Die Kälte beeinträchtigte wohl nicht nur meinen Körper, sondern auch meine Denkfähigkeit, denn eine Lösung für mein Problem fiel mir erst reichlich spät ein. Der Mann vor der Tür war der Einzige, der mich hören konnte und mir durfte nichts passieren, auch wenn ich nicht wusste wieso. Es würde mir wohl niemand übelnehmen, wenn ich das Ausnutzen würde.
Ich hatte schon jetzt mühe aufzustehen, da meine Arme und Beine so taub waren, aber nach dem zweiten Anlauf schaffte ich es schließlich doch mich auf den Beinen zu halten. Ich machte vorsichtig ein paar Schritte auf das Bett zu und platzierte meine beiden Hände an einer der Stangen. Danach holte ich noch einmal tief Luft, bevor ich das Bett umwarf und hoffte das mein Plan aufging.
Danach beeilte ich mich hinter die Tür zu kommen und jetzt hieß es warten. Zum Glück hatte ich das Bett so umgeworfen, dass der Mann erst ein paar Meter in das Zimmer gehen musste, um sehen zu können, ob ich hinter dem diesem lag. Ich musste nicht lange warten denn gerade als ich mich hinter der Tür platziert hatte, flog diese auf und wie erwartet ging er mit schnellen Schritten auf das Bett zu.
Diesen Moment der Ablenkung nutzte ich um das Zimmer so schnell und leise ich eben in meinem Zustand konnte zu verlassen und die Tür hinter mir vorsichtig zu schließen. Leise, wirklich kaum hörbar, konnte man seine Stimme durch die Tür hören, doch darum musste ich mir nun erstmal keine Sorgen mehr machen.
Auf leisen Sohlen schlich ich die Gänge entlang, und sobald ich mir sicher war, dass ich weit genug von den Zwei genutzten Zimmern entfernt war, beschleunigte ich meine Schritte. Hoffentlich nutzten sie wirklich nur diese Zimmer. Noch mal wollte ich nicht in diesen kalten Raum zurück.
Ich nahm mein Handy, welches sich immer noch in meiner Hosentasche befand, in meine Hand, nur um noch einmal enttäuscht zu werden. Kein Akku. Ich versuchte trotzdem es mindestens noch für einen Anruf anzubekommen, was erstmal sogar gut klappte, doch da kamen wir schon zum nächsten Problem, dem Kennwort. Ich hatte eingestellt das meine Tastatur klein war, und ich zitterte immer noch wie Espenlaub weshalb sich das als besonders schwer erwies.
Nach sieben Anläufen jedoch hatte ich es endlich auf die Reihe gebracht das Kennwort richtig einzugeben und den Notruf zu wählen. Als nach dem dritten Tuten auch noch eine Stimme vom anderen Ende der Leitung kam, atmete ich erleichtert auf, doch auch diese Hoffnung wurde mir genommen, denn gerade als die Frau am anderen Ende der Leitung fragte was das Problem sei, gab mein Handy endgültig den Geist auf.
Nie war dieses Handy nützlich.
Ich unterdrückte also den drang es einfach auf den Boden zu schmettern und steckte es zurück in die Hosentasche. Mit zitternden Händen griff nach einem Besen, welcher wenige Meter von mir entfernt an einer Wand angelehnt stand. Es war zwar nicht optimal, aber müsste fürs erste ausreichen. Während ich also weiter auf der Suche nach einem Ausgang durch die Gänge geisterte, überlegte ich mir gleichzeitig, wie ich unbemerkt von hier verschwinden könnte.
Einer meiner ersten Ideen war das Taxi, welches wahrscheinlich immer noch draußen stand, doch bei meinem Glück würde irgendjemand mich bei der Polizei melden und diese würde mich dann zurück ins Sant Browns bringen. Da ich nicht wollte, dass das alles umsonst war, entschied ich mich jedoch dagegen.
So in meinen Gedanken versunken bewegte ich mich durch die dunklen Gänge, und versuchte nicht gehört zu werden, doch ich dachte nicht, dass mich jetzt noch jemand hören würde, da ich nun doch schon lange unterwegs war. Mir war zwar immer noch sehr kalt, doch das Zittern hatte mit der Zeit schon etwas nachgelassen. Die Gedanken schossen mir immer noch ununterbrochen durch den Kopf, und ich konnte keinen einzigen zu fassen bekommen, denn sobald ein guter dabei war, war er schneller weg als dass ich es wirklich realisieren konnte. Alles in allem konnte man sagen: mein Kopf glich einem Jungle.
Schon wieder so in meinen Gedanken versunken, bemerkte ich nicht die leisen Stimmen, die aus dem Gang links von mir kamen, und so kam es, dass ich kurze Zeit später gegen einen der Menschen knallte.
So schreckhaft wie ich im Moment war konnte ich mir einen kurzen Aufschrei nicht verkneifen, währen ich der Person vor mir schon fast reflexartig den Besenstiel mit voller Wucht gegen den Kopf schlug, und ebengenannter mit einem schmerzvollen Stöhnen zu Boden ging.
Ups...
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Werwolf oder doch Vampir? (Pausiert)
FantasyChristina Johnson ist nach dem Tod von ihrem besten Freund aus dem Kinderheim abgehauen und wollte endlich ein normales Leben führen. Doch das daraus nichts wird bemerkte sie schon als sie unter einer falschen Identität auf dem Weg nach New Orleans...