„Schon wieder eine Sitzung?", staunte Charlie nicht schlecht, als sie sah, wie Philipp den Sitzungsraum wieder zurecht machte. „Anscheinend. Robert hatte mit Micha telefoniert und gesagt, dass er und Joschi anscheinend wichtige Infos zum Fall haben", antwortete Philipp und zuckte mit den Achseln.
„Okay, dann hol' ich Dani! Die telefoniert noch immer mit der IT rum.", kündigte Charlie an und verließ den Raum wieder, wurde aber alsbald von Michael abgelöst, der eine Akte bei sich hatte und seine Tasse Kaffee am Kopftisch absetzte.
„Die war vor ein paar Stunden noch nicht so dick", bemerkte Philipp und Michael grinste. „Ich war auch fleißig.", fügte er seiner Geste hinzu und sah auf, als es klopfte und Joschi hineinlugte. „Micha, ich lass Elias schnell an meinen PC okay?", kündigte sie an und verschwand alsbald wieder. Jedoch schaffte es Philipp, einen hübschen, jungen, blonden Mann in ihrem Anhang zu sehen und blinkte noch immer ungläubig, als Robert, der nun in den Raum kam, und Michael sich einen Lacher nicht verkneifen konnte.
„Ähm...ich habe doch nicht gerade unsere Joschi, mit einem jungen Brad Pitt – Verschnitt, eng und vertraut den Gang hinunterlaufen sehen?", stammelte Philipp hervor und wirkte wie ein verlorener Welpe, der auf der Straße ausgesetzt wurde.
„Was denn, machst du dir Sorgen, dass du nicht mehr ihre Nummer eins bist?", kicherte Robert und begab sich zur Kaffeemaschine des Sitzungsraumes.
„Boah, habt ihr die kleine Zuckerschnute im Flur gesehen?", betrat nun auch Dani den Raum und griente wie ein kleines Schulmädchen.
„Bist du nicht verheiratet?", eckte Robert an und Dani blieb unbeeindruckt. „Appetit holen darf man sich draußen, Wertester, solange du Zuhause isst!", antwortete sie und Robert musste sich mit einem beeindruckten Nicken geschlagen geben. Auch Michael pfiff erstaunt aus und musste wieder grinsen, als Philipp noch immer mit offenem Mund dastand.
„Philipp, startest du dich neu, oder warum wirkst du so abwesend?", stutzte Charlotte, die nun auch in den Raum kam und ihren Notizblock auf einen der Tische warf.
„Nochmals...", riss sich Philipp selbst wieder aus der Trance, „...wieso, reagiert niemand, dass UNSERE Joschi, mit einem MANN, grinsend und vertraut in ihr Büro verschwunden ist?", rasselte er in einem enormen Tempo hinunter und Charlie verschränkte die Arme.
„Ich hatte dir doch gesagt, ich habe noch andere Kumpels!", erklang nun Joschis Stimme und die dazugehörige Person ging auf Philipp zu und tippte ihm aufs Kinn. „Klappe zu, sonst fliegt dir noch was in den Rachen", sagte sie und setzte sich dann, worauf sich Philipp sofort neben sie setzte und während Charlie und Dani nur grinsen konnten, führte Robert Elias zu Michael, der dem jungen Kommissaren die Hand gab.
„Danke, dass das gleich so schnell geklappt hat. Ich hoffe, mein Vorgesetzter hat mit Ihnen noch telefoniert, Kommissar Naseband?"
„Michael reicht", bot der Angesprochene Elias sofort das „Du" an, „und ja. Deshalb wirkt meine Akte schon dicker. Ich bin aber gespannt, was du uns alles zu erzählen hast. Du konntest deine nötigen Infos holen?" Elias hob einen Stapel Papier und nickte. „Gut. Also nur für alle: Das ist Elias Winter. Er ist Kommissar in Ausbildung beim LKA in Dortmund und ist undercover im Fortuna Projekt unterwegs. Elias, das sind Daniela, Charlotte und Philipp. Sie machen unser Kernteam komplett! Und Philipp: Elias wurde von Joschi in ihrer uniformierten Zeit ausgebildet. Deswegen kennen die Beiden sich!", endete Michael seine Erklärung und der Ertappte räusperte sich und verschränkte die Arme.
„Vielen Dank Michael für die Einleitung", begann Elias und begann, zusammengeheftete Stapel an alle zu verteilen.
„Wie gesagt: Ich bin undercover im Fortuna Projekt unterwegs, da unsere Abteilung sich auf junge, kriminelle Organisationen spezialisiert hat. Eine dieser ist die Gruppe „Red Smoke", die wie aus dem Nichts im Internet aufgetaucht ist und mehr als erschreckende Fotos von ehemaligen Fällen von tödlichen Protesten bei uns in Dortmund im Darknet veröffentlicht hat. Diese Organisation liess Vermutungen verstreuen, dass sie ihre neue Weltansicht mit der Zerstörung des Fortuna Projekts verdeutlichen will. Da dies aber nur Vermutungen sind, habe ich mich ins Fortuna Projekt eingeschleust um zu sehen, ob vielleicht schon erste Vorkehrungen getroffen werden, oder gar jemand von „Red Smoke" selbst beim Projekt beteiligt ist!"
„Ohne Ergebnis bisher?"
„Leider ja", antwortete Elias, Danis Frage und wies auf den Stapel, deren Kopien er ans K11 weitergereicht hatte, „zudem ist Freier, der Geschäftsführer und Gründer, auch in Dortmund bekannt. Eines seiner ersten Projekte, ist bei uns kläglich gescheitert und hat mehrere hundert Leuten die Arbeitsstelle gekostet. Es kann also sein, dass es vielleicht auch ein Racheakt sein kann!"
„Sprich, den Drohungen kann man durchaus glauben schenken!", schlussfolgerte Charlotte und Elias nickte zustimmend. „Das und die Fotos von Freier. Deshalb bin ich auch froh um die Zusammenarbeit. Ich bin von außerhalb und zudem noch undercover. Ich kann nicht agieren, sollten Angriffe kommen."
„Verständlich", murmelte Robert und Joschi lugte vom Augenwinkel her auf Philipp, der nun aufmerksam in der Akte ließ.
„Sprich, die Drohungen die Philipp im Darknet gefunden hat, haben durchaus ihren Glaubenswert. Zudem noch die Tatsache, dass die IT die Mail nicht zurückverfolgen kann...", sammelte nun auch Michael die Gedanken zusammen und klopfte dann auf den Tisch.
„Okay. Elias, du kannst auf unsere Unterstützung zählen. Schließlich haben wir alle dasselbe Ziel und so haben wir auch mehrere Blickwinkel auf die Sache. Robert wird dich naher gleich zurückfahren. Ihr werdet so tun, als hättest du dir zwar Sorgen gemacht, aber du willst als dein Alias nicht auch das Projekt gefährden. Deshalb hat es länger gedauert. Philipp und Johanna, ihr geht alles im Darknet durch. Ihr seit unsere Youngter und Social Media Experten. Nutzt es! Charlotte und Dani, wir haben eine Mitarbeiterliste dieser ehemaligen Bank erhalten, die Freier in den Sand gesetzt hat. Überprüft deren Alibis und Intentionen!"
„Alles klar!", stimmten alle ein und während Dani und Charlie, dass Büro sofort verließen, blieben Joschi und die Männer zurück. „Du hast ausgebildet?", meldete sich nun Philipp erstaunt und Joschi blickte ihn, gespielt erschrocken an. „Es spricht!", rief sie beinahe und Philipp zog eine Augenbraue hoch. „Okay, ich hab mir Sorgen gemacht. Ich wollte nur nicht, dass du in irgendwas reingerätst!"
„Er weiß es aber auch, oder?", fragte Elias an Johanna gerichtet und während Robert in sich kicherte und sich bereit machte, schüttelte Michael mit einem Grinsen den Kopf. „Wir wissen es alle, Elias", fügte er seiner Geste an, „aber unser Philipp ist ein kleiner Hitzkopf und überfürsorglich!"
„Großer liebevoller, verständlicher Bruder", mischte sich Johanna ein und zeigte auf Robert. „Oh danke", entgegnete dieser glücklich und folgte dann Johannas Daumen, der nun zu Philipp zeigte, „Kleiner, nerviger Bruder, der für die Schwester aber jeden bösen Schuljungen verprügeln würde!"
„Ich bin zwei Jahre älter als du!", entrüstete sich Philipp, nachdem Elias verstanden hatte und Joschi blieb unbeeindruckt. „Sobald ich ein bisschen höhere Schuhe anhabe, bist du mein kleiner Bruder!", sagte sie und Robert klopfte Elias auf die Schulter.
„Lassen wir die Streithähne, ich bring dich zur Bank zurück. Nicht, dass du noch Ärger kriegst!"
„Wir sind keine Streithähne", erwiderten Philipp und Johanna gleichzeitig und Elias, sowie Robert, liefen mit einem Lachen aus den Raum, während Michael seufzend die Arme verrührte.
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Aus der Asche - K11 die neuen Fälle
FanficSie nennen sich "Red Smoke" und sehen sich als neue Rächer Münchens. Sie wollen die Schere zwischen Arm und reich wieder vermindern und München in neues Licht rücken. Was zunächst nach einer naiven und trughaften Idee einer Jugendclique klingt, wird...