Wie viele Geheimnisse noch?

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„Ähm...ich bin hier, damit wir reden können!", sage ich, nachdem ich meine Stimme gefunden habe.

„Reden? Worüber reden?", fragt er als wüsste er nicht, dass wir wirklich sehr vieles zu bereden haben. Zwischen uns ist ungefähr zwei Meter Abstand. Es fühlt sich wirklich sehr komisch an, hier und jetzt so vor ihm zu stehen.

„Ich wollte mich bedanken, weil du das Video entfernen lassen hast", fange ich an.

„Dafür musst du dich nicht bedanken!", gibt er zurück. Er steckt seine Hände in seine Hosentaschen und mustert mich.

„Okay", nicke ich. Was soll das Ganze hier werden?! Ich kann nicht mal richtig den Augenkontakt halten vor Nervosität.

„War's das? Das wolltest du bereden?", fragt er und zieht seine Lippen zu einem leichten Lächeln. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass er mit diesem lächeln nicht gut aussieht. Nein er sieht mehr als nur perfekt aus.

„Nein", wiedergebe ich nervös. „Ich wollte auch fragen, ob wir alles vergessen und wieder Freunde werden können?" Bitte sag ja.
Nachdenklich schaut er mir vorbei dann wieder in die Augen.

„Wieso?"

Wieso? Fragt er mich ernsthaft wieso? Ich kann in den letzten Tagen an nichts anderes mehr denken als unsere Freundschaft zu retten und was macht er? Als wäre ihm das egal, ja so kommt er rüber.
„Was wieso? Wieso wir wieder Freunde werden sollten?"

„Wieso sollen wir vergessen was passiert ist?", will er wissen. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen.

„Weil das nicht passieren durfte! Diese sogenannte Liebe hält nicht ewig. Aber unsere Freundschaft schon. Ich will nur, dass es so wird wie früher", erkläre ich.

„Keine Ahnung von wo du diese alberne Theorie aufgefangen hast, aber es wird niemals zwischen uns so sein wie früher!"

„Was soll das bedeuten? Wir können nicht mehr Freunde sein? Du entschuldigst dich was du getan hast und ich werde es vergessen! So einfach ist das doch!", erkläre ich hoffnungsvoll.
Er macht ein Schritt auf mich zu.

„Oh entschuldigen muss ich mich auch noch?!", fragt er und zieht belustigt seine Augenbrauen hoch.

„Ja, du bereust das doch oder nicht?"

Und schon macht er den nächsten Schritt auf mich zu. „Wer sagt, dass ich das bereue?", fragt er immer noch schmunzelnd. Nimmt er das ganze überhaupt noch ernst? Will er mich gerade verarschen? Für den ersten Moment weiß nicht mehr was ich sagen soll. Ich schlucke.

„Gut, dann wäre das geklärt. Unsere Freundschaft ist also aus!", murmle ich darauf. Seine Miene verändert sich zu ernst.

„Was bringt dir meine Entschuldigung?"

„Das nennt man Respekt haben. Wenn du dich entschuldigst, macht das vieles besser."

Er macht den letzten kleinen Schritt auf mich zu. Viel zu nahe bei meinem Gesicht.
„Erst erwiderst du mir den Kuss, dann verpasst du mir eine Ohrfeige und ich soll mich auch noch bei dir entschuldigen?", fragt er leise und schaut mir tief in die Augen. Mein Herz wird schneller und ich kann es nicht fassen, wie sehr es mir gefällt, dass er mir so nahesteht. Ich schlucke erneut nervös und gehe einen Schritt zurück.

„Ja, gut...ich entschuldige mich, dass ich dir eine Ohrfeige verpasst habe", gebe ich zu.

„Alles klar und ich werde mich erst entschuldigen, wenn du mir eine Frage ehrlich beantwortest", sagt er.

„Okay, die wäre?", schaue ich ihn fragend an.
Nachdenklich beißt er sich kurz auf seine untere Lippe.

„Als ich dich geküsst habe, hast du da irgendwas gefühlt?", will er wissen. Wieso fragt er mich sowas? Wie kann er mich sowas überhaupt so direkt fragen? Habe ich mich gerade verhört?

Das Jahr wo sich alles änderte. (Badboy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt