14. Kapitel

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Ruby by LuanaWhite

Ich wusste nicht wie lange ich auf dem Boden dieses Hotelzimmers gesessen hatte. Ich hatte Lucas nicht erreicht und einfach vor mich hin geweint weil mir das alles zu viel war. Wie es zwischen Noah und mir gerade war, so war es noch nie gewesen. Er war schon fast abweisend gewesen.

War das wirklich nur wegen des geplatzten Antrags gewesen? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Er wusste dass diese Griechenlandhexen hinter mir her waren und trotzdem hatte er mich allein hier zurück gelassen. War ihm meine Sicherheit plötzlich nicht mehr wichtig? Hatte ich durch meine Ungeduld wirklich alles kaputt gemacht?

Noah war meine große Liebe. Durch ihm hatte ich den Fluch gebrochen der seit drei Generationen auf meiner Familie gelegen hatte. Durch seine Liebe erst, hatte ich meine wahre Macht erhalten. Wir hatten seit dem so viel zusammen durchgemacht und gekämpft. Niemals würde ein kleiner Streit und diese Christina, nein das könnten sie niemals zerstören. Unsere Liebe war so unfassbar groß, so rein, nichts und niemand könnte das jemals zerstören.

Plötzlich klingelte mein Handy. Es war Lucas der mich zurück rief. Schniefend nahm ich den Anruf entgegen und natürlich erkannte er sofort an meiner Stimme dass ich eben geweint hatte. Er stellte den Lautsprecher seines Telefons an, damit auch Serafina mithören konnte und ich auch mit ihr, meiner besten Freundin, sprechen konnte.

Vermutlich sollte ich ihnen nichts von Christina erzählen, weil sie sich dann nur Sorgen machten und in England konnten sie ohnehin nichts ausrichten. Aber es zu verschweigen brachte ich nicht fertig. Ich erzählte ihnen von unserem Streit, was ich gesagt hatte und dass Noah den geplanten Antrag abgesagt hatte. Durch den Zauber der Hexen war ich völlig durcheinander gewesen und von unseren Auseinandersetzungen.

Lucas und Serafina waren völlig entsetzt, doch sie rieten mir dass ich Noah einfach Zeit geben sollte, was ich mir auch bereits vorgenommen hatte. Die beiden versicherten mir, dass wir das schon schaffen würden und Noah mich über alles liebte. Sowas würde uns niemals entzweien.

Aber Lucas machte sich natürlich sofort wegen der Hexen Sorgen und er meinte, wenn sie verhinderten dass wir nach Hause kämen, dann würden sie eben zu uns her kommen. Er wollte sofort mit Liam und Sam sprechen und alles in die Wege leiten. Er würde sich auch um ein Privatflugzeug und einen Piloten kümmern der uns dann nach Hause bringen würde.

Ich dankte ihm und dann beendeten wir unser Telefonat. Doch kaum hatte ich aufgelegt, spürte ich Noahs Aura. Er war wieder da! Sofort stand ich vom Boden auf und wischte mir so gut es ging meine Tränen aus dem Gesicht, dann kam er herein. Ich wollte sofort zu ihm um ihn zu umarmen und ihm von meinen Gespräch mit Lucas erzählen, doch sein Blick... So hatte er mich noch nie angesehen.

Aber das war nicht alles. Noah wich vor mir sogar zurück. Er sah mich an als wäre ich jemand, den er abgrundtief hasste und verabscheute.

"Ich bin nur hier im Lebewohl zu sagen. Du siehst mich jetzt zum letzten Mal. Es ist aus."

Ich hörte seine Worte klar und deutlich, als sie seinen Mund verließen, aber ich konnte nicht glauben dass er das wirklich gesagt hatte. Ich hatte mich doch verhört, oder? Das meinte er nicht ernst. Das konnte nicht wahr sein!

Er machte gerade wirklich Schluss mit mir? An dem Tag, wo er mir eigentlich einen Heiratsantrags machen wollte? Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht und neue Tränen stiegen mir sofort wieder in meine Augen. Noah wandte sich von mir ab und war wieder im Begriff zu gehen, doch ich würde ihm jetzt sicher nicht gehen lassen. Nein, er würde mich hier nicht noch einmal einfach so stehen lassen, also stellte ich mich ihm in den Weg.

"Was meinst du damit? Noah, was ist bloß los mit dir? Den ganzen Tag bist du schon so merkwürdig. Du gehst hier nicht raus bevor wir vernünftig miteinander gesprochen haben!" sagte ich zu ihm ausser mir. Doch er seufzte voller Wut aus.

"Kapier es endlich. Ich will nichts mehr von dir und ich habe keine Lust mehr mit dir ständig zu diskutieren. Du hast sowieso alles kaputt gemacht. Und entweder du lässt mich jetzt in Ruhe und endlich gehen oder ich werde ungemütlich." fuhr er mich aggressiv an, was mich wirklich erschreckte.

Ich konnte nicht beschreiben wie weh es tat, was Noah zu mir sagte. Ich hatte alles kaputt gemacht? Gestern Abend noch hatte er völlig anders gesprochen, er wollte mich heiraten, verdammt! Niemand konnte seine Gefühle einfach von Heute auf Morgen abstellen, und vor allem mein Tiger nicht.

Mein Noah war ein herzensguter Mann. Manchmal etwas verpeilt, aber das machte ihn auch gerade so unfassbar süß. Ich war sein Engel und wir waren füreinander bestimmt!

Hatten die Hexen was damit zu tun? Ich wusste dass jemand sich so ändern konnte, wenn ein Fluch auf einem lastete. Aber Noah trug doch genauso wie Lucas und Sam das Mal, welches ihm von jeglichen Hexenflüchen schützte. Oder hatten sie einen anderen Weg gefunden ihn zu beeinflussen? Irgendwas musste passiert sein.

"Das ist nicht wahr. Du liebst mich. Ich weiß nicht was hier los ist, aber das finde ich schon heraus. Ich gebe dich niemals auf, Noah." entgegente ich ihm und ergriff sein Handgelenk. Meine Augen leuchteten neongrün auf und ich begann mich zu konzentrieren, doch da bekam Noah sein Hybridengesicht und knurrte mich feindselig an. Doch da erkannte ich etwas in seinen Augen.

Ein Schleier lag über seinen Orange. Ein leichter, schwarzer Schleier. Dass war eindeutig ein Zeichen für magischen Einfluss. Aber es war keine Hexenmagie und ich konnte dem nicht weiter auf dem Grund gehen als Noah erneut knurrte und nun mich zornig am Handgelenk packte. Und er tat mir dabei weh.

"Lass mich gefälligst in Frieden. Ich liebe dich nicht. Mach was du willst und dein blödes Armband kannst du auch behalten. Mich brauchst du nicht mehr finden. Ich will dich nicht mehr sehen." fuhr er mich erneut an.

Dann schubste er mich grob von sich weg, wodurch ich unsanft zu Boden fiel und mir den Kopf an einer Kommode anschlug. Aber mir war gerade egal ob ich verletzt war oder nicht, der Schmerz, den Noah mir gerade zufügte, war um einiges Schlimmer. Er nahm sein Armband ab und warf es mir vor die Füße, ehe er aus der Tür stürmte.

Ich war geschockt, unendlich traurig und verzweifelt. Mit meinen Noah war irgendwas passiert und ich konnte nicht zu ihm durchdringen. Mein Noah, mein Tiger...

Der Boden wurde mir unter den Füßen weg gerissen. Ich verlor jeglichen Halt. Ich blieb auf dem Boden liegen und weinte fürchterlich weiter. Das Armband, welches mein Geschenk für ihn an Valentinstag gewesen war, und uns auf magische Weise verbunden hatte, hatte er einfach weg geworfen. Genau wie unsere Liebe.

Was sollte ich denn jetzt nur machen? Ich war hier völlig allein, wie sollte ich nur herausfinden was mit ihm los war? Serafina hatte recht gehabt, wir hätten niemals England verlassen dürfen. Dann klingelte mein Handy erneut aber ich hatte einfach keine Kraft mehr. Ich war am Ende.

Noah & Ruby - Lost Magic (Cursed Beings Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt