Ich lag falsch

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„Ich bin gleich da!", sagt er und legt auf. Schnell nähere ich mich zu meinem Bruder lege meine Hand auf seinen Rücken und versuche ihn zu beruhigen.

Nach zehn Minuten höre ich unten die Türklingeln. Wow, er ist schneller da als jemals zuvor. Bestimmt ist er schneller gefahren als erlaubt. Ich laufe die Treppen runter und öffne die Tür und als ich ihm in die Augen blicke kommt mir die Freude auf. Er ist extra gekommen, weil ich ihn um Hilfe gerufen habe.
„Danke, dass du so schnell gekommen bist", sage ich. Ich drehe mich um und gehe die Treppen rauf damit er mir folgen kann. Ich nähere mich erneut zu meinem Bruder und versuche ihn in den Armen zu nehmen.

„Lass mich das machen", sagt Aiden und greift schnell hin und nimmt Ben behutsam in die Arme. Er trägt ihn zu seinem Auto. Eilig schließe ich die Haustür ab und wir fahren zum Krankenhaus.

Es vergeht eine Stunde, indem Ärzte schauen, was meinem Bruder fehlt. Aiden und ich warten im Flur, bis ein Arzt rauskommt und uns berichtet was mit ihm ist. „Er hat einen leichten Asthmaanfall erlitten. Im Moment geht es ihm gut", sagt der Arzt.

„Asthma? Was? Er hatte noch nie ein Asthma", sage ich schockiert.

„Es tut mir leid. Wir werden ihm eine Asthma Spray verschreiben müssen. Sonstige Information kann ich nur geben, wenn Ihre Mutter kommt. Bis morgen wird Ihren Bruder leider hierbleiben müssen, bis wir alle Untersuchungen durchgeführt haben", berichtet er. Ich nicke und senke meinen Blick, weil meine Augen sich mit Tränen füllen. Der Arzt wendet sich von mir ab und geht wieder in den Untersuchungsraum.

Aiden stellt sich vor mich hin. „Aurelia, komm schon, weine nicht", sagt er leise und ich spüre seine plötzliche Umarmung. Es dauern keine zehn Sekunden, indem ich mich von ihm löse und ein paar Schritte nach vorne gehe, um mich hinzusetzen. Mein Bruder hat Asthma. Wieso er? Er ist doch erst zehn...
Ich ziehe meine Knie zu meiner Brust und denke frustriert nach. Daraufhin höre ich Schritte die näher kommen. Aiden nimmt neben mir Platz und wir schweigen beide. „Es wird alles gut, Ari. Mit dem Asthma Spray wird es ihm besser gehen. Er muss nicht jedes Mal das durchmachen was er heute durchgemacht hat und bei manchen geht es bei einem bestimmten Alter auch ganz weg", versucht er mich zu beruhigen. Ich drehe meinen Kopf zu ihm und schaue ihm in die Augen. Seine Augen sind leicht rot, als würde er genau so wenig Schlaf bekommen wie ich.

„Danke, dass du da warst und tut mir leid, dass ich dich rufen musste, weil kein anderes Handy abgehoben hat. Ich wollte dich nicht stören. Du kannst gehen. Danke nochmals", sage ich so freundlich wie möglich. Enttäuscht blickt er zu Boden.

„Nein, ich bleibe hier", meint er.

Nach halber Stunde darf ich meinem Bruder sehen. Die Untersuchungen sind gut gelaufen und die Ärzte sagen, dass sein Blutdruck und Zucker ganz normal sind. Er schläft da so friedlich, als wäre nichts gewesen. Beruhigt lege ich meine Hand auf seine und mustere sein süßes Gesicht.

„Ich bin so früh, dass ich dich als Bruder habe, Ben. Und wenn dir was passiert, werde ich es nicht ertragen", flüstere ich und streiche seine Haare von der Stirn. Ich verbringe fast eine Stunde mit ihm und verlasse das Zimmer, weil die Ärzte meinen, ich solle ihm jetzt alleine lassen, damit er Ruhe hat.
Ich gehe ins Wartezimmer und setze mich dorthin, wo es einen Tisch gibt. Aiden kommt mit zwei Kaffee Becher in der Hand zu mir und stellt meines vor mir auf dem Tisch.

Ich wusste gar nicht, dass er Kaffee holen war. „Soll ich dir was zu essen kaufen?", fragt er.

„Nein, danke für den Kaffee", bedanke ich mich und schaue ihn an. Er sitzt da mir gegenüber und lässt auch seinen Blick nicht von mir. „Ich...es tut mir leid, wie ich dich letztens beschimpft habe, ich wollte das nicht", äußere ich mich.

Das Jahr wo sich alles änderte. (Badboy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt