Ich will dich.<
Ich starrte ihn an.
Einige Zeit verging, bevor ich wieder Sprechen konnte.
>Ich vertraue dir nicht, Aaron.< sagte ich verzweifelt und spürte wie mir einige Tränen die Wangen hinunter liefen.
>Ich kann es nicht.<
Aaron nahm mein Gesicht in seine Hände, wischte mir mit seinen Daumen die Tränen weg und kam mir immer näher.
>Ich mir auch nicht, wenn ich in deiner Nähe bin.< flüsterte er an meine Lippen, bevor er sie auf meine legte.

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Possession
WerwolfWenn man seine wahre Liebe findet sollte man sie behalten und nie mehr gehen lasse, oder? Aber was wenn sie dir entgleitet und dann nie mehr zurück kommen will? Sollte man sie zwingen für sein eigenes Glück? ♡♡♡♡ Lissa lebte ihr Leben. Allein. Von...