Rache ist gefährlich

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„Ich fass es nicht, zuerst dachte ich, sie erzählt mir nur lügen, aber jetzt stellt sich hinaus, dass es die Wahrheit ist...", sage ich leise und viel zu enttäuscht von ihm.

Er atmet tief durch und sagt: „Nein, nicht alles ist wahr!"

Ich mach ein Schritt auf ihn zu. „Zuerst die Geschichte mit den Motorrädern und jetzt auch Abtreibung. Ich glaubt's nicht...wie viele Geheimnisse hast du denn noch vor mir versteckt? Was hast du denn noch angestellt von dem ich nichts weiß?", werde ich lauter. Er antwortet nicht und schweigt lieber. „Wieso? Wie kannst du ihr sowas antun?"

„Ari, sie war nicht schwanger von mir!", kommt er zu Wort.

„Von wem dann? Sie hat mir die ganze Story erzählt, sie hat mir das weinend erzählt. Du hast sie zutiefst verletzt!"

Er wendet sich von mir ab und geht nachdenklich in meinem Zimmer auf und ab. Ich lehne mich neben der Tür gegen die Wand und warte auf seine Antworten. Er bleibt mitten im Zimmer stehen und blickt zu mir.
„Es war so, sie war bei mir zu Besuch. Meine Eltern waren an dem Tag nicht da und Mia war bei ihrer Freundin übernachten, so hatte Camilla und ich das Haus für uns. Als ich im Bad war, hat sie mein Handy kontrolliert und wie immer haben ihr die Anfragen von anderen Mädchen gestört, die ich nicht mal aufgemacht hatte. Zum hundertsten Mal wollte sie, dass ich mein Instagram lösche und ich hab's nicht getan, weil sie ihres auch nicht löschen wollte. Einige Stunden später ist sie dann heulend zu mir gekommen, meinte sie hätte einen Schwangerschaftstest gemacht und die positiv sei. Ich habe ihr nicht geglaubt und gesagt, sie soll mir den Test herzeigen. Natürlich hatte sie keinen Beweis, weil der Tester angeblich schon im Müll war und sie dort drinnen nicht herumsuchen wollte bla bla. Sie hat einfach auf diese weiße meine Aufmerksamkeit gewinnen wollen. Nachdem sie weg war, habe ich all unseren Müll durchsucht und keinen einzigen Tester gefunden. Am nächsten Tag ist sie mit einem Tester, den sie zuhause gemacht hat, zu mir gekommen", erzählt er und ich höre ihn jedes einzelne Wort gut zu. Er macht eine kurze Pause und sagt dann: „Ich habe ihr dann gesagt sie soll es abtreiben und ich mit ihr hingehen werde, alles damit ich ansehen kann, ob sie mir die Wahrheit sagt oder nicht. Und natürlich hatte sie was dagegen. Auch einen Vaterschaftstest habe ich von ihr verlangt und auch das wollte sie mir ausreden. Schließlich ist sie angeblich selbst zur Abtreibung gegangen."

Ich gehe langsam auf ihn zu. „Und wenn sie wirklich schwanger war? Was wenn der Test was sie zuhause gemacht hat, echt war? Was wenn sie verletzt war, weil du ihr nicht geglaubt hast und deshalb alleine abtreiben war."

„Nein!"

„Wenn zum Beispiel ich damals Masan gesagt hätte, dass ich schwanger bin und er würde es mir ohne Beweise nicht abkaufen, dann wäre ich auch verletzt. Wenn du mir immer was erzählst, glaube ich dir auch ohne, dass du mir Beweise herzeigen musst. Diese Motorrad Geschichte...wie würdest du dich fühlen, wenn ich dir deine Story nicht abgekauft hätte und dich als schuldig gesehen, so wie Theo es gesehen hat?" Er schaut mir nachdenklich in die Augen und erwidert nichts. „Wenn Camilla dir den wirklichen Schwangerschaftstest hergezeigt hätte, würdest du dann noch immer wollen, dass sie euren Baby abtreibt?", frage ich ernst.

„Ja, würde ich wollen", sagt er ohne zu zögern und spannt seinen Kiefer an.

Ich schlucke. „Du bist so ein Mistkerl! Also hätte sich an der Sache ja sowieso nichts geändert. Ob sie lügt oder nicht, du hättest sie gezwungen abzutreiben", sage ich aufgebracht.

„Weißt du was ich gemerkt habe? Das du an meine Fehler immer tiefer eingräbst. Du warst doch diejenige die meinte, dass uns unsere Beziehungsprobleme einander nichts angehen, und jetzt kommst du und fragst, wieso du davon nichts wusstest? Du änderst alles so wie es dir am liebsten erscheint. Du stellst hier regeln auf, die wir als Kinder gestellt haben", sagt er wütend und kommt mir bedrohlich näher. „Was hat sich geändert, nachdem du das alles erfahren hast? Was willst du jetzt damit anstellen? Mich zum besseren Menschen machen?" Er hört kurz auf zu reden und mustert mein Gesicht. „Diese sogenannte Freundschaft was du nennst, beruht auf Gegenseitige Vertrauen. Die Vergangenheit ruhen lassen. Aber was machst du? Du suchst Kleinigkeiten, die du mir jedes Mal auf den Kopf wirfst, wenn du sauer wirst. Als wärst du perfekt! Ich denke nicht, dass du mir all deine Geheimnisse erzählt hast. Oder vergleichst du meine Sünden mit deine, damit du dich besser fühlen kannst?", fragt er ziemlich wütend. Ich entferne mich ein Stückchen von seiner Nähe.
Langsam kommt mir Wut hoch.

Das Jahr wo sich alles änderte. (Badboy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt