Kapitel 10

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Was machten die denn hier!?

Noch schien es nicht so als ob sie mich bemerkt hatten, also beschloss ich es dabei zu belassen. Sie hatten wahrscheinlich viele Fragen und das wollte ich unter keinen Umständen über mich ergehen lassen.

Also beschloss ich so zu tun als ob ich schlafe. Da sie momentan noch damit beschäftigt waren mit dem Busfahrer zu diskutieren, da er ihnen keine Fahrtickets mehr verkaufen wollte, hatte ich noch genug Zeit um mir meine Kopfhörer in die Ohren zu stecken. Ebenso zog ich mir die Kapuze meines Hoodies, welchen ich irgendwann im laufe des Tages übergezogen hatte, tief in die Stirn  und lehnte mich an das Fenster zu meiner linken.

Irgendwann schien es so als ob die Jungs den alten Mann doch noch überreden konnten sie mitfahren zu lassen. Natürlich konnte ich es nicht sehen, da ich mich ja schlafend stellte, jedoch hört ich durch meine Musik hindurch ihre Stimmen, die sich meinem Platz nährten. Und wie es das Schicksal wollte, setzt einer von ihnen in den freien Sitz neben mir. 

Hätte ich doch nur meinen Rucksack dorthin gestellt! Aber nein, ich musste ihn ja unbedingt auf die Gepäckablage legen. Das jedoch hatte ich nur aus dem Grund getan, dass fast alle Plätze besetzt waren. Hätten sie nicht den nächsten Bus nehmen können?

Jetzt hieß es nur noch hoffen dass keiner von ihnen mich erkennt. Oder noch wichtiger, dass sie nicht auch nach New Orleans wollten, wenn dann wenigstens in einen anderen Teil als ich. 

Wenige Minuten später jedoch bereute ich meine Entscheidung mich schlafend zu stellen jedoch. Es war furchtbar langweilig! Ich tat also so als würde ich aufwachen indem ich mich vorsichtig zu bewegen begann und mich dann etwas mehr in meinem Sitz aufrichtete. Währenddessen tat ich immer noch so als würde ich nicht bemerken dass jemand neben mir sitzt und vertiefte mich währenddessen gespielt in mein Handy.

In Wahrheit aber probierte ich möglichst unauffällig ihren Gesprächen zu folgen, darauf hoffend daraus schließen zu können wohin sie fahren wollten. Meine Hoffnungen schrumpfte jedoch mit jeder Minute die verstrich, jeder Minute in der nichts in die Richtung erwähnt wurde.

Nach fünf weiteren Minuten gab ich die Hoffnung komplett auf und beschloss schonmal nach einer High School in meiner Nähe zu finden, die einigermaßen annehmbar aussah. Die nächsten Schulen wirkten jedoch nicht wirklich vielversprechend. Entweder waren sie voll und nahmen  keine weiteren Schüler mehr auf, sie waren komplett versifft oder aber der dort erhaltene Abschluss war nicht gut genug.

Ihr müsst wissen ich wollte schon seid ich 7 Jahre alt bin Ärztin werden, meiner Meinung nach war ich bisher auch auf einem relativ guten Weg dahin. Zu dieser Zeit war Jack 8 Jahre alt gewesen, zu dieser Zeit hatte er begonnen sich mit den älteren Jungs im Heim zu streiten wobei es nicht immer gewaltfrei verlaufen ist. Anfangs waren es nur kleine Wunden, wie eine geprellte Hand oder Schürfwunden, mit den Jahren jedoch kam es auch manchmal zu Verstauchungen oder kleineren Brüchen. Da er aber zu stolz war um einen Arzt aufzusuchen blieb diese Aufgabe an mir hängen.

Mithilfe vom Internet hatte ich mit der Zeit immer mehr gelernt, teils auch in meiner Freizeit und so entstand dieser Wunsch.

Doch nach weiterem Suchen fand ich eine gute Schule. Die  'Jefferson High' lag nur eine halbe Stunde von meinem Haus entfernt und erfüllte all meine Anforderungen. Wenn man das nicht Glück nennt. 

Bevor ich mir jedoch weitere Gedanken machen konnte hielt der Bus ruckartig an und ich fiel aufgrund des unerwarteten Schwungs gegen den Jungen neben mir, wobei meine Kapuze von meinem Kopf rutschte.

War ja klar dass mein Glück nicht lange anhält.

Werwolf oder doch Vampir? (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt