Kapitel 6

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Es sind bereits paar Tage vergangen nach dem Streit, und immer noch hab ich mit keinem von ihnen ein Wort ausgetauscht. Die zwei  Sturköpfe haben oft versucht mit mir zu reden, doch ich ging ihnen immer so gut es ging aus dem Weg. Ich hab's satt behandelt zu werden als würde ich nicht wissen was richtig und falsch ist. Ich hab's satt behandelt zu werden als wäre ich ein kleines Kind, das man schnell um den Finger wickeln kann. Obwohl ich nix falsches gemacht habe, bekam ich Schuldgefühle. Vielleicht hab ich ja was falsches gemacht..

Schnell fasste ich mich wieder und wurde wütend. Jetzt brachten die zwei mich auch noch dazu meine Handlungen in frage zu stellen. Ich habe ihm lediglich nur Fakten auf den Tisch gelegt. Ich habe nicht mehr als nötig mit ihm geredet! Also was machen die mir so ein Drama draus? Wütend und frustriert machte ich mich auf den Weg in die Küche denn ich wollte nur noch eins. Essen. Das war schon immer meine Therapie, die ich mir langsam abgewöhnen muss da ich etwas mehr zugelegt habe. Frustriert aß ich genüsslich meine Lasagne die ich mir am Abend zuvor gekocht habe, bis mich mal wieder einer störte. Ya Allah kann man nicht mal in ruhe essen?  Ich schaute nicht mal hoch, da ich wusste dass es Islam war. Ich ignorierte ihn gekonnt und fokussierte mich auf mein Essen. Als ich grade aus der Küche laufen will hält mich Islam am Arm fest und guckt mich streng an. "Wir müssen reden." ich reiße mein Arm aus seinem Griff und laufe ihn ignorierend zurück in mein Zimmer.

Da wir Samstag haben und ich nicht sonderlich Lust habe rauszugehen, habe ich mich entschieden die ganze Wohnung zu putzen. Zum Glück waren Amin und Islam und Papa nicht Zuhause, sodass ich ungestört aufräumen konnte. Aya hat auch zum Glück schon gegessen und machte jetzt ein Mittagsschlaf. Ich fing wie gewöhnlich in meinem Zimmer an, da es sowieso nie wirklich unaufgeräumt ist. 

Ich räume grade Amin's Zimmer auf obwohl ich weiß dass er es kein Stück verdient hat, wusste ich nun mal auch dass er hart ackerte um sich sein Studium leisten zu können. Ich saugte gerade sein Zimmer als ich hörte wie die Tür aufging. Da ich zum Glück schon fertig war mit dem saugen, machte ich den Staubsauger aus und wollte grade raus aus dem Zimmer als Ich an der Tür fast mit Islam zusammenstoße.

"Rein." sagte Islam streng als würde er keine Diskussion dulden. Er drängte mich in Amin's Zimmer und schloss hinter sich die Tür. Ich setze mich gelangweilt auf Amin's Bett und würdige den beiden kein Blick. "Assila guck mich jetzt an." sagte Amin bedrohlich. Um ihn etwas zu provozieren schaute ich ihm direkt in die Augen.

"Was?" fragte ich nun, da beide nur wütend auf mich sahen. "Du bist so verdammt Stur." sagten beide gleichzeitig. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und gucke die wütend an. "Ich bin Stur ja? Sag mal wieso denn? Wieso bin ich so stur? Wieso gehe ich euch seit Tagen aus dem Weg? Überlegt mal ganz kräftig, vielleicht fällt euch dann auch als Abwechslung mal die Wahrheit ein, nicht?" beide schauten mich bedrohlich an, jedoch bekam ich keinerlei antworten auf meine Frage. Ich verdrehe meine Augen wie ich's immer tue. "Ich helfe euch mal auf die Sprünge, da ich merke dass euch wie immer, keine Wahrheiten einfallen. So ihr habt mich behandelt wie eine Schlampe die sich nackt auf die Straße gestellt hat. Und wieso das Ganze? Richtig weil ich mit einem Jungen zwei Sätze ausgetauscht habe. Ihr habt mich so fühlen lassen als hätte ich die größte Sünde überhaupt begangen. Dabei habe ich nur meine Religion beschützt, und keinen flachgel-" und schon wurde mein Mund zugedrückt. "Assila, ich warne dich! Noch einmal dieses Wort und ich schneid dir deine Zunge ab!" Ich klatschte seine Hand weg und guckte ihn belustigt an. "Mehr hast du nicht zu sagen? Von all den Wörtern die ich dir grade gesagt habe, in der Hoffnung dass ihr eure Fehler einsieht gehst du nur auf ein beschissenes Wort ein?" 

Keine Antwort. Nix. "Ich bin es leid, leid immer diejenige zu sein die nachgibt. Die immer als erstes an die anderen und dann an sich denkt. Amin du meintest mal zu mir ich bin eure Mutter, wer ist dann meine? Jede Mutter hat auch eine eigene Mutter, doch ich? Ich gebe und gebe und gebe, und was bekomme ich?  Eine Anschuldigungen nach der anderen. Ich bin's leid die Mutter zu sein, ich kann noch keine Mutter sein. Ich bin müde, müde vom ganzen Nachdenken. Ich muss an Islam denken und beten, dass er ja nicht wieder Monate verschwindet. Ich muss an Amin denken und beten, dass er ja nicht wieder in sein tiefes Loch fällt. Ich muss an Aya denken und beten, dass ich ihr eine gute Schwester und Mutter gleichzeitig bin. Ich muss an Papa denken und beten, dass er wieder seine Farbe und lächeln ins Gesicht zurückbekommt. Und was ist mit mir? Wer denkt an mich? Jeder durfte Rückfällig werden, jeder außer ich. Ich musste mich um jeden kümmern, doch keiner tat dass selbe für mich. Ich brauche auch jemanden, jemanden der mir sagt alles wird gut. Jemand der sagt dass er für mich da ist. Jemand der mir auch mal aus meinem Loch hilft. Denn ich hab es in Kauf genommen tiefer in mein Loch zu sinken um euch aus eurem rauszuholen." 

Aus der Puste und Tränenverschmiert schaute ich auf den Boden. Stille. Nix außer Stille. Ich schließe meine Augen, denn meine Augen tun schon vom ganzen weinen weh. Ich spüre vier breite Arme um mich. "Du fragtest wer an dich denkt. Dafür hab ich eine Antwort. Ich, Islam, Papa und Aya. Wir alle denken an dich, wir verdanken dir alles was wir haben. Denn du bist für uns Stark geblieben während wir schwach wurden. Jeder in diesem Haus bewundert dich. Mich bewunderst du am meisten Sila."

 Eine große Last fällt von meinen Schultern. Egal wie oft sie mir auf die nerven gehen, oder mich anschreien. Am Ende des Tages würden sie sterben für mein Wohlergehen. 

Ich betete und legte mich müde in mein Bett. Ich war so erschöpft, ich wollte nur noch schlafen doch meine Gedanken ließen mich nicht. Ich frage mich wie es jetzt wäre, wenn sie noch hier wäre. Es wäre so einiges anders. Es wär mehr Leben in diesem Haus. Mehr Farbe. Mehr Freude. 

Doch so war es nicht, sie ist nicht mehr hier. Es war nicht Maktub (Vorgeschrieben von Allah swt) dass sie hierbleibt. Sie gehörte nicht auf diese Erde. Alhamdulilah für alles, denn merke: "Allah prüft nur die, die er liebt."

"Denn Gewiss nach der Erschwernis, folgt die Erleichterung."


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Was hält ihr von diesem Kapitel? Ihr könnt mir gerne Verbesserungstipps geben, bin noch nicht so erfahren.  Und entschuldigt die Fehler in Grammatik bin ich eine Niete.

Bin todesmüde hab auf die schnelle noch ein Kapitel geschrieben und jetzt kann ich schlafen, obwohl ich sehr wahrscheinlich zum zehnten mal Arroganz lesen werde HAHAHAHHAHA. Bye bye habibis.

Pechschwarze AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt