2.

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Was er hörte, war das ihm vertraute Geräusch von Bettwäsche und dem Knarren vom Bettgestell, das ihn zum stehenbleiben animiert hatte. So leise wie es ihm irgendwie möglich war, schlich Damien über den Flur zur Tür, die in das Schlafzimmer von Howard und Claire führte. Die Tür war nicht ganz ins Schloss gefallen und stand somit einen Spalt weit offen. Darauf bedacht nicht entdeckt zu werden, blieb er vor der Tür stehen und schaute vorsichtig durch den Spalt in der Tür. Es war ein Gefühl in ihm, das ihm sagte, er solle sich nicht dabei erwischen lassen, wie er heimlich in das Schlafzimmer der beiden spähte und es war eben dieses Gefühl, dem er recht gab, als sich ihm das Bild vor seinen Augen bot. 

So offensichtlich der Gedanke daran, die Beiden hätten Sex auch gewesen war, der jungfräuliche Damien hatte ihn als aller letztes gefasst. Zu erst war es nur das Fenster am Ende des Raumes, das ihm ins Auge fiel, doch dann öffnete er die Tür ein kleines Stückchen weiter, um in den gesamten Raum schauen zu können. Es bestand kein Zweifel daran, dass die Geräusche vom Bett her kamen, denn Howard und Claire befanden sich beide darauf. Damien riss die Augen auf und ließ fast das Paket zu Boden fallen, das er immer noch unterm Arm trug. Er spürte wie sich sein Glied in der Hose langsam aufrichtete, als wolle es an dem Geschehen teilhaben. Damiens Mund wurde feucht und sein Herz begann innerhalb einer Sekunde zu rasen wie nie zuvor. Sein Penis wurde immer härter und drückte gegen seinen Hosenstall, um ihm zu signalisieren, dass dieser auch noch vorhanden war. Langsam öffnete Damien seine Hose und holte sein Glied heraus. kaum hatte er es aus seiner Gefangenschaft befreit, tropfte auch schon ein großer Lusttropfen auf den Parkettboden im Flur. Lust. Lust war das einzige, was Damien in dem Moment widerfuhr, als er sein Pochendes Glied mit einer Hand umfasste und vorsichtig begann es mit dieser zu massieren. Seine Atmung erschwerte sich, sein Glied pochte unaufhörlich in seiner Hand und er rieb es immer schneller, seinen Blick nicht von den beiden abwendend. War Damien ein Spanner? Ein Voyeurist? Es war nicht nur der Anblick alleine der ihm eine solche Erektion bereitete, es war zusätzlich auch nicht der Gedanke daran, dabei erwischt werden zu können, der ihm eine solche Lust bereitete. Er hatte natürlich schon des Öfteren gesehen, wie zwei Menschen solche Dinge miteinander taten, jedoch war dies immer nur auf dem Bildschirm seines Laptops oder Handys zu sehen gewesen. Es waren Schauspieler, die sich nackt ineinander verschlungen auf einem Bett räkelten und dabei den Spaß ihres Lebens zu haben schienen. Damien hatte schon häufig auf solche Dinge masturbiert, doch hatte er so etwas noch nie in seinem Leben in echt gesehen, geschweige denn ausgeführt. Damien war in seinen neunzehn Jahren in zwei Beziehungen gewesen, beide nicht länger als vier Monate. Sex hatte er nie gehabt, nur ein paar Spielereien in Unterwäsche, wie es bei Jugendlichen, wie Damien damals einer war, so üblich gewesen ist. Es war ein ganz neues Gefühl für ihn, so etwas in Wirklichkeit sehen zu können und er ertappte sich selbst dabei, wie sich vorstellte die Dinge mit Claire zu tun, die Howard in diesem Moment tat. 

Er beruhigte sich wieder etwas und genoss weiterhin den Anblick der sich ihm bot: Claire, wie sie mit geöffneten Beinen über Howard kniete und sich ihre Hüfte auf- und ab bewegte, während sie auf Howards erhärteter Männlichkeit ritt und sich dabei von ihm die Brüste massieren lies. Ein leises, jedoch lustvolles Stöhnen entwich ihr und sie warf mit einer eleganten Bewegung ihren Kopf in den Nacken und ließ dabei ihre Haare nach hinten fliegen. Claire stieg von ihm ab, legte sich auf den Rücken und winkelte die Beine an, sodass Howard nun ihre Beine über seine Schulter legen konnte, um in dieser Position nun stoßweise in sie einzudringen. 

Gefesselt von dem Anblick der sich Damien bot, bemerkte er gar nicht, wie sich ein paar Tropfen Sperma von seinem Penis, auf den Boden getropft waren. Als er spürte wie er kurz davor war, auf seinen Mitbewohner abzuspritzen, hielt er schnell schützend seine Hand vor seinen Penis und kaum hatte er dies getan, spürte er auch schon eine Welle der puren Erleichterung, wie er sie nie zuvor gespürt hatte, und eine warm-feuchte Flut aus Sperma, die sich auf seiner Handfläche ausbreitete. Es war nicht aufzuhalten; das Sperma floss wie ein Wasserstrahl aus ihm heraus, auf seinen nackte Hand und er tat sein bestes es nicht auf den Boden tropfen zu lassen. Erleichtert atmete er kurz auf und rieb sich weiter seinen Saft aus dem Glied. 

Plötzlich und ohne jede Vorwarnung, drehte Claire ihren Kopf etwas zur Seite und für einen Moment kreuzten sich die Blicke von Damien und Claire. Erschrocken zuckte Damien zusammen und versteckte sich hinter der Tür, sein Glied immer noch fest im Griff. 

Hatte sie ihn gesehen? Wenn ja, was würde sie mit ihm machen? Ihn rauswerfen weil er sie beim Sex bespannt hatte? Wohl kaum. Aber was wenn doch? Fragen über Fragen stellte sich Damien und bewegte sich langsam in Richtung Badezimmer, seine Hand voller Sperma, sein Glied fest im Griff, das Paket unterm Arm. Als das Stöhnen aus dem Zimmer lauter wurde und ihn niemand wutentbrannt gerufen hatte, atmete er erleichtert aus, ging ins Bad und wusch sich am Waschbecken gründlich die Hände und seinen Schritt. Es war eine riskante, wenn auch sehr erotische und angenehme Erfahrung, die Damien machen durfte. Er war ein wenig traurig darüber, dass es schon so früh für ihn enden musste, aber er wollte kein Risiko eingehen und noch einmal zurück gehen, nur für einen kleinen Blick ins Zimmer. 

Scheiße, dachte er, als er wieder zurück in der Küche war und das Paket auf dem Tisch abstellte. Was wenn sie mich doch gesehen hat und mir jetzt Böses droht?  Erschöpft ließ Damien sich auf dem Küchenstuhl sinken und dachte nach. Er dachte über all das gesehene nach, und darüber was ihm blühen könnte, hätten sie ihn doch gesehen, wollten ihn jedoch nicht direkt zur Rede stellen. Mit diesen Gedanken im Kopf ging Damien durch die Küche und suchte sich die Zutaten für ein Butterbrot mit Käse zusammen, in der Hoffnung, Cheddar würde es schaffen ihn auf andere Gedanken zu bringen, weg von dem unermesslichen Sündenkonstrukt, das sich sein Kopf zusammen reimte.

Die Lust, welche die Sünde birgtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt