17. Kapitel

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Noah by MusicalGirl200

Langsam kam meine Ruby wieder zu sich. Sie war schwach, aber sie lebte und war bei Bewusstsein. Das war das Wichtigste. Ich konnte allerdings weiterhin nicht meine Sorge um meinen Engel verstecken. Mein Gesicht war voller Blutspritzer, aber das war mir egal.

Ruby lächelte mich an. Sie lächelte mich wirklich an, nach all dem, was ich ihr angetan hatte. Dieses Lächeln hatte ich nicht verdient. Ruby hob dann auch noch ihre Hand, um meine Wange zu streicheln. Sie war so gut und viel zu gut zu mir. Ich hätte es verstanden, wenn sie mich hassen würde.

Ich legte meine Hand auf Rubys und küsste ihre Handfläche. Dann drückte ich mein Gesicht daran und weinte immer weiter. Ich fühlte mich so furchtbar. Ich hatte ihr auf so viele Weisen weh getan. Wie konnte sie mich trotzdem noch anlächeln? Das hatte ich nicht verdient. Ich hatte es verdient, dass sie mich hasste.

„Ruby", schluchzte ich und schloss meine Augen, während weiter Tränen über mein Gesicht strömten. Ich hasste mich gerade so sehr. „Es tut mir alles so leid. Ich wollte dir nie so weh tun", flüsterte ich leise und ließ schließlich den Kopf hängen.

Ich fühlte mich so verdammt schwach. Am liebsten würde ich meine Augen schließen und schlafen, aber ich durfte das nicht wegen Ruby. Also riss ich mich zusammen und biss mir erneut in mein Handgelenk und hielt es ihr hin. „Bitte trink, damit deine Wunden heilen", brachte ich angestrengt hervor.

Erst wirkte Ruby so, als wollte sie etwas sagen, aber es fiel ihr offensichtlich schwer zu sprechen und das musste sie auch nicht. Sie sollte sich schonen. Sie versuchte ruhig zu Atmen und trank einige Schlucke von meinem Blut, aber sie achtete darauf, dass es auch nicht zu viel war. Ja, ich war auch viel zu schwach, aber Ruby ging gerade vor. Sie sollte so viel Blut nehmen, wie sie brauchte.

Dann heilte ihre Wunde am Hals und sie entspannte sich etwas, da offensichtlich der Schmerz verging. Ich half ihr sich etwas aufzurichten und da entdeckte sie den Körper der Sirene und ihren Kopf zwei Meter weit weg. Bei dem Anblick wurde Ruby schrecklich übel und sie drehte sich zur Seite, um sich zu übergeben.

Ich konnte mich gar nicht mehr beherrschen aufzuhören zu weinen. Ich fühlte mich so miserabel. Wie es mir körperlich ging, war mir egal, aber seelisch... Wie sollte ich es je wieder gut machen, was ich zu Ruby gesagt hatte? Kein Wort davon hatte ich so gemeint.

Ich hatte mich doch niemals von ihr trennen wollen und ich hatte sie zweimal verletzt. Einmal im Hotel und jetzt auch noch hier. Das war zum nicht mehr gut machen. Ich hätte stärker sein müssen, dann hätte mich Lorenna nicht unter ihren Bann stellen können. Ich war schwach gewesen und dafür hatte Ruby den Preis bezahlen müssen.

Ich vergrub mein Gesicht hinter meinen Händen und schluchzte weiter verzweifelt weiter. Ich spürte auch deutlich, wie ich immer schwächer wurde. Viel zu viel Blut hatte ich verloren und das würde bald seinen Tribut fordern. Plötzlich stieg mir ein weiterer minziger Geruch in die Nase und ich sah auf.

Nein, das konnte jetzt nicht sein. Die Hexen konnten doch nicht jetzt auftauchen. Ich war viel zu schwach, um Ruby zu verteidigen. Aber ich musste es versuchen. Also richtete ich mit wackeligen Beinen auf, als diese Christina mit zwei Hexen auftauchte.

Sie beschwor eine Druckwelle, die mich zu Boden riss und ich stöhnte vor Schmerzen auf, als ich hart auf meinem Rücken aufkam. „Ruby, du musst verschwinden", brabbelte ich vor mich hin, während sich alles vor meinen Augen drehte und ich nicht mehr fähig war auszustehen. Ruby sollte in Sicherheit sein. Dann hörte ich diese Christina lachen.

Die Panik stand Ruby förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie hätte mehr Blut von mir nehmen sollen, um stark genug zu sein, sich weg zu teleportieren.

"Na da hat Lorenna ja ordentlich Arbeit geleistet. Ihr beiden seit echt niedlich. Sagt lebewohl zueinander", lachte die blonde Hexe und die anderen beiden kamen zu meiner Ruby. „Noah!", wimmerte mein Engel kraftlos.

„Ruby!", brachte ich verzweifelt hervor, doch da war sie schon mit den anderen beiden Hexen weg. Auch Christina wollte sich weg teleportieren, aber ich robbte mich so schnell es ging zu ihr und packte sie, wodurch sie unfreiwillig uns beide fort teleportierte.

Wir landeten irgendwo abgelegen am Strand, aber von Ruby war hier nichts zu sehen. Ich stürzte mich mit meiner letzten Kraft auf diese Christina und drückte sie auf den Sandboden. Meine Hand umschloss dabei fest ihren Hals. „Was wollt ihr von Ruby? Wo finde ich sie?", knurrte ich. Erst wollte ich Antworten, dann würde ich sie bis auf den letzten Tropfen leer trinken, um wieder zu Kräften zu kommen.

Ich würde danach wieder sehr mit mir zu kämpfen haben, aber ich brauchte die Kraft, um Ruby zu retten. Mein Engel brauchte mich. „Rede!", forderte ich sie nochmal auf. Aus konnte sie mir sowieso nicht mehr. Diese Hexe wirkte sichtlich erstaunt, dass ich so hartnäckig war. Tja, so leicht würde ich niemals aufgeben.

"Na was denkst du denn? Ihre Macht natürlich. Aber was kümmert es dich? So stark kann deine Liebe zu ihr sowieso nicht sein, wenn du dich so schnell auf Lorenna eingelassen hast. Dies ist das Ende von euch beiden.

Töte mich ruhig, aber wenn mein Zirkel ihre Macht hat, dann werden sie mich sowieso wieder erwecken und dein kleiner süßer Engel ist bereits tot", krächzte sie nur, weil ich ihr die Kehle zusammen drückte. Sie wirkte so siegessicher, aber das konnte sie vergessen.

Ich drückte immer fester bei ihrem Hals zu. Das würde ich nicht zulassen. „Ich werde deinen gesamten Zirkel abschlachten. Und ich werde Ruby retten. Und dank deinem Blut werden die Zauber deines Zirkels wirkungslos sein. Danke für deine Hilfe", sagte ich zu ihr und plötzlich wirkte sie nicht mehr so selbstsicher.

Meine Augen glühten vor Zorn auf und schlug ich auch schon meine Zähne in den Hals der Hexe und begann gierig zu trinken. Bei jedem Schluck merkte ich, wie meine Kräfte zurückkamen. Ich trank alles, bis Christina völlig blutleer war. Ich ließ von ihr ab und richtete mich auf.

Dann sah ich mich genau um. Ich würde meine Ruby finden. Ich würde sie retten und von hier fort bringen und um Vergebung bei ihr bitten. Wenn sie mich noch wollte, würde ich meinen Antrag nachholen und sie nie wieder los lassen.

Noah & Ruby - Lost Magic (Cursed Beings Spinn-Off)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt