Erschrocken von der Kraft meines eigenen Schlags schaute ich auf den am Boden liegenden Jungen, der entgegen meinen Erwartungen im selben Alter wie ich war. Vielleicht ein Jahr älter. Nach kurzer Zeit jedoch wendete ich den Blick von ihm ab und schaute auf die anderen Menschen die bei ihm waren.
Sie waren alle auch circa im selben Alter wie der Junge und schauten mich mit zum Teil belustigten und beeindruckten Blicken an, zum anderen Teil jedoch geschockt und verwirrt, was ich ihnen jedoch nicht verübeln konnte. Ich hätte wahrscheinlich genauso geschaut, wenn auf einmal ein Mädchen um die Ecke kommt und einen meiner Freunde K.O. schlagen würde. Die meisten hatten sich jedoch schnell wieder gefangen.
,,Guter Schlag" gab einer von ihnen anerkennend von sich, ich jedoch versuchte meine Verwirrung in Mischung mit der Angst zu überspielen und bedankte mich nur im ironischen Ton. Einer von ihnen trat vor und begann mich auszufragen ,,Wer bist du und was machst du hier?" ,,Wer ich bin geht euch schonmal gar nichts an, ich weiß immerhin auch nicht wer ihr seid, und auf die zweite Frage-"
Ich hatte wirklich vorgehabt ihnen darauf zu antworten, auch wenn sie mir wahrscheinlich nicht geglaubt hätten, jedoch unterbrach ich mich als ich mehrere schwere Schritte hörte, die sich uns immer mehr nährten. Deshalb senkte ich meine Stimme und meinte noch ,,würde ich euch ja sagen, doch ich muss jetzt leider gehen da mir noch etwas an meinem Leben liegt. An eurer Stelle würde ich auch gehen."
Während ich das gesagt hatte, waren die Schritte immer näher gekommen und man konnte auch ihre Worte klar und deutlich verstehen, woraus ich schloss, dass sie mich suchten. Ich wollte eben wieder losrennen, da hatte einer der fünf Männer mich auch schon bemerkt.
,,Da ist sie! Na los Beeilung! Sie darf hier nicht rauskommen!" Da kam wieder die Panik in mir hoch und ich rannte so schnell ich konnte den Gang rechts von den Jungen entlang, zum einen da ich nicht wollte, dass sie entdeckt werden, zum anderen da ich in der Entfernung eine Große Glastür sah, die ins freie führte. Die verwirrten Jungs ließ ich einfach hinter mir zurück. Sie hatten es rein geschafft, also würden sei es auch raus schaffen.
Eine Welle der Erleichterung durchfuhr meinen Körper als ich schließlich schweratmend durch die Tür ins frei sprintete, jedoch hatte ich keine Zeit diese zu genießen da es hier draußen deutlich kühler war als noch vor ein paar Stunden, und zum anderen waren ja die Männer immer noch hinter mir her. Ich erkannte das Taxi aus dem Augenwinkel und während ich darauf zu rannte, hoffte ich im stillen, dass das Schicksal Gnade mit mir haben würde.
Und wirklich, als ich das Auto erreicht hatte sah ich das die Türen des Wagens nicht verschlossen waren und der Schlüssel immer noch steckte. Also setzte ich mich auf den Fahrersitz und drehte den Schlüssel im Schloss um, sodass der Motor startete.
Vorsichtig begann ich zu fahren, und war zum ersten Mal in meinem Leben froh, dass Jack eine riesige Leidenschaft für Autos verschiedener Art hatte und mich mit seinem Fachunterricht vollgetextet hatte. Das rettete mir gerade nämlich wohl das Leben.
Ich fuhr also so gut ich konnte auf den Wald zu und als ich mir sicher war, dass sie mich nicht mehr einholen würden, fuhr ich im Wald rechts ran. Kurz blieb ich noch still sitzen und probierte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen, was mir nach ein paar Minuten auch gelang.
Ich drehte mich um und griff nach meiner Reisetasche und durchsuchte sie zuallererst nach wärmeren Klamotten. Nachdem ich mich umgezogen hatte, was sich als etwas schwieriger als erwartet erwies da ich ja immer noch in einem Taxi saß, kramte ich meinen Ladekabel auch noch aus der Tasche raus und steckte es laden. Ein Glück dass die meisten Autos heutzutage Ladestationen besaßen.
Ich fuhr also noch etwas weiter während die Heizungen des Autos auf Höchstleistungen arbeiteten, und so langsam wurde die Panik wieder in den Hintergrund gedrängt und machte der Müdigkeit Platz, die ich aufgrund der hohen Menge Adrenalins, welches meinen Körper zuvor durchflutet hatte, nicht bemerkt hatte. Ich fuhr also ein Stück in den Wald hinein, da ich wenn möglich weiterhin unbemerkt bleiben würde und ein Waldweg es sowieso gerade anbot.
Als ich dann gehalten hatte machte ich es mir auf der Rückbank so bequem wie eben in einem Auto möglich und driftete schon in einen tiefen, jedoch unruhigen Schlaf ab.
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Werwolf oder doch Vampir? (Pausiert)
FantasíaChristina Johnson ist nach dem Tod von ihrem besten Freund aus dem Kinderheim abgehauen und wollte endlich ein normales Leben führen. Doch das daraus nichts wird bemerkte sie schon als sie unter einer falschen Identität auf dem Weg nach New Orleans...