16. Kapitel

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Noah by MusicalGirl200

Endlich war ich meine alten Lasten los. Die Hexe Ruby Green war für mich Geschichte und jetzt konnte ich mich voll und ganz Lorenna widmen. Meine wunderschönen Lorenna, für die ich alles tun würde und damit meinte ich auch wirklich alles.

Ich ließ mich von meinen Gefühlen leiten, wie Lorenna mir gesagt hatte, um sie wieder zu finden. Ich konnte es kaum noch erwarten sie wieder zu sehen, sie zu berühren, sie zu küssen und ich wollte mich ihr hingeben. Sie sollte alles von mir haben. Ich gehörte nur ihr.

Schließlich führte es mich wieder an den Strand und dann konnte ich auch ihre Stimme wieder in meinen Gedanken hören. „Noah, ich warte auf dich! Komm zu mir!", rief sie mich und dem wollte ich nur allzu gerne Folge leisten. Also folgte ich weiter meinem Gefühl, was mich zu einer abgeschieden Höhle am Strand führte.

Und dort war sie und saß auf einen Stein. Lorenna. Meine einzig wahre Liebe. Sie lächelte mich an, stand auf und ging verführerisch auf mich zu. Diese Frau war so wunderschön. So perfekt. Perfekt für mich, nur für mich. Sie legte ihre Arme um meinen Hals und küsste mich kurz.

Dann löste sie einen Arm, um mit ihrer Hand meine rechte Wange entlang zu streicheln. Ich schloss einen Moment die Augen, weil es sich so gut anfühlte. „Hast du alles regeln können mein Geliebter?", erkundigte sie sich. Ich nickte eifrig. „Die Hexe dürfte kein Problem mehr sein. Ich gehöre nur dir Lorenna, bis zu meinem Tod", antwortete ich ihr.

Lorenna wirkte über meine Worte äußerst erfreut und fuhr mit ihren Fingern meine Gesichtszüge entlang. Ihre blauen Augen ließen mich dabei nicht aus den Augen. „Dann gib dich mir hin", hauchte sie mir verführerisch zu und lehnte sich vor zu meinen Lippen. „Ich gebe dir alles von mir", erwiderte ich leise und drückte meine Lippen auf ihre.

Wir gaben uns einen leidenschaftlichen Kuss hin, als mir plötzlich ein bekannter Geruch in die Nase strömte. Eine Hexe. Ruby Green. Sie musste einen Ortungszauber angewandt haben.

Ihre Augen begannen sofort neongrün zu leuchten und um sie herum begann ein heftiger Wind zu wehen. Dachte sie wirklich, dass würde sie schützen? Da hatte sie sich aber gewaltig getäuscht.

Ich knurrte Ruby wütend an. Was wollte sie hier? Und plötzlich konnte Lorenna sich nicht mehr bewegen und wirkte wie versteinert. „Bring sie um Noah. Sie will unsere Liebe zerstören", wies mich Lorenna an. Das konnte ich nicht zulassen.

Ich knurrte ein weiteres Mal auf und stürmte auf Ruby zu. Ich war bereit sie zu töten. Sie würde mir Lorenna nicht nehmen und meine Liebe zu ihr zerstören. Niemals.

Ruby war auf meinen Angriff nicht vorbereitet. Ich packte sie und wir stürzten zu Boden in das Wasser, wo ich brutal meine Zähne in ihren  Hals grub und ihren Hals regelrecht aufriss.

"Noah, nicht. Bitte. Ich will dir doch bloß helfen", flehte sie mich an. Aber das war vergebens. Ihre Worte waren mir egal. Allerdings nutzte sie es aus, dass ich ihr gerade so nahe war und das ich gierig ihr Blut trank.

Sie öffnete mit ihrer Magie meine Haut an meinem Oberarm und steckte ihre Finger hinein. Aber ich achtete gar nicht darauf. Sie war eh zu schwach. Sie konnte ihre Zauberformel ruhig murmeln. Das brachte eh nichts.

Ich trank gierig Rubys Blut und es schmeckte wirklich sehr köstlich. Doch plötzlich durchfuhr mich ein schrecklicher Schmerz und ich musste meine Zähne aus ihrem Hals lösen und ich schrie vor Schmerzen auf. Was tat sie da? Es tat so furchtbar weh.

Ich kippte im seichten Wasser zurück und konnte nicht aufhören aufzuschreien. Es fühlte sich an, als würde es eine Ewigkeit dauern und plötzlich war es vorbei. Ruby zog ihre Finger aus meiner Wunde und ich atmete schwer. Auf einmal wurde mir furchtbar übel und ich drehte mich zur Seite, um mich zu übergeben, dabei spukte ich dunkles Blut aus. Ruby beobachtete mich dabei die ganze Zeit genau.

Ich fiel wieder auf meine Rücken und meine Brust hob sich angestrengt nach oben und unten. Ich fühlte mich völlig erschöpft und ausgelaugt. Was hatte ich nur getan?! „Noah? Bist du es wieder?", fragte Ruby mich dann hoffnungsvoll und weinte viele Tränen.

Was hatte ich Ruby nur angetan? Wie sollte ich mir das jemals wieder verzeihen? Ich hatte dem Menschen so viel leid zugefügt, der doch meine Welt war. Niemals würde sie mir das verzeihen. Das konnte sie nicht. Tränen strömten aus meinen Augen und ich begann zu schluchzen.

Ich setzte mich mit zusammen gebissenen Zähnen auf. Viel Kraft besaß ich nicht mehr. Aber als ich Ruby bluten sah und wie sie ihre Hand auf den Hals drückte, zögerte ich nicht lange und biss mir ins Handgelenk und hielt es ihr hin. Mir war es egal, dass ich dadurch noch mehr Kraft verlor. Ruby ging vor. „Es tut mir so leid. Ruby, es tut mir so furchtbar leid", schniefte ich und bekam dabei nicht einmal mit, wie sich der Zauber bei Lorenna langsam löste.

Wieso trank sie nur nicht? Sie brauchte das Blut und das mehr als ich. Ihr sollte es doch gut gehen. Ich war gerade egal. „Später. Du musst der Sirene den Kopf abreißen. Es ist die einzige Möglichkeit, Noah. Bitte. Tu es für uns", hauchte sie mir leise zu und dann kippte sie um. Nein, meine arme Ruby. Das durfte doch nicht sein.

„Ruby? Ruby?", rief ich verzweifelt, doch sie war ohne Bewusstsein. Mein armer Engel. An all dem war ich schuld. Ich war ein Monster. Aber ich musste jetzt das tun, was Ruby wollte. Ich würde all das hier beenden. Ich würde meine letzten Kraftreserven sammeln.

Also stand ich langsam auf und da stürmte Lorenna auf mich zu und schleuderte mich gegen die Höhlenwand. „Warum versuchst du es überhaupt? Du bist viel zu schwach", verspottete sie mich und ich blieb einen Moment am Boden liegen. Ich konnte nicht mehr. Mir fehlte Blut.

„Es wird mir eine Freude bereiten erst die kleine Hexe und dann dich zu töten. Und du kannst nichts dagegen tun", lachte sie und wollte auf Ruby zu. Nein, das würde ich nicht zulassen. Also ließ ich mein Hybridengesicht erscheinen und rappelte mich wieder auf.

Ich stürmte mit einem Adrenalinschub auf Lorenna zu und packte ihren Hals. Plötzlich weiteten sich ihre Augen vor Schreck. „Das ist dafür, dass du uns zerstören wolltest", knurrte ich sie an und biss ihr kurz in den Hals, um ihr anschließend mit meinen bloßen Händen den Kopf abzureißen.

Lorennas Kopf rollte auf den Boden und ich ließ ihren toten Körper los, der ebenfalls zu Boden fiel, dann torkelte ich auf Ruby zu. Ich war völlig am Ende. Ich brauchte so dringend Blut. „Ruby", wimmerte ich und streichelte über ihre Stirn. „Es tut mir so leid. Bitte komm zu mir zurück", flüsterte ich und begann an ihrem Körper zu weinen. Dann spürte ich plötzlich, wie sich etwas bei ihr regte.

Noah & Ruby - Lost Magic (Cursed Beings Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt