4.

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Als er im Bad angekommen war, schoss ihm sofort ein Schwall heißer Luft entgegen, da das Badezimmer keine Fenster zu bieten hatte, und die Lüftung ihre Zeit brauchte, bis sie Damien den wohligen Geruch von Claire entnommen hatte. Meistens war Damien nicht glücklich darüber, in ein Badezimmer zu komme, in dem vorher jemand geduscht hatte und es danach noch immer nach dem Shampoo der Person roch. Er hatte sein eigenes in der Dusche stehen und liebte den Geruch von der, auf der Packung versprochenen Männlichkeit, genoss es, das komplette Badezimmer mit dem Duft der verbliebenen Pubertätshormone zu füllen, die es noch in die Flasche geschafft hatten, doch heute war es anders. 

Er vernahm den Geruch vom Shampoo in der Luft, der den duftenden Geruch vom frischem Honig, der von den Bienen, als Geschenk der Natur gegeben, und dann vom Imker geerntet wurde und den Duft der zärtlichen Rinde eines Zedernbaumes miteinander verknüpfte, ineinander verschmolz und zu einem einzigartigen, unverkennbaren Geruchserlebnis machte, das ihn vollständig ummantelte und auf eine Reise der sündhaftesten Träume seiner schlaflosen Nächte entführte, die er in seinen neunzehn Jahren bisher gehabt hatte, nicht als so unangenehm wie bisher war. Es war ein pures Gefühl der Ekstase, das ihn nun mit geschlossenen Augen und einem respektablen Ständer in der geöffneten Hose im Bad stehen ließ, währen er in seinen Träumen versunken völlig den eigentlichen Grund seines Besuches vergaß. Er entkleidete sich gänzlich und stellte das Wasser der Dusche an. Der Hahn fühlte sich noch warm an, nicht jedoch von der im Raum liegenden Feuchtigkeit, sondern mehr von dem Gedanken daran, dass Claire ihn vorher angefasst hatte, um ihren nackten Körper unter dem Strahl des heißen Wassers, das sie vollständig benetzte, mit reibenden Bewegungen auf jeder Stelle ihres Körpers zu waschen. 

Das Wasser lief und wurde schlagartig heiß. Damien stellte den Hahn etwas zurück und stellte sich unter die Dusche. Das heiße Wasser aus dem Duschkopf prasselte langsam, wie Sommerregen auf ihn ein und er ertappte sich selbst dabei, wie er sich still und heimlich wünschte, dass Claire bei ihm wäre. Aber Claire ist nicht hier, dachte er blickte nach oben zum Duschkopf, aus dem ihn die Wassertropfen regelrecht zu attackieren schienen, wie sie dort von oben auf ihn herunter kamen und auf seinem Körper einschlugen. Sie ist nicht hier und kann nur vermuten, was ich gerade denke... oder tue! Kaum hatte Damien seine Augen wieder geschlossen, tauchte sofort das Bild von Claire in seinem Kopf auf, wie sie auf dem Bett lag und so glücklich aussah. Wie er ihre Schritte auf dem Boden im Flur hörte, und wie sie wohl ausgesehen haben musste, als sie an Damiens Stelle unter der Dusche stand. Das Bild in seinem Kopf wurde immer größer und manifestierte sich, als das große ganze, von dem Damien immer geträumt hatte, das eine, was er immer haben wollte, aber niemals bekommen hatte, es erschien ihm in seinem Kopf als Bild einer verheirateten Frau, mit langen, hellbraunen Haaren und haselnussbraunen Augen, die nahezu majestätisch aussahen, wenn sie in der Küche vom herab scheinenden Licht der untergehenden Abendsonne beschienen wurden. 

Der Dampf der vom Boden der Dusche empor stieg, klebte sich an den gläsernen Duschwänden fest und Damien konnte einen Handabdruck an der Tür erkennen. Er legte seine Hand darauf und versuchte sich vorzustellen, wie Claire eben diese Wand berührt hatte. Obwohl Damien wusste, dass er nur erregt war und nichts weiter, fühlte er sich dennoch, durch die Berührung ihres Handabdrucks, auf eine seltsame Art mit ihr verbunden. Wieder verspürte Damien dieses unstillbare Verlangen nach ihr und ihrem Körper. Claire, dachte Damien wieder und seine Gedanken waren erneut, nur bei ihr und ihrem nackten Körper, wie er auf dem Bett lag und sich von ihrem Ehemann benutzen ließ. Sein Blick schweifte zur Seite und fand die Ablage für Seife unter der Dusche. Damien hatte sein Shampoo immer in seinem Zimmer gehabt, da dafür unter der Dusche kein Platz gewesen war. Er hatte niemals wirklich bemerkt, dass die Halterung überhaupt da gewesen war, da er sie niemals benutzt hatte, doch diesmal war das erste mal, in dem es ihm auffiel. Er hatte sein Shampoo nicht mitgenommen, weil er einfach nur Abstand von der Frau brauchte, die ihm diese Nacht den Schlaf rauben würde. Er brauchte Abstand von ihr, bevor das Gespräch in Falsche Richtungen gelenkt werden würde. Sie hätte alles herausgefunden was sie wissen wollte, sie hätte es nur darauf anlegen brauchen. 

Sein Duschgel-zwei-in-eins-Shampoo, mit der Geruchssorte endelss night, welches nach nichts weiter als Ziegenscheiße roch wenn man es zu stark auftrug, stand in seinem Schlafzimmer und verschimmelte dort, während sich auf der Halterung nur zwei Flaschen wieder fanden: Deep Ocean, ein Duschgel, das offensichtlicher Weise von Howard benutzt wurde, stand neben der Königin aller bisher in Damiens Leben gewesenen Shampoos. Es war honeywood, bestehend aus den unverwechselbaren Düften von Zedernholz und Honig, mit denen Claire ihren tag startete und ihn vor dem zu Bett gehen beendete. Es war die Sorte, die ihre Haare in dem Glanz erstrahlen ließ, der selbst di dunkelste Nacht, zum heiligsten tag bringen konnte. Es war eine Flasche, deren Inhalt die Düfte der grünen Lunge der Erde miteinander vereinte und sie zu Damiens Befriedigung, mit einem engelsgleichen Teint in ihren Haaren, zu einer Frau machte, an deren Geruch sich noch Generationen, als die duftende Mutter erinnern werden. 

Damien betrachtete das Shampoo und konnte, so sehr er sich auch bemühte, nicht widerstehen. Er griff zur Flasche und drehte sie in seiner Hand. Würde sie es merken? Würde sie wütend werden? Würde sie es gut heißen oder ihn auslachen? Fragen über Fragen, die Damien durch den Kopf schwirrten und während er da so stand, in der Dusche, nackt wie Gott ihn schuf und darüber nachdachte, ob es jetzt sinnvoll währe das Shampoo zu benutzen und eine negative Reaktion zu riskieren, hatte er sich schon einen großen Tropfen davon auf die Handfläche geschmiert, verrieb es in seinen Händen und massierte es sich in seine Haare ein. Das Gefühl dabei war dasselbe, das er immer verspürte, wenn er sich die Haare wusch, doch dieses mal war es der Geruch, der ihn zusätzlich erregte. Der Geruch, der ihn an Claire erinnerte und ihn alle Sorgen und Probleme des Tages vergessen ließ. Claire. Damien. Damien und Claire.

Damien stellte die Dusche ab und stieg aus, um sich die Haare zu föhnen. Mit um die Hüfen geschlungenem Handtuch und Haaren, die nach seiner Mitbewohnerin dufteten, stand Damien vor dem Spiegel und hielt sich den Föhn an den Kopf. Seine nassen Haare wehten ihm ins Gesicht und blieben dort kleben. Damien starrte sich an. Er starrte sich selber im Spiegel an und fragte sich: was ist aus dir geworden? hattest nie eine Freundin, warst immer an gleichaltrigen interessiert und jetzt deine Mitbewohnerin?! Was ist nur aus dir geworden, Damien? Damien stellte den Föhn ab und ging schweigend aus dem Badezimmer. Kaum hatte er dieses verlassen, bemerkte er augenblicklich den Geruch ihres Parfüms in der Luft. Mann, die lässt mich auch nicht los! Egal wo ich hingehe, ich finde irgendetwas das mich an sie erinnert. Damien lief den Flur entlang, in Richtung seines Schlafzimmers, wobei er der immer härter werdenden Erektion unter seinem Handtuch freien lauf ließ und ihr gedanklich versprach, ihren Wünschen alsbald Folge zu leisten. 

Damien legte sich auf sein Bett und starrte die Decke an. Er hatte sein Handtuch beiseite geworfen und lag auf dem Bett, wie Gott ihn einst geschaffen hatte. Mit seiner rechten Hand umspielte er sein erigiertes Ding, die andere hatte er im Bettlaken verkrampft. Nichts tat besser, als frisch nach dem duschen ins Bett zusteigen und sich dort, beim Gedanken an die attraktivste Frau, die ihm in der letzten Zeit begegnet war, den Lachs zu massieren. "Oh Claire", stöhnte er auf, als er sich in Gedanken das Bild davon schaffte, wie Claire, nackt auf ihm saß, auf- und ab hüpfte und sich dabei von ihm ihre nahezu perfekten Brüste massieren lies. Es machte ihn mehr als nur an, daran zu denken, wie er in ihr war. Wie er tief in ihrer Spalte versank und sie von innen heraus verwöhnte, bis er ihr schlussendlich, den Sanft des Lebens einspritzen würde. Aus ihm heraus geschossen würde es kommen, tief in ihr würde es versinken und danach langsam wieder heraus fließen, ihre Schenkel befeuchten und ihre Scham kitzeln. Sie würde es sich mit ihren Fingern von den Lippen wischen und sie im nachhinein ablecken. Sie würde ihn anschauen und danach würden sie sich küssen; leidenschaftlich, innig und lang würden sie sich küssen. Seine Hand bewegte sich immer schneller, sein Stöhnen wurde lauter und irgendwann, noch lange bevor er wirklich fertig sein würde, öffnete er seine Augen.

Die Lust, welche die Sünde birgtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt