13. Kapitel

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Noah by MusicalGirl200

Ich atmete tief die Luft aus, als ich durch den Hoteleingang endlich nach draußen gelangte. Ich hatte es in unserem Zimmer nicht mehr ausgehalten. Es war als würden mich die Wände erdrücken und ich fühlte mich auch von Ruby fürchterlich eingeengt.

Meine Füße setzten sich in Bewegung und ganz wie von selbst, landete ich am Strand. Er war heute recht leer, da nicht der schönste Tag war. Dunkle Wolken verdeckten den Himmel und ein frischer Wind wehte. Es wirkte so, als könnte jeden Moment ein kräftiger Regenschauer auftauchen. Eigentlich war das Wetter sehr passend zur aktuellen Situation.

Ich war so wütend. Ich war wütend auf die Hexen, auf Ruby und auch auf mich. Aber ganz ehrlich es war auch nicht verwunderlich, wenn man überlegte, was die letzten 24 Stunden alles passiert war und dann auch noch Lorenna. Die junge Frau, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte und deren Stimme ich ständig hörte. Ich fragte mich nur, wieso das so war? Aber es störte mich auch nicht, vielmehr verwirrte es mich.

Ich starrte auf das Meer, welches heute deutlich nicht so strahlend blau schimmerte, wie am vorherigen Tag. Dafür gab es durch den Wind ordentliche Wellen. Für einen Moment schloss ich die Augen und konzentrierte mich einfach nur auf die Geräusche um mich herum, die durch mein Hybirdendasein um einiges intensiver waren.

Plötzlich spürte ich, wie sich von hinten zarte Arme um mich legten und ich genoss es. Langsam öffnete ich meine Augen und sah, wie mir eine Frau mit ihren Fingern über meine Oberarme zärtlich streichelte. Das fühlte sich schön an und ich hatte so ein Gefühl zu wissen, wer es war.

Ich drehte mich um und blickte tatsächlich in das hübsche Gesicht von Lorenna. Sie lächelte mich an und fuhr weiter mit ihren Fingern über meine Oberarme, ehe sie damit über meine Brust fuhr. Warum hielt ich sie nicht auf? Immerhin hatte ich doch Ruby. Aber ich konnte sie nicht stoppen und ich wollte es auch nicht.

„Endlich bist du wieder zu mir gekommen Noah, oh wunderschöner Noah", sprach Lorenna mit ihrer engelshaften Stimme. Dann streichelte sie über meine Wange und ich verlor mich in ihren blauen Augen. „Wieso kann ich nicht aufhören an dich zu denken?", platzte es dann aus mir heraus. Ich fragte aus reiner Neugier, aber nicht weil es mich störte.

Lorenna lächelte mich liebevoll an. „Weil du zu mir gehörst Noah. Du bist völlig mein. Du bist viel zu gut, für diese kleine Hexe Ruby. Sieh nur an, was sie alles angerichtet hat. Du hast dir so viel Mühe gegeben, um sie glücklich zu machen und was hat sie getan? Sie war undankbar und ungeduldig und hat all deine harte Arbeit zerstört.

Du verdienst etwas besseres. Ich kann dir so viel mehr bieten als sie. Nur ihretwegen bist du unglücklich. Ich kann dich wieder glücklich machen Noah", erklärte mir Lorenna sanft und sah einen Moment auf meine Lippen, ehe sie mir ihr Handgelenk hin steckte.

Ich war völlig gebannt von ihren Worten und konnte den Blick nicht von ihr lösen. Sie hatte recht. Ruby hatte unsere Beziehung zerstört. Alles was ich für sie getan hatte, war ihr nicht genug gewesen. Sie verdiente mich nicht. Ich gehörte nicht zu ihr.

„Trink von mir, dann wird es dir besser gehen. Du wirst den Schmerz wegen der Greenhexe vergessen", flüsterte mir Lorenna verführend zu. Wie sollte ich so nur widerstehen und ich hatte sowieso noch Hunger.

Wie von selbst umfassten meine Hände ihr Handgelenk und ich sah sie nochmal zögernd an. Als sie mir zunickte, dass es ok war, erschienen meine Zähne und meine Augen begannen orange zu leuchten. Dann setzte ich meine spitzen Zähne an ihrer Pulsader an und biss zu.

Ihr köstliches Blut drang in meinen Mund und ich begann gierig zu trinken. Noch nie hatte ich so gutes Blut getrunken. Lorenna hatte recht. Ihr Blut zu trinken, ließ mich wirklich all meinen Schmerz wegen Ruby verschwinden. Die Greenhexe wurde mir immer gleichgültiger und das fühlte sich unglaublich befreiend an.

Als ich meine Zähne aus ihrem Handgelenk löste und mir das restlich Blut von den Lippen leckte, fühlte ich mich wie neu geboren. Lorenna lächelte mich an. „Wie fühlst du dich?", erkundigte sie sich neugierig. Ich lächelte sie dankbar an. „Wie neu geboren", antwortete ich ehrlich.

Lorenna war so wunderschön und das Einzige, woran ich nur noch denken konnte, war sie zu küssen und ihr nahe zu sein. Ich wollte alles von ihr. Ich stand völlig unter ihrem Bann. Ich wollte sie so sehr.

Mein Blick glitt zu ihren vollen Lippen, die förmlich eine Einladung waren, dass ich sie mit meinen versiegelte. Also handelte ich einfach nach meinem Verlangen. Ich zog Lorenna fest an mich und drückte meine Lippen auf ihre.

Sie schien bereits damit gerechnet zu haben und erwiderte meinen Kuss. Sie vertiefte ihn sogar und es fühlte sich wahnsinnig gut an und das Verlangen mehr zu wollen, verstärkte sich immer mehr. Mein Körper drückte sich sehnsüchtig an ihren schlanken Körper. Doch als ich weitergehen wollte, hielt sie mich auf.

„Noch nicht. Erst musst du deine Last los werden. Geh zurück ins Hotel und serviere Ruby ab, dann komme zu mir und finde deine Frieden Noah", sagte sie sanft. Ich nickte. Ich würde alles für diese Frau tun. Ich würde sogar für sie töten.

„Wie finde ich dich wieder meine Geliebte?", fragte ich sie bereits jetzt voller Sehnsucht. Diese Frau hatte es mir wahrlich angetan. Nichts hatte ohne sie mehr Sinn. Sie war mein Schicksal. An ihre Seite gehörte ich hin. Sanft streichelte sie meine Wange und ich lehnte mich dagegen.

„Du wirst es fühlen, wo du mich findest und jetzt geh und beende es, damit wir zusammen sein können. Ich warte auf dich Noah. Ich bin dein, bis zu deinem Tod", hauchte sie mir zu. Ich nickte und machte mich auf den Weg zurück ins Hotel. Ich wusste, was ich jetzt zu tun hatte.

Ich würde mich von Ruby trennen und ihr deutlich sagen, dass ich kein Interesse mehr an ihr hatte. Lorenna war die Eine, die Richtige. Durch sie sah ich endlich klar.

Noah & Ruby - Lost Magic (Cursed Beings Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt