Das Haargummi

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Ich hole schnell meine Jacke und meinen Rucksack aus meinem Zimmer und nähere mich zur Ausgangstür. Während ich meine Schuhe anziehe, höre ich laute Diskussionen aus der Küche. Meine Eltern streiten sich und das wegen mir.
Ich höre Schritte die aus der Küche kommen, weshalb ich mich aufrichte und meine Jacke anziehe und dabei auch zu meine Schwester blicke.

„Wohin willst du?", will sie wissen und verschränkt ihre Arme vor der Brust.

„Zu Josh", antworte ich kurz.

„Nur weil Vater das zu dir gesagt hat, muss es nicht so sein. Du weißt, dass ich dir immer helfen werde. Auch Geld kann ich dir geben, schließlich arbeite ich ja", grinst sie. Es ist toll eine ältere Schwester zu haben, aber scheiße der jüngste in der Familie zu sein.

„Ja, ich weiß. Danke! Ich werde nachts nachhause kommen, also wartet nicht auf mich", gebe ich ihr Bescheid und verlasse das Haus.
Eigentlich ist das alles wegen Cedric passiert. Er hatte die Prügel verdient, sogar mehr als nur verdient. Wie viel setzt er? Er setzt einfach sechs tausend Euro, wegen seine scheiß hässliche Visage, als wäre die aus Gold.
Als ich in meinem Auto sitze, klingelt mein Handy und auf dem Display erscheint Aurelia. Während ich mich innerlich freue, hebe ich ab und halte mein Handy zu meinem Ohr.

„Hey, wie geht's?", höre ich ihre schöne Stimme.

„Gut und dir?"

„Ja, Super einfach. Gestern sind Niclas und seine Familie angekommen. Stell dir vor die werden gleich nebenan wohnen. Sie haben das Nachbarhaus gekauft. Ist das nicht unglaublich?", redet sie und man hört deutlich hinaus, wie sie sich freut. Nur frage ich mich wieso sie sich freut nur weil Niclas ihr Nachbar wird? Niclas...Niclas ihr Kindheitsschwarm. Ja du scheiße...

„Ja, sehr toll", spiele ich mit und versuche mich nicht aufzuregen.

„Er kennt hier niemanden außer uns beiden, also dachte ich mir, wie wäre es, wenn wir uns heute hier bei mir versammeln. Ihn mit unserem Freundeskreis anschließen. Du, Theo, Elisa und Niclas und natürlich kannst du auch noch Josh mitnehmen? Ich würde noch meine anderen Freundinnen von damals dazu rufen aber mit ihnen will ich eigentlich nichts mehr zu tun haben, verstehst du?", redet sie.

„Klar, ja das wird gehen."

Ich höre wie sie durchatmet. „Ist alles Okay bei dir? Du bist so still irgendwie", fragt sie in Sorge.
Wie süß, dass sie sich sorgen um mich macht.

„Alles Gut. Um wieviel Uhr soll ich kommen?", frage ich und reibe meine Augen.

„Wann du willst. Niclas wird abends kommen, weil er noch einiges erledigen muss. Er will auch extra für uns einen Kuchen mitnehmen", lacht sie. Also hat sie alle anderen vor mir schon eingeladen. Sonst hatte sie immer als allererste mich angerufen und vorgeschlagen, wie es wäre wenn dies und das. Aber diesmal werde ich als letzter eingeladen. Ich als ihr angeblicher bester Freund. Sie wirkt so aufgeregt und glücklich, und sie lächelt indem sie den Namen Niclas in den Mund nimmt. Ich schließe kurz meine Augen und schüttle leicht meinen Kopf. Keine Ahnung, wieso reagiere ich überhaupt so? Er ist ihr Nachbar und sie will einfach nur freundlich sein, es muss doch nicht sein, dass da was laufen wird zwischen den beiden. Und Niclas, wer ist er schon? Wieso sollte ich wegen dieses Lauches eifersüchtig werden?

„Ja, gut...ich muss grad was erledigen. Wir sehen uns dann!", beende ich das Gespräch. Nachdem sie sich auch verabschiedet hat lege ich auf, als wäre ich wirklich in Eile.

Ich parke mein Wagen bei Joshs Einfahrt und klopfe an die Tür. Verschlafen macht er die Tür auf. „Aiden, was machst du denn so früh am Morgen?", lallt er und steht im Halbschlaf bei den Türrahmen.

Das Jahr wo sich alles änderte. (Badboy Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt